Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

04 Verhaengnisvolles Schweigen

Titel: 04 Verhaengnisvolles Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
eingearbeitet, so dass die Ziffern deutlich sichtbar sind, wie Sie sehen können.«
      »Warum macht man sich solche Mühe?«, fragte Banks.
      Passmore zuckte mit den Schultern. »Zum Zwecke der Identifikation bei Verlust oder Feuer.«
      »Und was sagt uns der Code?«
      Passmore verzog seinen Mund zu einem selbstzufriedenen Lächeln. »Alles, was wir wissen müssen, Chief Inspector. Alles, was wir wissen müssen. Schauen Sie genauer hin.«
      Banks nahm die Prothese mit einer Pinzette hoch und sah sich den Code an: 5493BKJLS.
      »Die letzten beiden Buchstaben sind der Stadtcode, die davor die Initialen des Arztes, und mit dem Rest kann man den Träger identifizieren.«
      »Erstaunlich.« Banks legte den falschen Zahn wieder hin. »Also kriege ich hiermit die Identität des Opfers raus?«
      »Letztlich ja. Zuerst wird es uns zu seinem Zahnarzt führen.«
      »Wie finde ich den?«
      »Normalerweise, indem Sie sich an das Ärzteverzeichnis in der Bücherei wenden. Aber glücklicherweise habe ich eine Ausgabe hier und schon für Sie nachgeschaut.«
      »Und?«
      Passmore lächelte wieder süffisant und hob schulmeisterlich einen Finger. »Geduld, Chief Inspector Banks, Geduld. Zuerst die Stadt. Erkennen Sie den PostCode?«
      »Ja. LS steht für Leeds.«
      »Genau. Also wissen wir nun, dass sich die Zahnarztpraxis unseres Mannes in Leeds befindet. Als Nächstes schauen wir uns die Initialen an: BKJ. Hier fand ich zwei Möglichkeiten: Brian K. Jarrett und B.K. James.«
      »Wir müssen beide überprüfen«, sagte Banks. »Kann ich Ihr Telefon benutzen?«
      Passmore rieb sich die Unterlippe. »Ich, äh, ich war bereits so frei. Laut seines Assistenten kodiert B.K. James seine Prothesen nicht, also habe ich Brian K. Jarrett angerufen.«
      »Und?«
      Passmore grinste. »Der Name des Patienten lautet Bernard Allen.«
      »Sicher?«
      »Jedenfalls ist er derjenige, dem die Prothese eingesetzt wurde. Vor ungefähr vier Jahren. Zur offiziellen Bestätigung bekomme ich noch die Akten geschickt, aber soweit es sich am Telefon vergleichen ließ, würde ich sagen, dass Sie sicher sein können, ja.«
      »Haben Sie die Adresse?«
      Passmore schüttelte den Kopf. »Anscheinend lebte Allen nicht in Leeds. Aber Dr. Jarrett hat mir die Adresse seiner Schwester gegeben. Ihr Name ist Esther Haines. Können Sie damit was anfangen?«
      »Ganz sicher.« Banks machte sich eine Notiz von dieser bisher ersten echten Spur. »Sie haben großartige Arbeit geleistet, Dr. Passmore«, sagte er, erhob sich und gab dem Doktor die Hand.
      Passmore senkte bescheiden sein Haupt. »Wenn Sie jemals wieder meine Hilfe brauchen ...«
     
    An diesem Tag ging Katie später als gewöhnlich zum Einkaufen nach Lower Head. Auf ihrer Seite des Baches gab es keine Straße, sondern nur einen schmalen Fußweg zwischen den Häusern und dem grasbewachsenen Ufer. An der Kreuzung mit der Hauptstraße nach Helmthorpe, wo der Bach nach links in das eigentliche Tal abbog, gelangte man über eine kleine, weiß angestrichene Holzbrücke auf die Dorfwiese mit ihren Bäumen und Bänken, und der Weg führte von dort um die Kirche herum weiter bis zu den Geschäften. Kurz bevor sie die Straße erreicht hatte, fuhr ein grauer Jaguar mit Stephen Collier am Steuer vorbei. Als er an der Kreuzung abbremste, wurde Katie nervös. Sie hob ihre Hand und hätte fast gewunken, ließ sie aber wieder sinken. Stephen benahm sich, als wäre sie gar nicht da, er schien direkt durch sie hindurchzusehen. Zuerst sagte sie sich, dass er sie nicht bemerkt hatte, doch eigentlich wusste sie es besser. Vielleicht war er mit den Gedanken aber auch woanders und nahm seine Umgebung deshalb nicht wahr. Sie selbst ging oft genauso geistesabwesend umher. Als sie die Straße überquerte und zu den Läden eilte, wurde ihr heiß im Gesicht.
      »Guten Tag, Katie, Liebes«, grüßte Mrs Thetford. »Ein bisschen spät heute, oder? Aber ich habe dir noch etwas von dem schönen Rosenkohl aufgehoben.«
      Katie dankte ihr und war beim Zahlen in Gedanken immer noch bei Stephen Collier. Warum kam er gerade letzte Nacht, wenn er wusste, dass Sam nicht da war? Katie konnte seinen Wunsch, mit ihr über seine Probleme zu sprechen, und seine scheinbare Sorge um sie nicht verstehen.
      »Dein Wechselgeld, Liebes!«, rief ihr Mrs Thetford nach.
      Katie ging zurück zum Tresen und hielt lächelnd ihre Hand auf. »Ich würde noch meinen Kopf vergessen, wenn

Weitere Kostenlose Bücher