04 Im Bann der Nacht
Stimme. »Venedig, Amsterdam, Kairo … Ich habe sogar ein paar unvergessliche Monate in Tokio verbracht, bevor ich nach Amerika gereist bin.«
»Wovon lebtest du?«
»Ich habe jeden Job angenommen, den ich finden konnte. In der Anfangszeit habe ich üblicherweise als Dienstmädchen gearbeitet, weil das die einzige anständige Arbeit war, die einer Frau offenstand. Später habe ich angefangen, in kleinen Restaurants zu kellnern.« Sie machte ein gespielt verzweifeltes Gesicht. »Ein Job, den ich nicht jedem empfehlen würde. Sogar heute noch bekomme ich ein mulmiges Gefühl im Bauch, wenn ich heißes Fett rieche.«
Cezar widerstand dem Drang, seine Hände über diesen Bauch gleiten zu lassen. Oder vielleicht sollte er seine Lippen über diesen Bauch gleiten lassen? O ja, definitiv seine Lippen. Und dann konnte er die Stellen weiter unten erkunden,
den winzigen Tanga, und dann zwischen ihren Beinen …
»Wie sieht es mit Männern aus?«, wollte er unvermittelt wissen.
Sie sah ihn mit großen Augen an. »Wie bitte?«
Eine eigenartige Anspannung erfasste ihn, als ihm urplötzlich bewusst wurde, wie wichtig ihre Antwort ihm war. »Hast du jemals geheiratet?«
»Großer Gott, nein«, sagte sie etwas schockiert.
»Weshalb nicht? Du bist eine unglaublich schöne Frau.« Sanft umfasste er ihre Wange und strich mit dem Daumen über ihre volle Unterlippe. »Ich bezweifle nicht, dass du die Männer abwehren musstest.«
Ihre Zunge lugte hervor, um genau die Stelle zu berühren, die sein Daumen liebkost hatte. Dies ließ einen Stromschlag durch seinen Körper zucken. Diese Zunge konnte einen Vampir vor Lust aufheulen lassen. Allein der Gedanke daran reichte beinahe aus, um ihn zum Aufheulen zu bringen. Cezar zwang sich krampfhaft, sich auf Annas leise Worte zu konzentrieren.
»Und wie glaubst du wohl, hätte ich die Tatsache erklären sollen, dass ich eine Art Supermann-Klon bin?«, fragte sie.
»Meinst du nicht eher Wonderwoman?«
»Das ist nicht komisch!« Sie zwickte ihn in den Arm. »Ich konnte es einfach nicht riskieren, jemandem zu nahezukommen.«
Ein sonderbarer Schmerz durchzuckte ihn. »Wolltest du denn jemandem nahekommen? Gab es jemand Besonderen?«
Sie sah ihn nicht an. »Spielt das eine Rolle?«
»Ja!« Er knirschte mit den Zähnen. »Es spielt eine Rolle.«
Ihre Blicke trafen sich wieder, und für einen Moment befürchtete Cezar, sie würde sich weigern, seine Frage zu beantworten. Aber dann gestand sie ihre Niederlage mit einem frustrierten Kopfschütteln ein. »Nein, es gab niemand Besonderen. Ich war ganz und gar allein für … es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Bist du jetzt glücklich?«
Er war mehr als glücklich. Er hätte schreien können vor Glück, weil sie ihr Herz nicht an irgendeinen unwürdigen Bastard verschenkt hatte. Und er war klug genug, diese Genugtuung für sich zu behalten. Stattdessen strich er mit der Hand über ihr Haar und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Schläfe. »Ich wollte dich nicht aufregen, querida .«
Sie schnaubte ungläubig. »Und was ist mit dir?«
»Was meinst du?«
»Hast du eine …«, sie runzelte die Stirn, als sie um das passende Wort rang, »Gefährtin in irgendeiner feuchtkalten Höhle sitzen?«
Langsam kräuselte ein verschmitztes Lächeln seine Lippen. Er war belustigt über ihre widerwillige Neugierde. »Nein, ich habe keine Gefährtin.«
»Warum nicht?«
Er knabberte zärtlich an ihrem Mundwinkel. »Anna Randal, manche Dinge sind es wert, dass man auf sie wartet.«
KAPITEL 6
A nnas Herz schlug irgendwo in der Nähe ihrer Mandeln, als sie spürte, wie Cezars Fangzähne leicht über ihren Mundwinkel schabten. Das hier war einfach Wahnsinn. Nein, aufzuwachen und einen hinreißenden, atemberaubenden, anbetungswürdigen Vampir in seinem Bett vorzufinden, das war Wahnsinn. Und vor Verlangen danach zu zittern, den unbeschreiblichen Genuss seines Kusses zu spüren, war der völlige Wahnsinn.
Leider war es ihrem Körper herzlich egal, wie gesund ihre Reaktion auf Cezars geschickte Berührung war. Dieser verräterische Körper wusste nur, dass er endlos lange Zeit darauf gewartet hatte, dass diese kühlen Finger ihre bebenden Kurven erkundeten, und die erfüllende Befriedigung zu spüren, wenn Vampirzähne in sein Fleisch glitten.
Die dunkle, süße Sehnsucht wurde intensiver, als Cezars Kopf sich weiter senkte und die Spitze von Annas harter Brustwarze unter ihrem Nachthemd fand. Ein Stöhnen blieb ihr im Hals stecken, als scharfkantiges
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