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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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Augen?«
    Dieses Biest besaß die Unverschämtheit, ihrem zornigen Blick ohne Furcht zu begegnen.
    »Hast du etwas zu verbergen, Morgana? Wissen deine Untertanen vielleicht gar nicht, was du deinem eigenen Bruder angetan hast?«
    Morgana verstärkte den Druck um Annas Arm, bis der Knochen zu zersplittern drohte. »Halte den Mund!«
    Die beiden Vampire glitten mit erhobenen Schwertern
auf sie zu, bereit zuzuschlagen. Nur Annas heftiges Kopfschütteln hielt sie davon ab.
    »Nein, Styx. Das ist eine Sache zwischen Morgana und mir.« Mühelos entzog sich die Frau mit dem honigfarbenen Haar Morganas Griff und blickte sie unverhohlen an. »Du willst ein Privatgespräch? Okay.«
    Ungläubig blickte Morgana Anna nach, die ruhigen Schrittes durch den Raum ging und die schäbige Küche betrat. Sie hatte den Kopf hoch erhoben und den Rücken durchgedrückt. Morgana blieb keine andere Wahl, als ihr zu folgen, wobei ihr Zorn eine mächtige Kraft war, die das Haus mit einer Woge prickelnder Elektrizität erfüllte.
    Sobald sie den neugierigen Blicken entkommen war, streckte Morgana die Hand aus, um Anna mit einem Ruck herumzureißen und ihr ins Gesicht zu sehen. Ihr Ärger hatte definitiv die Oberhand über jede Furcht vor der geheimnisvollen Macht der anderen Frau.
    »Du wertlose Göre!« Sie schüttelte Anna heftig und war auf sadistische Weise befriedigt, als sie spürte, wie sie ihr wehtat. »Wage es ja nicht, mir jemals wieder den Rücken zuzuwenden! Ich bin deine Königin!«
    Wieder schaffte es Anna, sich zu befreien, aber nicht, bevor es Morgana gelungen war, ihr eine schmerzhafte Brandwunde am Arm zuzufügen. »Du gemeingefährliche Irre«, zischte Anna. »Kein Wunder, dass dein Bruder sich weigert, in seinem Grab zu bleiben, bis du tot bist.«
    Mit einer abrupten Bewegung schleuderte Morgana Anna gegen die Wand. Sie hatte genug von dieser Zeitverschwendung. Sie wollte, dass diese Frau starb. Und zwar sofort.
    »Du weißt rein gar nichts über meinen Bruder«, schrie
sie, und ihr Selbstvertrauen kehrte allmählich zurück, als Anna schwankte und sich gegen die Wand lehnte, um ihr Gleichgewicht zu halten. In Anna Randals Adern mochte vielleicht das Blut der Uralten fließen, aber dennoch war sie ein schwacher, leicht zu vernichtender Mensch. »Das ist nichts als ein verzweifelter Trick, mit dem du versuchst, dein armseliges Leben zu retten!«
    Anna drückte die Knie durch und griff in ihre Tasche.
    Morgana lächelte nur und strich ruhig ihr zart gewirktes Kleid glatt. Wenn diese Zicke jetzt tatsächlich dachte, sie könne irgendeine bisher verborgene Waffe hervorziehen und damit eine mächtige Herrscherin erschrecken, würde sie gleich eine schmerzhafte Lektion lernen!
    »Wirklich? Was glaubst du dann wohl, woher ich den hier habe?«, fragte Anna stattdessen und hielt Morgana den herrlich grünen Smaragd hin, der auf ihrer Handfläche schimmerte.
    Morgana hatte ein verhextes Messer oder höchstens ein verzaubertes Amulett erwartet. Ihre arrogante Selbstsicherheit kam unmissverständlich ins Wanken, als sie den Edelstein erblickte, der einst die goldene Krone ihres Bruders geschmückt hatte. Nein, das konnte einfach nicht wahr sein.
    Dieser Edelstein war zusammen mit ihrem Bruder tief unter der Erde begraben worden, und obgleich sie sich über all die Jahrhunderte hinweg die größte Mühe gegeben hatte, den mächtigen Smaragd zurückzubekommen, war sie ständig durch Merlins letzten und mächtigsten Zauber aufgehalten worden.
    Verdammt sollte der alte Magier sein! Wenn es ihm damals nicht gelungen wäre, unbemerkt zu verschwinden, hätte Morgana ihn mit Sicherheit mit nach Avalon genommen
und Jahr um Jahr damit verbracht, den Bastard die wahre Bedeutung von Schmerz zu lehren.
    Ein Beben überkam ihren Körper, als die Energie des Juwels über ihre Haut brandete.
    Als verleihe der Smaragd ihr Kraft, machte Anna einen Schritt von der Wand fort. »Mein Urahn hat ihn mir gegeben. Er scheint zu denken, er könnte mir dabei helfen, dich zu vernichten.« Sie schloss die Finger um den Stein. »Was meinst du? Sollen wir es mal ausprobieren?«
    Instinktiv wich Morgana zurück. Bis Merlins Zauber aufgehoben war, würde der Smaragd nur ihrem Bruder gehorchen. Oder offenbar auch einer seiner Nachfahren.
    »Das ist nicht … nicht möglich.«
    Anna lächelte nur. »In den letzten Tagen habe ich herausgefunden, dass es nur wenige Dinge gibt, die unmöglich sind.«
    »Er ist tot«, sagte Morgana ebenso sehr, um sich selbst davon zu

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