Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0391 - Susans Knochenmann

0391 - Susans Knochenmann

Titel: 0391 - Susans Knochenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
nicht vorstellen, daß der es wagen würde, sich am einstigen Fürsten der Finsternis zu vergreifen.
    Zumal er dafür ja überhaupt keinen Grund haben konnte.
    Glaubte Sid Amos.
    Von Lucifuge Rofocales Tip konnte er nichts wissen…
    ***
    Astardis war nicht weniger verblüfft als Sid Amos. Wie hätte er damit rechnen können, daß es diesem gelang, trotz der magischen Fesselung aktiv zu werden? In seinem Erschrecken darüber, daß Amos die Fesselung umgehen konnte, hatte er den Zweitkörper aufgelöst.
    Erst danach fand er Zeit, in Ruhe nachzudenken.
    Die Hand!
    Amos hatte sie von seinem Körper gelöst und aus der Ferne steuern können! Das war für Astardis ein ungeheuerlicher Vorgang. Er kannte keinen Dämon, dem das möglich war. Und er begann zu fürchten, daß er Sid Amos erheblich unterschätzt hatte. Vielleicht besaß der noch ganz andere Möglichkeiten, von denen Astardis nichts ahnte. Vielleicht konnte er sich spielend leicht aus seinem Gefängnis befreien, tat es aber nicht, weil er erst mehr über seinen Bezwinger in Erfahrung bringen wollte.
    Vielleicht wäre es das einfachste gewesen, Amos wieder freizulassen, ehe dieser herausfand, mit wem er es zu tun hatte. Oder ihn direkt zu töten, ohne langes Zaudern.
    Aber Astardis war innerlich zu beidem noch nicht bereit. Er wollte seine Rache. Rache für den Verrat des einstigen Fürsten der Finsternis…
    Er wußte allerdings, daß er von jetzt an sehr, sehr vorsichtig sein mußte, wenn er sich Sid Amos näherte. Er mußte zunächst in Erfahrung bringen, wie es diesem gelang, seine Hand losgelöst vom Körper agieren zu lassen - und ob er noch andere Tricks beherrschte…
    Äußerste Wachsamkeit war angesagt…
    ***
    Plötzlich war Gryf wieder da. Er stand neben dem Wagen, öffnete die Fondtür und stieg ein.
    Nicole hob die Brauen. Nun gut, signalisierte sie Zamorra lautlos, du hattest offenbar recht…
    Zamorra drehte sich wieder auf dem Sitz, daß er nach hinten sehen konnte. Gryfs Gesicht war eine starre Maske.
    »Amos ist nicht da«, sagte er.
    Zamorra hob die Brauen. Sid Amos nicht in Caermardhin anzutreffen, war verwunderlich. Seit er Merlins Nachfolge angetreten hatte, war er an die unsichtbare Burg gebunden. Er konnte sie immer nur für relativ kurze Zeit verlassen. Zweimal war das in den letzten Tagen und Wochen geschehen; einmal, als er nach Tendyke’s Home kam, um für Zamorra die Astardis-Beschwörung durchzuführen - er hatte sich anschließend so fluchtartig entfernt, um von Astardis nicht erkannt zu werden, daß er magische Schutzzeichen verwischt hatte und die Aktion um ein Haar in einem Fiasko geendet hätte. Ein zweites Mal war er erst vor wenigen Tagen, wiederum in Tendyke’s Home, erschienen, um einem Ungeheuer die Kraft zu nehmen, das er vor zweitausend Jahren durch einen Fluch erschaffen hatte. Danach war er wieder nach Caermardhin zurückgekehrt. Daß er schon wieder irgendwo unterwegs sein sollte, war für Zamorra nur schwer vorstellbar.
    Außerdem - welchen Grund sollte er dafür haben…?
    »Hat er hinterlassen, wo man ihn aufstöbern kann?« fragte Zamorra. Er war entschlossen, sich von Gryf dorthin bringen zu lassen. Sid Amos war im Gegensatz zu Merlin in der Lage, Beobachtungen aus der Ferne anzustellen, auch wenn er nicht in Caermardhin weilte. Er verwendete eine etwas anders geartete Magie, als Merlin es getan hatte. Magie unterscheidet sich nicht allein in Schwarz und Weiß, sondern es gibt noch zahlreiche Unterschiede innerhalb dieser beiden Bereiche von Gut und Böse.
    »Er hat nicht«, sagte Gryf. »Ich habe mit Wang Lee gesprochen. Der Mongole behauptete, Assi sei noch überhaupt nicht aus Florida heimgekehrt. Er wunderte sich sehr, weshalb ich ihn sprechen wolle, dabei müsse ich doch wissen, daß er in Florida sei - weil ich doch der eigentliche Grund für diesen Ausflug sei.«
    Zamorra wechselte einen schnellen Blick mit Nicole.
    In der Tat war Gryf der Auslöser gewesen - nein, besser gesagt der Anlaß. Das Monster, das aus dem Fluch des Asmodis entstanden war und zweitausend Jahre schlief, um jetzt wieder zu erwachen, war ein Druidenkiller. Es hatte Gryf attackiert und bis nach Tendyke’s Home im Südzipfel Floridas verfolgt, und deshalb hatte auch Sid Amos dorthin kommen müssen, um Zamorra und die anderen zu unterstützen. Aber Amos hatte sich doch längst wieder entfernt - nach Caermardhin!
    »Er ist also da nicht eingetroffen…«, murmelte Zamorra betroffen.
    »Wie ich euch sagte«, ereiferte sich Gryf

Weitere Kostenlose Bücher