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04 - Die Tote im Klosterbrunnen

04 - Die Tote im Klosterbrunnen

Titel: 04 - Die Tote im Klosterbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Ihr?«
    »Sie fragt, weil sie vermutet, daß die Tote ohne Kopf und die enthauptete Schwester Síomha einem unserer Vorfahren aus der Zeit der Kopfjäger zum Opfer gefallen sind!« höhnte Bruder Febal.
    Fidelma blieb gelassen und ignorierte die Provokation.
    »Nicht ganz, Febal. Es ist jedoch nicht zu übersehen, daß der Mörder – wer immer es sein mag – eine gewisse Symbolik in seine Tötungsmethode eingebaut hat.«
    Adnár beugte sich interessiert über den Tisch.
    »Was für eine Symbolik?«
    »Genau das will ich herausfinden«, erwiderte Fidelma. »Außerdem legt der Mörder es darauf an, daß derjenige, der die jeweilige Leiche findet, die Symbolik kennt und ihre Bedeutung versteht.«
    »Ihr meint, der Mörder gibt Euch Hinweise auf seine Ziele und Tatmotive?« fragte der junge Olcán staunend.
    »Seine oder ihre Tatmotive«, verbesserte Fidelma ihn liebenswürdig. »Ja. Ich glaube inzwischen, der Zustand, in dem er die Leichen hinterlassen hat, enthält eine Botschaft für diejenigen, die sie finden.«
    Bruder Febal knallte seinen Becher auf den Tisch.
    »Unsinn! Die Morde sind Auswüchse eines kranken Hirns. Und ich weiß, wessen Hirn das allerkränkeste auf dieser Halbinsel ist.«
    Adnár seufzte unglücklich.
    »Ich kann dieser Einschätzung nicht widersprechen. Vielleicht sind die Symbole, von denen Ihr sprecht, Schwester Fidelma, aber auch nur ein Trick, um Euch bei Euren Nachforschungen abzulenken? Ein Versuch, Euch auf eine Spur zu bringen, die ins Leere führt?«
    Fidelma beugte den Kopf zum Zeichen, daß sie dieses Argument in Erwägung zog.
    »Das mag schon sein«, pflichtete sie ihm nach kurzem Überlegen bei. »Dennoch bin ich überzeugt, daß die Symbolik den Täter schließlich entlarven wird, ob das nun beabsichtigt ist oder nicht. Und für das, was Ihr mir über die Bedeutung der Enthauptung erzählt habt, Torcán, bin ich Euch sehr verbunden.«
    »Ha!« schmunzelte Olcán. »Ich glaube, Torcán, Ihr habt Euch damit in den Augen der guten Schwester äußerst verdächtig gemacht. Nicht wahr, Fidelma?«
    Sie ignorierte seinen spöttischen Tonfall.
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte Torcán mit ernstem Blick.
    »Schwester Fidelma weiß doch ganz genau, daß ich, falls ich darauf verfallen wäre, die Leichen meiner Opfer so gräßlich zugerichtet in der Gegend herumliegen zu lassen, nicht auch noch angefangen hätte, derart ausführlich über die Symbolik zu reden und damit ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.«
    Fidelma neigte den Kopf in seine Richtung.
    »Andererseits«, ergänzte sie mit grimmigem Lächeln, »kann es durchaus sein, daß Ihr genau das tätet, um mich so von der richtigen Fährte abzulenken.«
    Jetzt war es Olcán, der in sich hineinlachte und seinem Freund Torcán auf die Schulter schlug.
    »Das habt Ihr davon! Jetzt müßt Ihr Euch wohl auch einen dálaigh suchen, der Euch verteidigt.«
    »Unsinn!« Einen Augenblick schaute Torcán besorgt drein. »Ich war nicht einmal hier, als der erste Mord begangen wurde …«
    Er unterbrach sich und grinste verlegen, da er merkte, daß sein Freund ihn auf die Schippe genommen hatte.
    »Olcán hat einen merkwürdigen Sinn für Humor«, entschuldigte sich Adnár. »Ich bin sicher, Fidelma meint es nicht ernst, wenn sie sagt, Ihr könntet der Schuldige sein.«
    »Ich glaube nicht, daß ich etwas derartiges auch nur angedeutet habe«, bemerkte sie ausweichend. »Ich habe lediglich auf Torcáns hypothetische Behauptung reagiert. Der letzte, dem ich erzählen würde, daß er oder sie verdächtig ist, ist der Verdächtige selbst … es sei denn, ich verfolgte damit einen bestimmten Zweck.«
    »Wohl gesprochen«, erwiderte Adnár und ignorierte den letzten Punkt. »Laßt uns dieses makabere Gerede über Leichen und Mörder beenden.«
    »Ich bitte um Verzeihung«, stimmte Fidelma ihm zu. »Aber unglücklicherweise gehören Leichen und Mörder nun mal zu meinem Beruf. Nichtdestotrotz bin ich Torcán zu Dank verpflichtet: seine Erklärungen der alten Bräuche sind ausgesprochen hilfreich für mich.«
    Torcán wollte seine Kenntnisse herunterspielen.
    »Ich interessiere mich für die Regeln der Krieger in früheren Zeiten und für ihre Methoden der Kriegsführung, das ist auch schon alles.«
    »Ach? Ich dachte, Ihr seid fasziniert von unserer Geschichte und von historischen Berichten?« fragte Fidelma.
    »Ich? Nein. Das trifft eher auf Olcán und Adnár zu. Die vertiefen sich gern in alte Bücher, nicht ich. Laßt Euch von meinem Gerede über

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