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040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

Titel: 040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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rechte Hand war unter dem Federbett herausgerutscht und lag auf
dem Bettrand, direkt neben dem sitzenden Zimmermädchen, das mit unterdrücktem
Schrei aufsprang.
    Die
Finger waren geschwollen und rot. Die nach außen gedrehte Innenfläche sah aus
wie verätzt. Die Rötung war so intensiv, die Haut so aufgedunsen, daß das
Abbild der großen dämonischen Fratze deutlich zu erkennen war.
     
    ●
     
    Hier
war etwas geschehen, das sich die im Raum befindlichen Menschen nicht erklären
konnten.
    Kein
Mensch schlief so tief, daß er nicht wachzukriegen war oder sein Zustand sich
durch die ständigen Störversuche nicht geändert hätte. Der Rezeptionist
verständigte die Hotelleitung, die wieder sorgte zunächst dafür, daß schnell,
aber unauffällig, ein Arzt ins Haus kam. Der unternahm ebenfalls Weckversuche,
untersuchte den Schläfer gründlich und inspizierte auch eingehend die Haut des
Mannes. Der Verdacht, daß Kunaritschew vielleicht rauschgiftsüchtig war und
sich den berühmt-berüchtigten Goldenen Schuß gesetzt haben könnte,
bestätigte sich nicht.
    Der
Doktor stand vor einem Rätsel und injizierte ein stark belebendes Mittel. Auch
das blieb ohne Erfolg… Kurze Zeit später wurde Iwan Kunaritschew mit einem
Krankenwagen in ein Hospital gebracht.
    Auch
dort fiel die seltsame Handverletzung auf und stellte die Ärzte ebenfalls vor
ein Rätsel. Es wurde die Vermutung geäußert, daß es sich möglicherweise um eine
seltsame, eigenwillige Tätowierung handelte, die durch irgendeinen Grund sich
stark entzündet hatte. Die eingesetzten Mittel zeigten keine Wirkung. Das
Krankheitsbild blieb unklar und unbekannt. Deshalb versuchte man zu erfahren,
mit wem der Mann zusammengekommen war und wartete vor allen Dingen auf die
Rückkehr seines Freundes Larry Brent, mit dem er gemeinsam im Hotel logierte.
Vielleicht konnte X-RAY-3 nähere Auskunft geben…
     
    ●
     
    Bettina
Marlo und Martin Böhr standen noch immer am Bootsheck und blickten auf die
Wellen, die die Schrauben der Olympia im Wasser erzeugten und das Schiff
vorwärtstrieben. Das im Schlepp befindliche Holzboot schaukelte wie ein
lästiges Anhängsel an einem Seil hinterher.
    Auf
gleicher Höhe bewegte sich ein mit Kohlen beladenes Frachtschiff rheinabwärts.
Von der Wohnkabine des Frachters bis zu einer ausziehbaren Stange war ein Seil
gespannt, auf der die Wäsche im Wind flatterte.
    Martin
Böhr warf einen Blick zur Seite, beobachtete kurz das Boot und wollte Bettina
Marlo etwas mitteilen, als er merkte, daß sie nicht mehr neben ihm stand.
»Bettina?« fragte er verwundert und blickte sich um, als er plötzlich den
Schrei eines Passagiers hörte.
    »Da…
vorn! Die Frau… die muß verrückt sein!« Der Mann, der das sagte, stand am
weitesten vorn, hatte ebenfalls die Vorbeifahrt des Frachters beobachtet, und
deutete nun mit ausgestreckter Hand auf das Boot im Schlepp. Böhr fuhr wie
unter einem Peitschenhieb zusammen. Er glaubte, der Boden würde ihm unter den
Füßen weggerissen. »Bettina!« schrie er. Sie war dort unten.
    Unbemerkt
von anderen Passagieren war sie in einem unbeobachteten Augenblick über die
Reling geklettert und klammerte sich an das Schleppseil. Ihre Beine hingen im
Wasser, das schäumte und spritzte. Bettina Marlos Gesicht war verzerrt. Mit
Augen, in denen der Wahnsinn leuchtete, blickte sie sich um. Am Heck drängten
sich die Menschen. Jemand brüllte durch das Schiff, den Motor abzustellen,
damit die Frau von den rotierenden Schrauben nicht zermalmt wurde. Martin Böhr
zerrte die Menschen an der Reling auseinander und wollte über das Geländer
klettern, wurde aber von einem Passagier daran gehindert. »Machen Sie keinen
Unsinn, Mann! Sie begeben sich in Lebensgefahr…«
    Was
er sonst noch sagen wollte, blieb ein Rätsel.
    Böhr
reagierte mit einem wütenden Faustschlag mitten ins Gesicht des Sprechers,
schlug um sich und stieg auf den rotlackierten Metallrand des Heckaufbaus.
Bettina Marlo klammerte sich noch immer mit festem Griff an das nasse,
grobgeflochtene Seil und hangelte sich Zentimeter um Zentimeter auf das
hölzerne Boot zu. Es war erstaunlich, woher die Frau die Kraft nahm. Ihr Rock
war bis zu den Schenkeln durchnäßt und klebte wie eine zweite Haut an ihrem
Körper. Die Schiffsschrauben liefen noch immer.
    Die
Nachricht von dem Unfall oder dem Selbstmordversuch war offensichtlich noch
nicht bis zum Kapitän vorgedrungen, obwohl er von der Brücke aus einen
ausgezeichneten Blick über das ganze Schiff

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