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0391 - Todliche Ernte

Titel: 0391 - Todliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwand.
    Roi schaufelte den abgetragenen Sand auf den Hügel zurück und richtete alles so her, daß niemand erkennen konnte, was hier geschehen war. Dann sah er sich nach dem nächsten Sandhügel um.
    Er befand sich bereits auf dem Weg, als er stutzte.
    Stirnrunzelnd sah er sich um.
    Zum erstenmal fiel ihm auf, daß die einzelnen Hügel voneinander etwa zwischen zehn und dreißig Meter entfernt waren.
    Er rekonstruierte gedanklich den Legevorgang der Baramos, den er aus dem Diskusschiff beobachtet hatte. Soweit er sich erinnerte, hatten die Insektenabkömmlinge ihre Eier im Abstand von höchstens anderthalb Metern vergraben - und zwar in sehr regelmäßigen Abständen.
    Warum waren dann die Abstände hier bedeutend größer und noch dazu unregelmäßig...?
    Roi Danton beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. Er stellte sich so an den nächsten Sandhügel Daß seine Stiefelabsätze den unteren Rand berührten, dann machte er anderthalb lange Schritte von dem Hügel weg. Anschließend umschritt er den Hügel etwa kreisförmig und sorgte dafür, daß seine Stiefel deutlich Abdrücke in dem feuchten Sand hinterließen.
    Auf dieser Linie begann er dann zu graben.
    Er war so in seine Arbeit vertieft, daß er erschrocken zusammenzuckte, als eine helle Stimme hinter ihm sagte: „Ein schöner Entwässerungsgraben - aber wozu ...?"
    Im nächsten Augenblick lag Roi einige Meter entfernt im Sand. Die Mündung seiner Impulswaffe zielte auf Gucky.
    Der Mausbiber kreischte empört Roi erhob sich grinsend, steckte die Waffe ins Gürtelhalfter zurück und klopfte sich den Sand vom Kampfanzug.
    „Man sollte niemals überraschend hinter Leuten auftauchen, deren Reflexe durch lange Übung ein gewisses Eigenleben entwickelt haben Kleiner. Wenn mein Verstand nicht ebenfalls leidlich funktionierte wärst du jetzt ein toter Mausbiber."
    Gucky ächzte und wankte zu dem Hügel. Dort ließ er sich mit zitternden Knien nieder Es dauerte einige Zeit, bevor er sich soweit gefaßt hatte, daß er seine Frage von vorhin wiederholen konnte.
    Roi schüttelte den Kopf und sagte ernst: „Das soll kein Entwässerungsgraben werden."
    Er erklärte ihm das Problem.
    Danach machte er sich wieder an die Arbeit.
    Nach zwei weiteren Schaufeln Sand kam ein runzliges, graubraunes Etwas zum Vorschein. Es war von zylindrischer Form, mit abgerundeten Enden.
    Der Freihändler sagte nichts dazu, sondern grub weiter. Bald hatte er das zweite runzlige Gebilde gefunden.
    Er ließ seine Schaufel liegen und stieg aus dem Graben.
    „Nun, was sagst du dazu, Kleiner?"
    Der Ilt zuckte die Schultern.
    „Es sind Baramo-Eier, die aus irgendeinem Grund abgestorben sind."
    Roi nickte.
    „Und zwar kurz nach der Ablage. Sie sind keinen Zentimeter gewachsen."
    „Schade um die schönen Eier"
    „Durchaus nicht", entgegnete Danton. „Ich hatte mich bereits gewundert, warum die Rasse der Baramos nicht vor dem Erscheinen der Pseudo-Gurrads die gesamte KMW überschwemmte, wenn jedes Wesen jedesmal fünfhundert Eier ablegt.
    Die Antwort ist einfach.
    Die Natur selbst verhindert eine Bevölkerungsexplosion und läßt immer nur einen Teil der Eier zur Reife kommen. Ein sehr sinnvoller Mechanismus, der in abgewandelter Form auch bei anderen Lebewesen regulierend wirkt."
    Er zog seine Minikamera aus der Brusttasche und fotografierte die nähere Umgebung so, daß später ein lückenloser Überblick zusammengefügt werden konnte.
    „Damit werden wir ausrechnen können, wieviel Prozent der Eier etwa zur Reife gelangen. Wir wissen ungefähr, wieviel auf einen Quadratmeter gelegt werden."
    „Ist das so wichtig?" fragte Gucky.
    Der Freihändler begann damit, den Graben wieder zuzuschaufeln.
    „Alles ist wichtig, was wir über die Eier der Baramos erfahren können vielleicht sogar lebenswichtig für die gesamte Menschheit."
     
    *
     
    Behutsam legte Gucky die beiden abgestorbenen Baramo-Eier auf die geglättete Felsplatte, auf der die Hyperphysiker ihre Untersuchungsanordnung aufgebaut hatten.
    „Was ist das?" fragte Armond Bysiphere und wölbte die dichten Brauen.
    Der Mausbiber antwortete nicht, sondern schüttete den Sand aus seinem Beutel in den bereitstehenden Behälter.
    Ich wünsche euch viel Spaß", erklärte er und wandte sich zum Gehen.
    „Halt!" rief Bysiphere. „Du kannst doch nicht einfach zwei schrumpelige Gebilde hier abladen und dann wieder verschwinden."
    „Soll ich sie vielleicht doppelt abladen?" konterte Gucky.
    „Wie lange braucht ein Wissenschaftler

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