04 Im Bann der Nacht
Gesichtsausdruck. Sie war immerzu
bockig und schien irgendwie den Wunsch zu hegen, selbst gegen die vernünftigsten Vorschläge Argumente zu finden. Offensichtlich war eine neue Taktik vonnöten.
Mit einem Lächeln verlagerte er seine Position, um seine Lippen über ihren Nasenrücken wandern zu lassen, und seine Hände begannen eine genaue Inspektion des Nachthemdes, das wohl eigens dazu kreiert worden war, den Appetit eines Mannes anzuregen. Und er war definitiv angeregt. Angeregt, betört, heißer als die Hölle! Er spannte in rastloser Begierde die Finger an, und sein Mund streifte mit steigender Überzeugungskraft über ihren. »Anna, ich gehe nicht, bevor du mit mir geredet hast! Allerdings kann ich mich auf angenehme Weise ablenken, wenn du es vorziehen solltest, noch zu warten.«
Sie hob zu widersprechen an, doch Cezar machte sich das schnell zunutze. Er intensivierte den Kuss, indem er seine Zunge in die feuchte Hitze ihres Mundes schob, und seine Erektion pochte rhythmisch im Takt mit Annas leisem Stöhnen. Sie schmeckte nach Früchten, süß und vollmundig wie eine reife, in Honig getauchte Feige. Cezar zitterte, als seine Sinne machtvoll zum Leben erwachten. Sein gesamter Körper war angespannt durch dieses Verlangen, das nur sie erwecken konnte. Er saugte ihre Zunge in seinen Mund, wobei er sorgsam darauf achtete, sie nicht mit seinen Fangzähnen zu verletzen. Die Angelegenheit geriet ohnehin bereits außer Kontrolle, auch ohne dass er die Gefahr einging, seinen Blutdurst zu wecken.
Seine Hände glitten über ihre Schultern und teilten dann den seidigen Vorhang ihrer honigfarbenen Haare. Cezar knurrte tief in der Kehle. Er wollte sie verschlingen, sie sich so vollkommen einverleiben, dass er zu einem Teil ihrer Seele wurde. Das Feuer ihres immer größer werdenden
Verlangens versengte seine Haut, als er seinen Mund von ihrem löste und jetzt ihre Halsbeuge mit einer Reihe von Küssen übersäte. Er konnte riechen, wie der Duft ihres Hungers die Luft erfüllte, und ihr Erzittern spüren, als er seine Erektion gegen ihren Bauch drückte.
Anna mochte vielleicht nicht bewusst akzeptieren, dass sie ihn brauchte, aber ihre Reaktion bewies, dass sich in den vergangenen zwei Jahrhunderten nichts verändert hatte. Seine Berührung konnte ihren Körper noch immer vor Begierde erglühen lassen.
Cezar zeigte murmelnd seine Zustimmung und ließ seine Finger durch ihre Mähne gleiten, bevor er sie über Annas Rücken wandern ließ. Er nahm sich einen köstlichen Augenblick lang Zeit, die Rundung ihrer Hüften zu erkunden, bevor er vorsichtig den seidigen Stoff ihres Kleides nach oben schob. Sein Instinkt drängte ihn, ihr die störende Kleidung einfach vom Leib zu reißen, doch sein Verstand ermahnte ihn, sich dieses Mal zivilisiert zu verhalten. Es würde noch eine Unmenge an Tagen und Nächten geben, in denen er sie hart und schnell nehmen konnte.
»Cezar.« Ohne Vorwarnung pressten sich Annas Hände erneut gegen seinen Brustkorb, und sie entzog ihren Kopf seinen räuberischen Lippen. »Nein!«
Er fauchte frustriert, doch sein Mund weigerte sich, ihrem Protest zu gehorchen, sondern senkte sich stattdessen, um eine steife Brustwarze zu erobern, die sich durch die hauchdünne Spitze abzeichnete. Dios , er begehrte sie wie ein Süchtiger in den Qualen des Entzuges. »Bist du sicher?«
Sie gab ein ersticktes Stöhnen von sich, bevor sie ihn am Haar packte und seinen Kopf nach oben zog, damit er ihrem funkelnden Blick begegnete. »Ich bin nicht mehr die unschuldige Idiotin, die ich damals war!«
Der Unterton von Bitterkeit in ihrer Stimme riss Cezar aus seiner sinnlichen Benommenheit, und er wich ein Stück zurück, um sie zögerlich anzusehen. Wovon zum Teufel sprach sie da? Diese Nacht, die sie miteinander verbracht hatten, war doch atemberaubend gewesen. Er konnte noch immer ihre Lustschreie hören, die sie ausgestoßen hatte, als er tief in ihren Körper eingedrungen war, konnte noch immer den Schauder ihres explosionsartigen Höhepunktes spüren, konnte noch immer die mächtige Freude fühlen, die er empfunden hatte, als er ihr Blut in sich aufgenommen hatte. Wie konnte sie das bereuen?
»Du warst vielleicht unschuldig, aber niemals eine Idiotin«, sagte er mit belegter Stimme, verärgert von ihrem Versuch, das zu verleugnen, was sie miteinander geteilt hatten.
»Ich habe es immerhin zugelassen, dass ein völlig Fremder mich verführt hat, oder?« Sie schüttelte den Kopf. »Das nenne ich einen
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