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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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blassen, vollkommenen Gesicht auch ein wenig Anspannung zu erkennen sei. Als ob die Aufgabe, das Portal aufrechtzuerhalten, nicht ganz so einfach wäre, wie sie sie glauben lassen wollte.
    »Der Vampir kann dich nicht hören, Gargyle! Und der Phönix ebenso wenig. Ihr seid völlig allein.«
    »Morgana.« Anna bemerkte nicht einmal, dass sie den Namen laut aussprach, bis sich der Blick der anderen auf sie heftete und sich die grünen Augen vor Entsetzen weiteten.
    »Du!« Morgana schüttelte den Kopf, und ihr Gesicht trug einen Ausdruck äußersten Unglaubens. » Anna Randal . Nein! Das ist unmöglich. Ich habe dich getötet!«

KAPITEL 14
    D ies also war die Frau, die verantwortlich für das Feuer war, das ihre Tante getötet und fast auch ihrem eigenen Leben ein Ende gesetzt hätte. Anna reckte das Kinn, und ihr Körper erbebte nicht nur vor Angst. »Na ja, mich umzubringen hat leider nicht so ganz geklappt«, sagte sie. Sie wusste, dass das ein lahmer Spruch war, aber es war das Beste, was ihr unter diesen Umständen einfiel.
    Morgana schien nun außer sich vor Wut. »Wie konntest du das Feuer überleben? Der Zauber, den ich verwendete, hätte dich töten sollen.«
    »Ich habe selbst ein paar Kräfte.« Und eine gesunde Dosis Glück.
    Die Elfenkönigin spuckte fast vor Abscheu, und der fruchtige Geruch war inzwischen so stark, dass er in Annas Magen ein flaues Gefühl verursachte. Vielleicht war aber auch einfach ihre furchtbare Angst daran schuld.
    »Ich hätte dich augenblicklich töten sollen, sobald ich argwöhnte, wer du bist!«
    »Warum hast du es dann nicht getan?«
    Das Bild von Morgana wurde schärfer und klarer. Als ob jemand an einem Schalter gedreht hätte.
    »Ich musste mir ganz sicher sein. Ich musste mich überzeugen, dass du diejenige mit den Kräften bist, die ich gespürt
hatte, bevor ich es riskierte, meine Präsenz zu enthüllen.«
    »Deine Präsenz zu enthüllen?« Anna zitterte vor uraltem Schmerz. »Meinst du damit, ein Haus niederzubrennen und dabei eine unschuldige Frau zu töten? Sag mir, war Tante Jane überhaupt mit mir verwandt?«
    »Natürlich nicht«, antwortete Morgana spöttisch. »Sie war nur eine törichte alte Frau mit einem Verstand, der erbärmlich leicht zu kontrollieren war.«
    Meine Güte! Wie hatte sie nur unter demselben Dach mit dieser Frau leben können, ohne die Bösartigkeit zu spüren, die ihre Seele vergiftet hatte?
    »Und was ist mit meinen richtigen Eltern?«, brachte Anna hervor, und ihre Hände drückten die Finger des armen Levet, bis er aufquiekte. »Hast du sie getötet?«
    Morgana lachte und hob die schlanken Finger, um sich damit durch ihre wilden Locken zu fahren. »Ich tötete eine große Anzahl deiner Verwandten. Ich kann nur vermuten, dass sich deine Eltern unter ihnen befanden.«
    »Äh … Anna«, flüsterte Levet.
    Anna ignorierte den Gargylen und bemühte sich, ihre Kräfte im Zaum zu halten. »Warum? Warum versuchst du mich zu töten?«
    »Anna! Sacrebleu! «, bellte Levet und riss an ihrem Arm, bis sie ihn nicht länger ignorieren konnte. »Wir sind im Begriff, in das Portal hineingezogen zu werden!«
    Zu spät wurde Anna klar, dass das schimmernde Glühen tatsächlich wuchs und die äußeren Ränder, die nach ihr zu greifen schienen, sich inzwischen bis zu der Stelle erstreckten, an der sie stand. »Mist!« Vergeblich wehrte sie sich gegen die Macht, die sie bewegungslos machte. »Wie halte ich es auf?«

    Morgana streckte in einer arroganten Geste eine Hand aus. »Das kannst du nicht, meine Süße! Sehr bald werden wir dieses öde Spiel hinter uns gebracht haben.«
    »Levet?«, krächzte Anna.
    Der Gargyle warf ihr einen verzweifelten Blick zu. »Es wäre nicht schlecht, wenn Sie jetzt Ihre Kräfte anwenden würden.«
    Morgana lachte. »Sie kann mich nicht besiegen. Ich bin eine Königin. Meine Kräfte sind grenzenlos.«
    Anna konnte die eigenartigen Energiewellen fühlen, die ihr Gesicht streiften. »Haben Sie nicht einen Zauberspruch parat oder so?«, wandte sie sich an Levet.
    » Oui , aber …«
    »Aber was?«
    »Meine Zaubersprüche funktionieren nicht immer so gut.«
    »Na toll.«
    Die grauen Augen waren rund vor Angst, als der Dämon Annas Finger schmerzhaft drückte. »Tun Sie es jetzt, Anna!«
    Anna kniff fest die Augen zusammen. Ein Teil von ihr machte sie darauf aufmerksam, dass es nicht weniger wahrscheinlich war, dass gleich das Dach über ihnen einstürzte, als dass sie gerettet wurden, aber angesichts der seltsamen Energie, die sie

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