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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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den Köder schluckte oder nicht.
    »Was werden Sie tun?«, fragte er, als ich schon halb durch die Haustür war.
    »Sagen Sie Mr. Osgood, ich würde ihn selbst noch nach seinen Informationen fragen. Ansonsten können Sie beruhigt wieder abdampfen, ich veranlasse das Nötige.«
    Es gelang mir, die Tür vor seiner Nase zuschnappen zu lassen.
    Als ich die Kleider gewechselt und zwei Spiegeleier verdrückt hatte, fühlte ich mich bedeutend wohler. Aus dem Schreibtisch holte ich das Telefonbuch von Manhattan. Es gab tatsächlich ein Lokal namens Harlem Club in der Vestry Street. Vielleicht war doch etwas an dem Tipp dran? Kurz entschlossen wählte ich die Nummer des FBI und ließ mich mit Phil verbinden.
    »Hör zu, Partner«, begann ich sofort, »nimm dir eine Beruhigungspille mit und zieh ein dickes Fell an. Dann besuchst du Osgood und quetschst ihn etwas aus. Wenn er dich rauswirft, häng dich an seine Fersen.« Ich erzählte ihm, worum es ging.
    »Fährst du zu dem Lokal?«, fragte Phil besorgt.
    »Natürlich. Du kannst der Bereitschaft sagen, wenn ich mich nicht bis zwölf Uhr heute Nacht telefonisch gemeldet habe, können sie das Lokal auf den Kopf stellen und den Grund des East River absuchen, klar?«
    »Lass dir nicht wieder eine verbraten«, grinste Phil i,n die Muschel, »manchmal geht so etwas ins Auge.«
    »Keine Angst, ich bin Freischwimmer. Einmal pro Tag lass ich mich hereinlegen, beim zweiten Mal werde ich sauer.«
    Ich legte auf und machte mich fertig. Die Waffe wurde neu geladen, dann steckte ich noch verschiedene Utensilien ein, die einem manchmal von Nutzen sein können.
    ***
    Es war kurz vor acht Uhr abends, als ich meinen Jaguar bestieg. Ein dünner Nieselregen zog seine Fäden wie ausgezogene Kaugummistreifen über New York. Die Scheinwerfer hatten Mühe, den auf kommenden Nebel zu durchdringen.
    Geduldig reihte ich mich in die lange Schlange und nahm den direkten Weg zur Vestry Street. Es dauerte gut zwanzig Minuten, bis ich das spärlich erleuchtete Lokal erreicht hatte. Ich fuhr im Schritttempo an der unauffälligen Fassade vorbei und kreiste zweimal um den Block.
    Dann stellte ich den Wagen in einer Nebenstraße ab und machte mich zu Fuß auf den Weg. Mit hochgezogenem Mantelkragen und tief in die Stirn gezogener Hutkrempe war ich selbst auf drei Schritt kaum von den Hunderten von Leuten zu unterscheiden, die um diese Zeit ihrem Stammlokal zustrebten.
    Der Bursche, der neben dem Eingang lümmelte und eine Zigarette im Mundwinkel hängen hatte, sah alles andere als harmlos aus. Er gehörte zu der Sorte Schmieresteher, die für ein paar Bucks leichte Aufträge übernehmen, ohne nach dem Warum zu fragen. Ich ging an ihm vorbei und betrat das danebenliegende Haus.
    Die Haustür war nicht verschlossen, und ich gelangte ohne Schwierigkeiten auf den Hof. Er war klein und verlassen. Über die abgestellten Mülltonnen hinweg gelangte ich in den Nachbarhof. Auch hier das gleiche trostlose Bild von abgestellten Bierkästen und zerbeulten Gurkeneimern. Mit wenigen Schritten hatte ich die Hintertür erreicht, die nur angelehnt war.
    Der Flur, den ich betrat, hatte vier Türen. Es roch nach Katzendreck und Staub, als ich, ohne ein Geräusch zu machen, mich an der Wand entlang tastete. An der zweiten Tür rechts verhielt ich plötzlich den Schritt. Ein schmaler Lichtstreifen fiel auf den Betonfußboden. Außerdem hörte ich unterdrücktes Stimmengewirr.
    Ich brachte ein Ohr dicht an die Türfüllung und zuckte zusammen. Der Name, der eben fiel, war mir bekannt. Und der Sprecher, der die Betonung auf die erste Silbe legte und dann eine Kunstpause machte, ebenfalls. Also war der Tipp von Osgood doch nicht ganz aus der Luft gegriffen.
    Zehn Schritt weiter mündete der Flur in die Gaststätte. Ich hörte das Gläserklirren und leichtes Murmeln. Jeden Augenblick konnte jemand in den Flur treten und mich überraschen. Ich hatte nicht mehr viel Zeit und auch keine Wahl.
    Kurz entschlossen holte ich die Smith & Wesson aus dem Schulterhalfter, zog den Sicherungshebel zurück und versenkte die Waffe in die Tasche meines Mantels. Den Finger am Abzugshebel, packte ich mit der Linken die Türklinke und wollte die Tür mit Schwung aufreißen.
    ***
    Clay war zuerst am Treffpunkt. Er hatte einen parkenden Lastwagen heimlich bestiegen und sich bis nach Newark mitnehmen lassen. Dort war er an einer Tankstelle ausgestiegen und hatte einen Bus in die City genommen. Jetzt stand er seit einer halben Stunde am Schnellimbiss in der

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