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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Mittelfeldspieler einset-zen? In der Verteidigung sind seine Fähigkeiten doch völlig
    vergeudet. Du könntest Johnno zum Torjäger machen!«
    »Ich brauche noch fünf neue Spieler«, sagte ich mürrisch.
    »Wenn ich die nicht finde, ist sowieso alles vorbei. Hast du
    nicht mal in der Bezirksliga Krocket gespielt?«
    »Kommt nicht in Frage, Thursday.«
    »Ach, sei nicht so!«
    »Nein.«
    Eine lange Pause entstand. Ich starrte aus dem Fenster auf

den Verkehr, und Spike konzentrierte sich auf die Fahrerei. Ab
    und zu sah er erwartungsvoll auf die Wiesen und Felder neben
    der Straße. Ich merkte, dass dies ein langer Tag werden würde,
    und beschloss, dass dies eine gute Gelegenheit war, um über
    Cindy mit ihm zu reden. Ich wollte sie wirklich nicht umbringen.
    »Sag mal, Cindy und du – seit wann seid ihr denn verheiratet?«
    »Seit ungefähr achtzehn Monaten. Hast du das Totenreich
    schon mal besucht?«
    »Orpheus hat mir mal bei einer Tasse Kaffee davon erzählt,
    aber nur in ganz groben Umrissen. Hat sie eigentlich … einen
    Job?«
    »Sie arbeitet Teilzeit«, sagte Spike. »Als Bibliothekarin. Ich
    war schon ein paar Mal da. Es ist nur halb so schlimm, wie man
    denkt.«
    »Die Bibliothek?«
    »Nein, das Totenreich, meine ich. Orpheus hätte dem Fährmann sein Geld schon gegeben, aber das ist sowieso bloß Geldschneiderei. Man kann genauso gut mit einem Schlauchboot
    von Wal-Mart über den Styx fahren.«
    Ich stellte mir vor, wie Spike in einem knallbunten Gummiboot ins Totenreich paddelte. »Und in welcher Bibliothek
    arbeitet Cindy?«
    »Oben in Highclose. Die haben eine Tagesmutter, das ist sehr
    praktisch. Ich hätte gern noch ein Kind, aber Cindy weiß nicht
    so recht. Wie geht's eigentlich deinem Mann? Ist er immer noch
    genichtet?«
    »Er schwankt gegenwärtig noch zwischen Sein oder
    Nichtsein.«
    »Es besteht also Hoffnung.«
    »Hoffnung gibt's immer.«
    »Ganz meine Meinung. Schon mal eine Nahtoderfahrung
    gehabt?«
    »Ja«, sagte ich. Ein Scharfschütze der Polizei hatte mich mal
    in einer alternativen Zukunft erschossen.
    »Und? Wie war's?«
    »Ziemlich dunkel.«
    »Das klingt nach einer ganz gewöhnlichen Feld-WaldWiesen-Todeserfahrung«, sagte mein Begleiter vergnügt. »Die
    hab ich dauernd. Aber ich fürchte, heute brauchen wir etwas
    Anspruchsvolleres. Um in das Zwischenreich zu kommen,
    müssen wir ganz nahe an den alten Sensenmann ran, aber doch
    so weit wegbleiben, dass er uns nicht erreicht.«
    »Und wie sollen wir das machen?«
    »Keine Ahnung.«
    Wir hatten die Ausfahrt 17 erreicht. Spike fuhr von der Autobahn runter und auf der anderen Seite wieder hinauf. Eine
    weitere Runde begann.
    »Was hatte Cindy denn für einen Beruf, ehe ihr geheiratet
    habt?«
    »Da war sie auch schon in der Bibliothek. Sie kommt aus einer alten Familie sizilianischer Bibliothekare. Ihr Bruder ist
    Bibliothekar für die CIA.«
    »Für die CIA?«
    »Ja, er reist viel in der Welt herum. Ich nehme an, um die
    Bücher zu katalogisieren.«
    Es sah so aus, als versuchte Cindy ihm mitzuteilen, was ihr
    eigentlicher Beruf war, ohne dass sie den Mut hatte, ihm wirklich reinen Wein einzuschenken. Es erschien mir besser, nicht
    mit der Tür ins Haus zu fallen. Vielleicht kam Spike ja von
    selbst drauf.
    »Wird so eine Bibliothekarin eigentlich gut bezahlt?«
    »Das kann man wohl sagen!«, rief Spike. »Manchmal muss
    sie ganz plötzlich auf Dienstreise gehen. Freiberuflich Karteikarten ausfüllen und Signaturen malen, nehme ich an. Es gibt
    da ganz dringende Notfälle. Für so etwas wird sie dann in
    gebrauchten Scheinen bezahlt. Wie die Behörden das machen,
    ist mir nicht klar. Aber alle paar Monate bringt sie so einen
    Aktenkoffer mit großen Scheinen nach Hause. Nicht schlecht.«
    Ich seufzte. Da war nichts zu machen.
    Wir fuhren noch zweimal unsere Runde. Parks und die restlichen SO-6-Agenten hatten längst aufgegeben und waren
    davongebraust. Inzwischen wurde ich der Sache auch ziemlich
    müde.
    »Wie oft müssen wir das denn machen?«, fragte ich, als wir
    das siebte Mal die Auffahrt 16 hinaufrollten. Der Himmel hatte
    sich verdüstert, und kleine Regentropfen rollten über die Wind-schutzscheibe. Spike stellte die Wischer an, die laut protestierten.
    »Warum fragst du? Hast du was anderes vor?«
    »Ich hab meiner Mutter versprochen, ich würde mich ab fünf
    wieder selber um meinen Sohn kümmern.«
    »Wozu sind Großmütter denn sonst da? Das ist schließlich
    Dienst hier. Meine Eltern sind glücklich, dass sie auf

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