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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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Hölle hier vor sich geht!«, sagte sie und baute sich etwas breitbeiniger als nötig vor Cezar auf. »Warum leuchtet Sybil?«
    Sie konnte spüren, wie seine Ungeduld in einem Stoß eisiger Energie über sie hinwegschwappte. Er war eindeutig nicht in der Verfassung, eine vernünftige Erklärung abzugeben, sondern schien eher in der Stimmung, Befehle zu geben und sie befolgen zu lassen. Oder vielleicht, ihr einen Schlag auf den Kopf zu verpassen und sie an den Haaren hinauszuzerren?
    »Sobald Adar-Dämonen den Duft ihrer Beute in der Nase haben, sind sie in der Lage, einen Zauber zu wirken, der sie direkt zu ihrem Opfer führt.«
    Oh. Das klang gar nicht gut. »Warum bewegen wir dann nicht einfach …«, sie zuckte zusammen, als sie einen Seitenblick auf Sybil warf, »die Leiche?«

    »Weil ihr Geruch zurückbleiben wird. Der Adar wird wissen, dass Sybil einige Stunden hier gefangen gehalten wurde.«
    Anna erzitterte und bemühte sich zu begreifen, was hier gerade geschah. »Warum sollte der Dämon denn überhaupt nach Sybil suchen?«
    Cezar begann, die Zelle mit seinen Schritten zu durchmessen wie ein Panther in einem Käfig, der ihm zu klein ist. »Sie sind das, was Menschen als Kopfgeldjäger bezeichnen würden.«
    »Kopfgeldjäger?«
    Er wandte das Haupt, um sie mit einem glühenden Blick zu durchbohren. »Der Adar wurde von jemandem angeheuert, um Sybil zu finden, und nichts wird ihn aufhalten, bis er seine Beute gefunden hat.«
    »Angeheuert von Morgana«, sagte Anna leise.
    »Das wäre auch meine Vermutung.« Der Vampir sah sie mit festem Blick an. »Und sehr bald wird sie auch wissen, wo genau du zu finden bist.«
    Anna schluckte mehrmals hintereinander. »O Hilfe.«
    »Wir müssen gehen.«
    »Wohin? Wenn dieser Dämon hinter mir her ist …«
    »Bisher verfolgt er nur Sybil, doch wir müssen uns beeilen. Wir können nicht die Gefahr eingehen, dass er sich bereits wieder an Morgana gewandt hat.«
    »Was ist mit Styx und Darcy?« Sie schrak zusammen, als ihr mit einiger Verspätung bewusst wurde, dass vielleicht nicht nur ihr eigenes Leben durch den Dämon bedroht wurde. »Sind sie auch in Gefahr?«
    Cezar schüttelte den Kopf und trat auf sie zu. »Styx ist der Anasso, der König. Falls notwendig, kann er sich an das gesamte Vampirvolk wenden.«

    Sie setzte ein gequältes Lächeln auf. »Wie praktisch.«
    Mit einem weiteren Schritt war er ihr so nahe, dass er mit der Rückseite seiner Finger über ihre Wange streichen konnte. »Außerdem würde Darcy alles töten, was ihn bedroht.«
    Anna sah ihn mit geweiteten Augen an. »Darcy? Diese nette, zierliche Vegetarierin?«
    Er lachte leise. »Sie mag die Seele eines Engels besitzen, doch ihr Herz ist ganz und gar Werwolf.«

KAPITEL 8
    C ezar, der am Tunneleingang stand, war vollkommen in Schatten gehüllt. Er hielt den Blick auf die Frau gerichtet, die ruhelos auf dem Lehmboden umherwanderte.
    Es war weniger als zehn Minuten her, seit ihnen bewusst geworden war, dass sie gejagt wurde, aber in dieser kurzen Zeit hatte Styx bereits all seine Bediensteten versammelt, damit sie das Gelände nach dem Adar absuchten, Darcy hatte Annas wenige Besitztümer aus ihrem Zimmer geholt, und Levet war damit beschäftigt, irgendeinen Zauber zu wirken, der angeblich jeden Geruch zerstörte, den Anna hinterließ. Cezar wollte lieber weit von dem Anwesen entfernt sein, wenn dieser spezielle Zauber losging. Levet war dafür bekannt, für weitreichende Katastrophen zu sorgen, wenn er sich an Magie versuchte.
    Direkt außerhalb des Tunnels befand sich ein schmaler Pfad, der um die Rückseite des großen Anwesens herumführte. Styx hatte versprochen, einen Vampir zu schicken, der sie abholen würde, aber bisher waren nichts als das Quaken der Frösche in der Ferne und Annas leise, nervöse Schritte zu hören.
    Cezar hatte versucht, ihr beizustehen, als sie sich bemühte, neuen Mut an den Tag zu legen. Wenn er in der kurzen Zeit, die sie nun zusammen waren, etwas gelernt
hatte, dann das, dass sie es hasste, wenn er ihre Verletzlichkeit sah. Schließlich jedoch war er gezwungen, seinem brüllenden Instinkt nachzugeben. Er konnte ihre Verwirrung und Furcht beinahe körperlich spüren. Diese Emotionen hüllten ihn ein und weckten den wilden Drang in ihm, irgendetwas zu unternehmen. Etwas, das seine Fangzähne, Blut und Tod einschloss! Leider gab es in der Nähe gerade nichts, was umzubringen wäre - es sei denn, er zählte den lästigen Gargylen mit.
    »Du zitterst«, sagte Cezar jetzt

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