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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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Männer! Ihr läppischer Bruder war genauso gewesen.
    »Ich glaube eher, dass ich hier die Trümpfe in der Hand halte«, entgegnete sie gedehnt. »Es sei denn, die Gerüchte
über eure hochgelobte Clanloyalität sind übertrieben. Euer Bruder befindet sich auf meinem Dachboden, und ein Pflock ist auf sein Herz gerichtet. Ein einziger Schrei von mir, und Conde Cezar zerfällt zu Staub.«
    Anna wurde bleich und berührte die Vampire am Arm. »Styx. Jagr.«
    Mit einem leisen Knurren ließen die Dämonen ihre Schwerter sinken, und der Anasso bellte fast vor tödlichem Hass.
    »Was verlangst du?«
    »Was ich verlange?« Morgana lachte. »Alles,Vampir. Alles, was mir zusteht.«
    »Das Einzige, was dir zusteht, ist ein langsamer, schmerzhafter Tod, Morgana«, sagte der Vampir kalt.
    Mit einem Wirbeln ließ Morgana ihre Kräfte ausströmen, schleuderte den Vampir gegen die Wand und hielt ihn dort fest. »Für dich immer noch ›Eure Majestät‹«, zischte sie und verstärkte den Druck, bis die große Gestalt gekrümmt dastand und sich vor Schmerzen wand.
    »Morgana, hör auf!«, rief Anna und trat zwischen sie und den Vampir. Feigenduft lag in der Luft, bevor Morgana von einer scharfen, schmerzhaften Hitzewelle getroffen wurde. »Ich habe gesagt … du sollst … aufhören«, stieß Anna hervor.
    Die Macht der Elfenkönigin ließ vorübergehend nach, was dem Vampir die Gelegenheit gab, zu seiner beschützenden Position an Annas Seite zurückzukehren.
    Morgana verbarg ihren unangenehmen Schock über die Erkenntnis, dass diese Frau tatsächlich imstande war, sie zu verletzen. Dieser verdammte Artus! Würde denn das mächtige Blut ihres Bruders niemals aussterben? Es sollte doch mittlerweile so verdünnt sein, dass es nicht mehr
existent war, doch die Leichtigkeit, mit der Anna eben Morganas Kräfte zum Erliegen gebracht hatte, war unverkennbar.
    »Sei vorsichtig,Anna«, fuhr die andere Frau sie an. »Noch so ein Unsinn, und dein Geliebter wird in der Hölle auf dich warten.«
    Anna reckte das Kinn, als wisse sie nicht, dass Morgana sie mit einem einzigen Schlag töten konnte. »Hör mal, offensichtlich hast du Cezar doch entführt, um mich hierherzulocken. Jetzt bin ich hier. Warum lässt du Cezar und die anderen nicht einfach gehen?«
    Morgana lachte hämisch auf. »Habe ich je auch nur das kleinste Anzeichen dafür erkennen lassen, geistig etwas zurückgeblieben zu sein, Anna?«, spottete sie. »Diese Vampire sowie die Werwölfin und die Shalott, die da draußen umherschleichen, bleiben, damit dafür gesorgt ist, dass du dich ordentlich benimmst.«
    »Und was genau stellst du dir darunter vor?«, erkundigte sich Anna. »Dass ich einfach hier stehen bleibe und es zulasse, dass du mich tötest?«
    Morgana schien die ganze Angelegenheit unglaublich amüsant zu finden. »Das ist genau das, was ich meine.«
    Der dunkle Vampir knurrte tief in der Kehle. »Anna, denke nicht einmal daran. Es würde nicht Cezars Wunsch entsprechen.«
    Morgana ließ einen Finger über Annas weiche Wange gleiten und ritzte dabei ihre Haut mit einem Fingernagel auf. »Aber die ach so süße Anna ist willens, alles zu tun, sogar sich selbst zu opfern, um ihren Geliebten zu retten, nicht wahr?«
    Anna riss den Kopf nach hinten und wischte die Blutspur weg. »Weißt du was, Morgana? Mein Urahn hat mich
gewarnt, dass du eine böse Frau bist. Ich fange an zu verstehen, warum er dich so gehasst hat.«
    »Was hast du gerade gesagt?«
    »Oh, hatte ich meinen kleinen Besuch bei deinem Bruder gar nicht erwähnt?«, fragte Anna zuckersüß.
    »Das ist unmöglich.«
    »Warum denn? Weil du ihn getötet hast?«
    Die Elfenkönigin zitterte vor Zorn. Anna Randal log doch! Artus war tot. Tot und begraben. Sie erstarrte, als sie hörte, wie sich hinter ihr die Elfen regten.
    Sie hatte die ganzen Jahrhunderte über sehr sorgfältig die Legende gestreut, dass Artus in der Schlacht gefallen sei, denn sie hatte irgendwann erkennen müssen, dass sie unfähig war, die Liebe des Volkes zu ihm auf anderem Weg zu beeinflussen. Es war empörend gewesen zu sehen, wie ihr Volk diesen Schwächling von Mann verehrt hatte.
    Jetzt zu gestehen, dass sie der wahre Grund für seinen Tod gewesen war, würde nicht weniger als eine Meuterei hervorrufen.
    Sie ließ ihre Hand nach vorn schnellen, aber statt den tödlichen Schlag auszuführen, nach dem sie sich sehnte, umfasste sie Annas Arm mit eisenhartem Griff. »Wir werden diese Unterhaltung unter vier Augen beenden!«
    »Unter vier

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