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0391 - Der flüsternde Tod

0391 - Der flüsternde Tod

Titel: 0391 - Der flüsternde Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich wissen, was hier gespielt wird. Das Dorf ist ruhig, fast leer. Die Menschen bleiben in den Häusern, und ich sah auch die Spuren.« Ihre Stimme wurde weicher, weil sie Angst hatte.
    »Rolly, sag ehrlich, sind wir in Gefahr?«
    Er nickte. »Leider, Mädchen, leider. Wir befinden uns sogar in Lebensgefahr.«
    Sie erschrak. »Alle Bewohner?«
    »Wenn sie die Häuser verlassen und mit den Spuren in Berührung kommen, bestimmt. Hast du mal einen Blick auf die Hauptstraße geworfen und die Abdrücke gesehen?«
    »Natürlich.«
    »Das sind die Spuren des Leibhaftigen. Der Teufel ist aus der Hölle gekommen und hat Devon einen Besuch abgestattet. Du kannst es glauben oder nicht, ich glaube es.«
    »Ich ebenfalls«, sagte Peggy Brown und zog die Schultern hoch, als würde sie frösteln.
    »Da ich nicht wollte, daß dir etwas passiert, bin ich dir entgegengegangen. Du wirst jetzt meinen Arm nehmen, dann laufen wir vorsichtig zurück und werden uns hüten, eine der Spuren zu berühren. Wenn das geschieht, sind wir tot.«
    »Wieso?«
    »Wir zerfallen zu Staub.«
    »Betty Jordan…«
    »Sie auch, ja.«
    Rolly hatte die Kontrolle wieder über sich gewonnen. Zudem dachte er daran, daß er noch Verantwortung trug. Wenn Peggy etwas passierte, würde er Zeit seines Lebens nicht mehr froh. Er wechselte die Tasche mit dem Essen in die linke Hand und nahm mit der rechten Peggys Arm so hart, daß sie sich beschwerte.
    »Ich bekomme blaue Flecken.«
    »Lieber blaue Flecken als tot zu sein«, erwiderte der Polizist.
    »Peggy, es ist kein Spaß, wir befinden uns in einer nahezu wahnsinnigen Gefahr, das mußt du mir glauben…«
    »Ja, ja…«
    Sie gingen los. Obwohl es der Beamte eilig hatte, ließ er sich Zeit.
    Jeden Moment konnte der Satan wieder eine neue Spur setzen, vielleicht sogar dicht vor ihnen, so daß es ihnen nicht mehr gelang, ihrauszuweichen.
    Sie schritten durch die schmale Gasse. Peggy sagte nichts, so schwer es ihr auch fiel. Erst als sie die Einmündung erreichten und einen Blick auf die Hauptstraße werfen konnten, schrie sie leise auf, und Rolly spürte die Gänsehaut auf ihrem nackten Arm.
    »Das ist ja furchtbar!«
    Peggy sah zum erstenmal die Auswirkungen des höllischen Besuchs. Und sie erkannte auch, daß sich die Spuren nicht allein auf die Straße beschränkten, sondern ebenfalls an den Hauswänden in die Höhe führten, bis direkt unter die Dächer.
    »Meine Güte, das glaubt uns keiner…«
    »Es braucht auch nicht zu sein.«
    »Und wo sind die beiden Typen aus London?«
    Rolly lachte. »Die haben sich aus dem Staub gemacht, falls sie nicht selbst schon zu Staub geworden sind. Sie wollten dieses Zigeunerweib suchen, so ein Schwachsinn. Wahrscheinlich hat uns diese Sippschaft das alles eingebrockt.«
    »Urteilst du da nicht zu kraß?«
    »Wieso?«
    »Auch Zigeuner sind gläubige Menschen. Ich glaube nicht, daß sie viel mit dem Teufel im Sinn haben.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher.« Rolly schüttelte den Kopf.
    »Außerdem habe ich keine Lust mehr, mich mit dir zu streiten. Wir wollen sehen, daß wir ins Haus kommen.«
    »Sind wir denn bei dir sicher?«
    »Bis jetzt war ich es.«
    Sie hob die Schultern. »Da bin ich aber gespannt. Viel Wissen oder Ahnung über die Hölle habe ich ja nicht. Aber wenn der Teufel will, kommt er überall hin.«
    Watson schwieg. Er zog seine Freundin weiter, und Peggy folgte ihm willig. Sie wußte ja selbst, daß man sich auf kaum jemand im Ort noch verlassen konnte. Alle hatten Angst. Man redete nicht, man versteckte sich. Devon wirkte wie eine Geisterstadt.
    Auch Rolly mußte einiges durchgemacht haben. Peggy hatte ihren Freund noch nie so durcheinander erlebt. Außerdem schwitzte er stark. Es war nicht zu »überriechen«.
    Sie waren auf dem Gehsteig geblieben und näherten sich der ersten Spur, die auch Peggy jetzt aus der Nähe sah.
    Sie schauderte davor zurück. Die äußere rote Umrandung leuchtete wie ein blutiger Kranz, und die Fratze im Innern war ein zitterndes Gebilde des Grauens.
    »Sieht so der Satan aus?« hauchte sie.
    »Vielleicht, ich weiß es nicht!« Rollys Antwort klang nervös. Er hatte einen leichten Bogen um den Abdruck geschlagen. Auf keinen Fall wollte er, daß sie ihn berührten.
    Noch immer war die Straße leer. Watson empfand dies als einen Glücksfall. Er wollte sich kaum ausmalen, was geschah, wenn plötzlich Fahrzeuge in den Ort rollten.
    Das war furchtbar. Die Katastrophe wäre dagewesen und hätte alles überschwemmt.
    Sie erreichten den

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