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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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auch sein mochten, sie brauchte ihn.
    Als er den Raum betrat, in dem Anna für nur so kurze Zeit gewohnt hatte, blieb er stehen. Ihr süßer Duft durchdrang seine Sinne. Er schloss die Augen und ließ das noch immer spürbare Gefühl von ihrem Wesen in seinen Körper einsickern.
    »Cezar?«, fragte Dante leise.
    Mit einem abwehrenden Kopfschütteln zwang sich Cezar, tiefer in das große Zimmer zu gehen, das in verschiedenen Gelbtönen gehalten war. Sein Blick glitt über das Himmelbett und den französischen Kleiderschrank, und er bemerkte, dass alles seine Ordnung zu haben schien. Falls es hier einen Kampf gegeben hatte, dann hatte er auf sehr ordentliche Art stattgefunden.

    Als er gerade im Begriff war, das Fenster zu überprüfen, fiel ihm plötzlich der nur allzu vertraute Geruch auf. »Granatäpfel«, knurrte er. »Morgana.«
    »Das dachten wir uns schon«, flüsterte Abby. Sie kniete sich auf den Boden neben einen Brandfleck, der den handgewebten Teppich verunstaltete. »Dieser Fleck ist neu.«
    Cezar runzelte die Stirn. »Magie?«
    »Ja, auch wenn ich nicht genug darüber weiß, um sicher sagen zu können, was für eine Art von Magie«, gab Abby zu.
    »Es muss wohl ein Portal gewesen sein«, stieß Dante hervor, und in seinen silbernen Augen blitzte Zorn auf. Ihm gefiel jegliche Zauberei kein Stück besser als Cezar. »Es gibt keine andere Methode, mit der Morgana meine Sicherheitsvorkehrungen hätte umgehen können.«
    »Morgana hat Anna.« Cezars kalte Furcht wurde durch glühende Wut ersetzt. Die Königin der Elfen musste sterben.
    Und zwar jetzt gleich! Er drehte sich auf dem Absatz um und marschierte blindlings aus dem Raum, ging die Treppe hinunter und betrat den Eingangsbereich, bevor Dante ihm mit einem Satz den Weg versperrte und ihn zwang, auf der Stelle anzuhalten.
    »Cezar, warte doch mal!«, fuhr er ihn an, und seine Muskeln zitterten unter der Anstrengung, den zornigen Cezar zurückzuhalten. »Du kannst nicht nach draußen stürmen, ohne zu wissen, wohin du willst! Sehr bald wird die Morgendämmerung beginnen.«
    Doch Cezar winkte ab. In seinen Zorn mischte sich ein roher, stechender Schmerz, der in ihm das Bedürfnis weckte aufzuheulen. »Ich kann nicht hier bleiben!«
    Dante weigerte sich, seinen Griff zu lockern. »Warte
zumindest, bis Viper und Styx eintreffen! Wir können nichts tun, bis wir wissen, wie wir Morgana finden. Konntest du in Jagrs Büchern etwas entdecken?«
    In dem Wissen, dass er Dante ablenken musste, wenn er die Villa verlassen wollte, griff Cezar in seine Tasche und reichte ihm das Stück Papier, das er benutzt hatte, um den Originaltext abzuschreiben. »Nichts bis auf ein vages Gedicht, das sich auf Morganas Rückzug nach Avalon bezieht.«
    Dante lockerte seinen Griff, glättete das Papier und las laut vor:
    » Aus der Asche des Grabes ihres Bruders
Soll der Weg ihres Niedergangs an den Tag kommen.
In uraltem Blut werden sich Kräfte regen,
Artus’ Rache wird sich noch einmal erheben.«
    Dante stieß einen unwilligen Laut aus, nachdem er dieses Geschwafel vorgelesen hatte. »Was zum Teufel soll das bedeuten?«
    »Es bedeutet, dass Morgana entschlossen ist, alle verbliebenen Nachkommen von Artus zu töten«, knurrte Cezar und schoss an Dante vorbei in Richtung Tür. »Und die Nächste auf ihrer Liste ist Anna.«
    Er war nur noch einen Schritt von der Tür entfernt, als diese aufgestoßen wurde und Styx über die Schwelle trat.
    Einen eigenartigen Augenblick lang schien die Zeit stillzustehen, als der uralte Vampir Cezar prüfend in das düstere Gesicht blickte. Dann hob Styx mit einer flüssigen Bewegung die Hand, und Cezar stellte fest, dass er mit genug Wucht durch die Vorhalle geschleudert wurde, um
gegen eine Marmorsäule im Nachbarzimmer geschmettert zu werden, die sofort zerbarst.
    Danach wurde alles schwarz um ihn.
     
    Das war’s dann wohl .
    Zu dieser Überzeugung kam Anna, als sie flach auf ihrem Rücken auf etwas lag, von dem sie nur vermuten konnte, dass es der Acker irgendeines Bauern war. Das war wirklich das allerletzte Mal, dass sie ihre verdammten Kräfte benutzte!
    Alles, was sie hatte tun wollen, war, sich selbst und Levet aus Morganas Portal zu befreien. Sie hatte nur einen kleinen Teil ihrer Macht herausströmen lassen. Aber sobald der aufkommende Wind das Portal berührt hatte, waren Dinge explodiert. Wirklich und wahrhaftig explodiert . Dieses Schauspiel beinhaltete aufleuchtende Sterne, eine heftige Gehirnerschütterung, umherfliegende Teile

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