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04 Im Bann der Nacht

04 Im Bann der Nacht

Titel: 04 Im Bann der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Alexandra
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aufragenden Vampir an. Niemand konnte es mit Styx’ Macht aufnehmen, aber er war durchaus willens, sein Bestes zu versuchen. »Du bist mein Anasso, Styx, doch du kannst mich nicht aufhalten«, sagte er, und im unerbittlichen Klang seiner Stimme war zu erkennen, dass er es ernst meinte. »Die Kommission selbst verpflichtete mich, Anna zu beschützen.«
    Styx lehnte sich lässig gegen die Wand, und seine hoch aufragende, in Leder gehüllte Gestalt stand dabei dicht genug an der Tür, um dafür zu sorgen, dass Cezar sich seinen Weg direkt an ihm vorbei würde bahnen müssen, um zu fliehen.

    Keine angenehme Aussicht.
    »Und das ist der einzige Grund, weshalb du dein Leben aufs Spiel setzen willst, um sie zu finden?«, wollte er wissen.
    Cezar verkrampfte sich. Er wollte nicht über seine Beziehung zu Anna diskutieren. Diese Gefühle waren zu intim, er selbst viel zu empfindlich. Doch er kannte den strengen Ausdruck auf Styx’ Gesicht. Der ältere Vampir würde es Cezar niemals gestatten, in die Nacht hinauszueilen, bevor er ihm nicht die volle Wahrheit gesagt hatte.
    »Du weißt, dass das nicht der Fall ist«, knurrte Cezar schließlich.
    Styx nickte langsam, und in seinen Augen war Besorgnis zu sehen. »Cezar, selbst wenn Anna die Begegnung mit Morgana überlebt, ist sie dazu bestimmt, ein Orakel zu werden.«
    Cezar gab ein ungeduldiges Geräusch von sich. Er kannte Annas Schicksal. Besser als irgendjemand sonst. Besser als Anna selbst! »Was willst du mir damit sagen?«
    »Ich will sagen: Es ist vorherbestimmt, dass du sie verlieren wirst, ob an Morgana oder an die Kommission.«
    »Die Kommission plant nicht, Anna zu exekutieren.«
    »Nein, aber sie wird sie als eine der ihren in ihre Reihen aufnehmen wollen«, hob Styx hervor. »Cezar, sie nahmen dich gefangen, nur weil du es wagtest, ihr Blut zu trinken! Glaubst du wirklich, dass sie es dir gestatten werden, sie zur Gefährtin zu nehmen?«
    Das sehnsuchtsvolle Verlangen, Anna unwiderruflich zu der Seinen zu machen, pulsierte mit so viel Macht in Cezars Körper, dass seine Knie zitterten. Jede Faser seines Leibes schrie, dass sie zu ihm gehörte! Niemand, nicht einmal die Kommission, konnte etwas daran ändern. »Sobald Anna ein Vollmitglied der Kommission ist, wird sie in der
Lage sein, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen«, insistierte er.
    »Ist irgendjemand von den Orakeln je eine Verbindung eingegangen?«
    Cezar zuckte zusammen, als ein unerwarteter Schmerz ihn durchzuckte. Dios. War Styx ein heimlicher Sadist? Versuchte er ihn absichtlich in den Wahnsinn zu treiben?
    »Es reicht jetzt, Styx!« Cezar durchmaß den kleinen Raum mit einem wachsenden Gefühl der Klaustrophobie. Er wollte nach draußen! Er musste sich auf die Suche nach Anna begeben und nicht in Gedanken bei einer Zukunft verweilen, die das Potenzial besaß, ebenso trostlos zu werden, wie es seine Vergangenheit gewesen war. »Es ist keine Rede davon, dass wir uns verbinden.«
    »Aber es ist das, was du ersehnst«, drängte Styx.
    »Ersehnen?« Cezar lachte bitter auf. »Ich habe ja gar keine Wahl!«
    »Vielleicht hast du keine Wahl, doch ich möchte nicht, dass du gezwungen bist, noch mehr zu leiden, als du bereits gelitten hast. Es ist noch nicht zu spät, um etwas auf Distanz zu gehen …«
    »Du hast unrecht, Styx. Es ist viel zu spät«, unterbrach Cezar ihn mit rauer Stimme. »Zweihundert Jahre zu spät.«
    Es klopfte an der Tür, bevor ein großer, blonder Vampir, ein Mitglied von Styx’ Raben (so wurde die gefährliche Garde seiner Leibwächter genannt), den Raum betrat.
    »Vergebt mir, Mylord.«
    Styx richtete sich auf und blickte den störenden Eindringling finster an. »Was gibt es?«
    »Eure Ehefrau ist eingetroffen.«
    »Darcy? Herein mit ihr.«
    Der andere Vampir verbeugte sich und verschwand durch
die Tür. An seiner Stelle erschien umgehend die hübsche Werwölfin, die das Herz des Anassos im Sturm erobert hatte. »Was gibt es, Liebste?«
    »Levet hat mich kontaktiert. Er ist bei Anna.«
    Cezar bemerkte nicht einmal, dass er sich bewegte, bis er direkt vor Darcy stand und sie an den Handgelenken packte. »Wo ist sie? Ist sie verletzt? Bring mich zu ihr!«
    Styx empörte sich über Cezars groben Griff, aber ein einziger Blick von Darcy reichte aus, um ihn wieder zurücktreten zu lassen.
    »Levet war sich nicht sicher, wo genau sie sind, aber ich selbst habe gefühlt, dass es außerhalb von Chicago sein muss, in einem alten Stall westlich von hier«, erklärte sie. Ihr Blick war

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