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0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ihnen vertrauen kann. Und das ist wichtig. Wir müssen einander vertrauen, denn Schreckliches kann auf uns zukommen.«
    »Bitte, sprechen Sie!«
    Er beugte sich vor, schaute mich scharf dabei an und senkte seine Stimme zu einem Flüstern: »Man will sich an Ihnen rächen, Mr. Sinclair, und Sie töten!«
    Er hatte die Worte so ernst gesprochen, daß sie mir einen nicht gelinden Schock versetzten. Um Zeit zu gewinnen, griff ich nach den Zigaretten und zündete mir ein Stäbchen an. Ein Aschenbecher stand auf dem Tisch vor uns.
    »Was sagen Sie dazu, Mr. Sinclair?«
    Ich ließ den Rauch aus dem Mund fließen. »Das wollen eigentlich viele. Es ist mir nicht neu.«
    »Kann ich mir vorstellen. Aber diesmal ist es den Leuten ernst. Ich bin ihnen auch nur durch einen Zufall auf die Spur gekommen und konnte es kaum fassen, aber die Berichte der Geheimdienste haben nicht gelogen, und außerdem hat man mir Ihren Einsatz bestätigt.«
    »Welchen meinen Sie?« fragte ich.
    »Den auf der Insel Voodooland.«
    Da ich nichts erwiderte, schwieg auch Mr. Bhuwani, griff statt dessen zu seinem Glas und nahm einen Schluck. Als er es abstellte, rann die Flüssigkeit milchig am Innenrand des Glases nach unten.
    »Sie kennen den Fall?« fragte ich vorsichtig nach.
    »Ja, man hat mich eingeweiht.«
    Ich lächelte. »Dabei hielt ich Voodooland für eine abgeschlossene Sache.«
    »Das war sie auch, bis etwas geschah, das mich mißtrauisch machte. Ich sprach vorhin von einem unsichtbaren Netz, das sich über meinem und Ihrem Kopf zusammengezogen hat, und dieses Netz hat sich zu einer Falle entwickelt. Ich will es mal so sagen, Mr. Sinclair. Es gibt Reste.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wieso Reste? Das verstehe ich nicht. Wenn Sie bitte deutlicher werden würden.«
    Er wollte es, bekam aber plötzlich Atemnot und hatte Schweiß auf der Stirn. »Entschuldigen Sie«, ächzte er. »Aber mir ist plötzlich so warm, wissen Sie…«
    »Soll ich das Fenster öffnen?«
    »Nein, das geht nicht. Alles… geschlossen … alles …«
    Ich sprang auf, denn Mr. Bhuwani ging es immer schlechter. Seine Hand begann zu zittern, als er sie in Herzhöhe auf die Brust drückte. Und seine Augen wirkten leblos.
    Das alles bekam ich mit, während ich auf ihn zulief. Als ich den Mann erreichte, kippte er zur Seite, blieb dennoch im Sessel liegen.
    Sein Arm hing über die Lehne nach außen, und die Fingerspitzen berührten den Teppich.
    »Sinclair!« flüsterte mein Gastgeber mit sterbender Stimme. »Verdammt, Sinclair… Vorsicht … tut mir leid … auch hier nicht sicher…«
    »Ganz ruhig!« sagte ich. »Ganz ruhig. Ich werde Hilfe holen. Sie brauchen einen…«
    Das letzte Wort sparte ich mir. Mr. Bhuwani brauchte keinen Arzt mehr. Seine Augen besaßen den starren Ausdruck, wie ich ihn von zahlreichen Toten her kannte.
    Eines stand fest.
    Man hatte den Diplomaten vor meinen Augen ermordet!
    ***
    Ausgerechnet jetzt ist niemand mehr da, der diesen Oganda zurückhält, dachte ich und wunderte mich selbst über die erste Schlußfolgerung, die ich traf, als ich in das Gesicht des Toten schaute. Aber dieser glatzköpfige Kerl hatte mich so beeindruckt, daß sich meine Gedanken immer nur um ihn drehten.
    Dabei lag vor mir ein Toter.
    Er war auf eine raffinierte Art und Weise ums Leben gebracht worden. Und für mich gab es dabei nur eine Lösung.
    Gift!
    Das Zeug mußte sich in den Getränken befinden. Wahrscheinlich hatte man den Inhalt aller Karaffen vergiftet, um sicherzugehen. Das mußten die Kollegen herausfinden.
    Ich konnte den Blick nicht mehr länger ertragen, nahm die Brille ab und schloß ihm die Augen. Und wieder einmal verfluchte ich die Geheimniskrämerei. Er hatte mir etwas sagen wollen, etwas sehr Wichtiges. Von einem gefährlichen Netz war gesprochen worden, das sich über unseren Köpfen bereits zusammengezogen hatte, nur fragte ich mich, wer dieses Netz gelegt haben konnte. Welcher Gegner steckte dahinter? Wer hatte die Kraft, und wer besaß die teuflische Raffinesse, um in diese ziemlich abgeschirmte Welt einzudringen und ihr den Stempel aufzudrücken?
    Ich wußte es nicht, aber ich traute diesem Oganda alles zu. Leider konnte ich Bhuwani nicht mehr danach fragen, aus welch einem Grund er sich den Kerl ins Haus geholt hatte, aber das würden meine Kollegen und ich schon nachholen, wenn er uns im Verhör gegenübersaß.
    Ich warf einen Blick auf die große Fensterscheibe. Der Garten dahinter wirkte wie eingefroren. Nichts rührte sich darin. Keiner

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