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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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kehrte ich zu dem Lieferwagen zurück.
    Meine Rechnung war aufgegangen. Der Gangster Clay schien noch immer zu schlafen. Trotzdem wollte ich kein Risiko eingehen. Mit gezogener Pistole ging ich auf den geschlagenen Gangster zu.
    Als ich mich über ihn beugte, legte mich Clay mit einem uralten Trick herein.
    Er hatte genau den richtigen Moment abgepasst und riss mir mit beiden Händen die Beine weg. Ich flog etwas unsanft hin und rollte mich instinktiv ein paar Yards weiter.
    Das war mein Glück. Clay hatte gerade ausgeholt, um einen tödlichen Schwinger zu landen. Er reagierte noch früh genug und konnte den Schwung seines rechten Armes bremsen. Trotzdem heulte er auf, als seine Knöchel mit dem harten Boden Bekanntschaft machten. Es wäre ein einfaches Spiel gewesen, wenn ich meine Überlegenheit durch die 38er Smith & Wesson, die ich noch immer in der Hand hielt, zum Ausdruck gebracht hätte. Aber es liegt mir reicht, mit einer Kanone auf einen unbewaffneten, wenn auch gefährlichen Gangster loszugehen.
    Ich warf die Pistole in die hintere Ecke der Ladefläche und rappelte mich langsam hoch. Auch Clay hatte sich erhoben. Er stierte mich mit blutunterlaufenen Augen an und schnarrte: »Jetzt bist du dran, Schnüffler!«
    Ich blickte starr in seine Augen, um dort seine Reaktion ablesen zu können. Deshalb sah ich genau, was er vorhatte.
    Als seine Linke vorpreschte, machte ich einen kurzen Sidestep. Ich blockte seinen Schlag ab und konterte mit einem rechten Haken.
    Clay schien nicht beeindruckt zu sein. Er senkte den Kopf und stürzte nach vorn. Ich konnte nicht mehr ausweichen, weil unser Ring ja ein stählernes Gefängnis war. Ich riss zwar noch beide Hände herunter, vermochte aber die Wucht des Anpralls seines Kopfes in meine Magengrube nicht abzudämpfen.
    Vor meinen Augen baute sich ein schwarzer Film auf, den ich nur mühsam wegwischen konnte. Meine Beine wurden schwer wie Blei, und ich vermochte mich sekundenlang nicht aufrecht zu halten.
    Clay hatte seine Chance erkannt und stürmte mit wuchtigen Schlägen auf mich ein, die ich nur schwach abblocken konnte.
    Ich schüttelte mich ein paar Mal, biss auf die Zähne, bis ich den salzigen Geschmack vom Blut spürte und wich den nächsten Schlägen des Gangsters aus.
    Aber Clay hatte mich in der Zange. Er ließ keinen Augenblick nach und stieß ununterbrochen seine Fäuste in meine Magengrube. Mit aller Gewalt drückte ich mich von der Stahlverkleidung des Möbeltransporters ab und preschte vor. Clay wich einen Schritt zurück. Ich setzte nach und begann wieder mitzumischen.
    Ich merkte zu spät, was er mit seinem Rückzugsmanöver bezweckt hatte. Als ich einen wuchtigen Haken, in den ich meine ganze Kraft gelegt hatte, abfeuerte, fiel er der Länge nach auf die Bretter. Blitzschnell robbte Clay zwei Yards weiter, dann hatte er die Pistole, die ich weggeworfen hatte, in der Hand. Clay warf sich herum und hielt mir die Mündung der Smith & Wesson auf den Bauch.
    »Jetzt hast du verspielt, Schnüffler. Mach nur eine auffällige Bewegung, dann schieß ich dich mit deiner eigenen Kanone über den Haufen.« Sein Gesicht war zur Grimasse verzerrt. Er kostete den Triumph weidlich aus.
    Langsam kam er auf mich zu. Er ließ mich keine Sekunde aus den Augen. Als er noch einen Schritt entfernt war, schlug er zu.
    Es kam so überraschend, dass meine Reaktion nur noch rein instinktiv kam. Ich duckte mich zur Seite, aber der Griff der Waffe streifte doch noch mein Ohr. Auf der Schulter explodierte der Schlag.
    Ich war einen Augenblick wie betäubt. Ich sah noch, wie Clay mit einem riesigen Satz von der Ladefläche sprang, dann schwanden mir die Sinne.
    Weit weg klang die Stimme, die mich aus meinem unfreiwilligen Schlaf riss. »Wach auf, little boy«, summte Phil, den ich an der Stimme sofort erkannt hatte.
    Ich schlug die Augen auf. Neben Phil stand ein Cop. Im Telegrammstil berichtete ich von den Ereignissen. »Es hat keinen Zweck, Clay nachzulaufen«, schloss ich, »die Gegend bietet zu viele Flucht- und Versteckmöglichkeiten.«
    Wir gingen zum Jaguar - das heißt, ich stolperte, denn so pudelwohl fühlte ich mich immer noch nicht - und ich öffnete den Kofferraum, in dem Awin noch immer lag. Der Cop verpasste ihm Handschellen. Für den Fall, dass sich die beiden Gangster an dem Möbeltransporter treffen wollten, hatten wir die Schlüssel abgezogen und den Verteilerkopf abmontiert. Zur Flucht konnten sie den Wagen nicht mehr benutzen.
    ***
    Als Brent L. Osgood den

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