Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

Titel: 040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Drehzahl und dem Boot
Geschwindigkeit.
    Die Marina schoß nach vorn, weg von der Anlegestelle und stromaufwärts der Olympia nach, die in der Ferne nur noch als weißer Fleck gegen den blauen Himmel zu
erkennen war. Zufall, daß das Mädchen Marina die gleiche Richtung eingeschlagen
hatte?
     
    ●
     
    Der
Mann an der Rezeption im Hotel Rheingold hielt sich genau an die
abgesprochene Zeit. Er wählte Iwan Kunaritschews Nummer und ließ es klingeln.
Achtmal… zehnmal… fünfzehnmal… Niemand hob ab.
    »Da
hat jemand einen besonders tiefen Schlaf«, murmelte der braun Livrierte im
Selbstgespräch. Er winkte einem Boy.
    »Zimmer
309… der Mann heißt Kunaritschew. Das ist was für dich… Trommel mal kräftig
gegen die Tür…«
    Der
Boy fuhr mit dem Lift nach oben, inzwischen ging der Telefonversuch erfolglos
weiter. Fünf Minuten später kam der Boy unverrichteter Dinge zurück. »Tut mir
leid. Da ist nichts zu machen. In dem Zimmer rührt sich niemand.«
    Der
Mann in der Rezeption wollte es erst nicht glauben. »Nimm mich nicht auf den
Arm!«
    »Es
ist wahr. Da tut sich nichts…«
    »Halt
mir mal kurz die Stellung, Kleiner. In drei Minuten bin ich wieder da…« Um
diese Zeit war nicht viel los, und der Rezeptionist wollte selbst nach dem
rechten sehen. Mit dem Universalschlüssel, wie ihn das Hotelpersonal benutzte,
öffnete er wenig später die Tür zu Iwan Kunaritschews Zimmer, nachdem er sich
zuvor noch mal durch heftiges Klopfen davon überzeugt hatte, daß sich hinter
der Tür tatsächlich niemand rührte. Er hatte ein Zimmermädchen mitgenommen, das
in dieser Etage mit dem Aufräumen der anderen Zimmer beschäftigt war.
    Der
Mann hatte ein ungutes Gefühl. Es war hoffentlich nichts passiert? Dann betrat
er das stille Zimmer.
    Die
Vorhänge waren noch zugezogen, die Fenster dahinter geöffnet und das Zimmer gut
durchlüftet. Auf den ersten Blick war nichts Ungewöhnliches festzustellen. Im
Bett lag ein bärtiger Mann. Der Rezeptionist ging auf ihn zu, das Zimmermädchen
wich nicht von seiner Seite.
    »Hallo,
Herr Kunaritschew?!«
    Der
Hotelangestellte rief mehrere Male den Namen des Gastes laut, schlug ihm dann
leicht links und rechts auf die bärtigen Wangen und, als das nichts nützte,
packte er ihn an beiden Schultern und rüttelte ihn heftig.
    »Aufwachen!
Ich habe eine wichtige Nachricht für Sie!«
    Nichts
im Verhalten des Schläfers änderte sich.
    Er
atmete flach und gleichmäßig und zuckte kein einziges Mal beim Anrufen oder
Berühren zusammen. Der Hotelangestellte schnupperte wie ein Hund in der Luft.
Die angebrochene Taschenflasche auf dem Nachttisch wies darauf hin, daß der
Gast vor dem Zubettgehen offensichtlich noch einen Schlaftrunk genommen hatte.
Aber davon wurde man nicht betrunken. Der Mann an der Rezeption hatte schon
manchen Betrunkenen im Bett liegen sehen. Dieser Mann jedenfalls sah nicht
danach aus. Er atmete, also lebte er. Und doch schien etwas nicht mit ihm zu
stimmen. Beiläufig schraubte der Hotelangestellte auch den Verschluß der
Taschenflasche ab, die ohne Etikett war und schnupperte vorsichtig daran. Er
fuhr zurück, als würde ihm eine offene Flamme ins Gesicht schlagen. Die Augen
begannen zu tränen, und einen Moment blieb der Atem weg.
    »Um
Himmels willen«, ächzte er dann und war weiß wie ein Leintuch. »Was trinkt denn
der Bursche da für einen Stoff? Da genügt in der Tat ein Schluck, und man fällt
in Tiefschlaf. Jetzt kann ich verstehen, weshalb ihn selbst kein Kanonenschlag
weckt…«
    »Darf
ich auch mal riechen?« fragte das mitgekommene Zimmermädchen neugierig. Fast
mechanisch reichte der Rezeptionist es seiner kleinen Begleiterin. Die roch
daran, schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem trockenen und mußte sich am
Fußende des Bettes festhalten, um nicht umzufallen.
    »Stark,
was?« sagte der Mann nur und griff schnell nach dem Flachmann. »Laß das um Gottes
willen nicht fallen. Wer weiß, vielleicht frißt ein einziger Tropfen davon
schon Löcher in den Teppichboden…«
    Das
Zimmermädchen nickte abwesend, sah selbst aus, als hätte es zu tief ins Glas
geschaut, und setzte sich entgegen der Hausordnung des Hotels auf den Bettrand
des Gastes, weil es drohte sonst umzukippen. »Es geht schon wieder…
entschuldigen Sie.« Was die junge Frau noch sagen wollte, blieb ihr wie ein
Kloß im Hals stecken. Die momentane Benommenheit war plötzlich wie weggeblasen.
»Die Hand… so sehen Sie doch… die Hand…«, stammelte sie entsetzt. Iwan
Kunaritschews

Weitere Kostenlose Bücher