04 Im Bann der Nacht
urplötzlich Hitze unter ihrer Haut entstand.
»Ha, ich wusste es! Ich konnte nie glauben, dass ich in diesem Zimmer einfach eingeschlafen bin.« In den Haselnussaugen glomm Ärger auf. »Verdammt, welches Recht hatten die dazu?«
»Du wirst feststellen, dass sie der Meinung sind,jegliches Recht dazu zu haben«, meinte er trocken und streichelte mit den Daumen ihre warme Haut. Sein Körper reagierte augenblicklich auf dieses Gefühl, als er sich mit steigender Intensität daran erinnerte, wie sich diese seidige Haut gegen seine eigene gepresst hatte, während er sich tief in ihrem Inneren bewegt hatte. »Und sieh es doch mal so:Wenn sie nicht interveniert hätten, hättest du in der Nacht, als dein Haus niederbrannte, wieder in deinem eigenen Bett gelegen. Sie retteten dir das Leben.« Er grinste verhalten. »Wenn man genauer darüber nachdenkt, war letztendlich ich dafür verantwortlich, dass du am Leben und unversehrt bliebst.«
Sie schnaubte bloß. »Ach, komm.«
Er beugte sich vor, bis seine Stirn auf ihrer ruhte und ihr Atem sanft seine Lippen erwärmte. »Anna, ich wandte mich in jener Nacht nicht von dir ab.Tatsächlich ist es sehr gut möglich, dass wir uns noch immer in demselben Bett befänden, wenn wir damals nicht unterbrochen worden wären.«
Sie öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber Cezar verfügte über ein süßes Mittel, um diese Lippen beschäftigt zu halten. Einen sanften, sehnsuchtsvollen Kuss. Es war nur
eine Berührung ihrer Lippen, doch es reichte aus, um explosionsartig einen verheerenden Hunger in seinem Körper auszulösen. Zu lange, zu lange, zu lange. Diese verzweifelten Worte hallten durch seinen Kopf, als er seine Daumen gebrauchte, um Annas Mund zu öffnen, sodass seine Zunge keine Hindernisse mehr zu überwinden hatte. Es war wahrscheinlich nicht die richtige Zeit für solche Intimität, doch sein Verlangen nach dieser Frau strapazierte seine Selbstbeherrschung bis zum Zerreißen. » Dios , ich werde niemals genug von deinem Geschmack bekommen. So süß.«
Sie wedelte mit den Händen in der Luft herum, bevor sie sie ihm schließlich auf die Brust legte und sich die Wärme ihrer Handflächen mühelos durch Cezars Hemd brannte. »Warte«, sagte sie nach Luft schnappend.
Ihre Stimme verriet ihm, dass seine Berührung sie alles andere als kaltgelassen hatte. Er liebkoste die empfindliche Stelle direkt unter ihrem Ohr. Sie seufzte zitternd auf und entzog sich dann seiner Berührung.
Cezars Körper zuckte bei ihrem abrupten Rückzug jäh zusammen. Er konnte doch die Begierde spüren, die in ihrem Körper pulsierte. Weshalb war sie bloß so verdammt entschlossen, diese zu verleugnen? »Ich sagte dir doch, dass ich gezwungen wurde, dich zu verlassen, und dass ich nie freiwillig gegangen wäre.«
»Aber du hast mir noch nicht erklärt, warum du nicht zurückgekommen bist.«
Er wich langsam zurück. An die Stelle seiner sehnsüchtigen Lust war eine plötzliche Vorsicht getreten. So sehr er diese Frau auch begehrte, er würde es nicht riskieren, sie mehr herausfinden zu lassen, als die Orakel ihm zu enthüllen gestattet hatten. Dazu fürchtete er die Kommission zu sehr.
»Was meinst du?« Er sorgte dafür, dass seine Stimme sanft klang.
»Du hast mich absichtlich nach Chicago gelockt. Ich will wissen, warum.«
Haargenau zum richtigen Zeitpunkt hörte Cezar in der Ferne das Geräusch eines Motors. Er wandte sich von Anna ab und trat wieder zum Tunneleingang. »Unser Fahrzeug ist eingetroffen«, murmelte er.
Er hörte den leisen, ungeduldigen Ton, den sie von sich gab, aber sie folgte ihm mit widerwilligem Schritt und spähte durch die Zweige, die den Tunnel vor neugierigen Augen verbargen.
»Woher willst du wissen, dass das unser Fahrzeug ist?«, fragte sie, während ihr Blick die Dunkelheit absuchte, die über dem bewaldeten Gebiet lag.
»Diese Straße gehört zu Styx’ Anwesen. Jeder Wagen muss durch die Tore am Vordereingang hereingelassen werden.« Er lächelte schief, als er das sanfte und doch kraftvolle Schnurren des sich nähernden Autos erkannte. »Außerdem würde nur Viper einen Rolls-Royce für einen Rettungseinsatz wählen.«
»Wer ist Viper?«
»Ein Bruder.«
»Du meinst, ein Vampir?«
»Ja.« Er sah sie unverwandt an. »Ist das ein Problem?«
»Nicht, solange er begreift, dass ich nicht das Abendessen bin.«
Die Vorstellung, dass ein anderer Vampir seine Arme um diese Frau schlang und seine Fangzähne tief in ihr Fleisch grub, durchzuckte Cezar einen
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