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0404 - Karten des Unheils

0404 - Karten des Unheils

Titel: 0404 - Karten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hat. Samaran hat zwar seinen Leibwächter Kamikaze verloren, aber er ist trotzdem stärker geworden, wie mir scheint.«
    »Das meine ich auch. Und trotzdem haben wir noch einen Sieg erringen können.«
    »Welchen?«
    Ich konfrontierte ihn mit meiner dritten Überraschung und holte den Opferdolch hervor, den ich bisher verborgen gehalten hatte.
    Suko starrte auf die Waffe, die ich auf den Schreibtisch zwischen uns legte.
    »Du hast ihn?«
    »Wie du siehst.«
    »Verdammt, das ist Baals Opferdolch. Ich habe erlebt, wie er ihn holte. Samaran tauchte plötzlich aus dem Wasser auf, den Dolch zwischen den Zähnen. Er war furchtbar.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Wie hast du ihn bekommen?«
    »Freiwillig gab er ihn nicht her. Es hat mich schon ein Stück Arbeit gekostet, Samaran den Dolch abzunehmen.«
    »Das kann ich mir denken.« Suko nahm den Dolch an sich, sah ihn genau an, drehte ihn und schüttelte den Kopf. »Kannst du mir sagen, aus welch einem Material er besteht?«
    »Nein, das habe ich bisher noch nicht herausgefunden.«
    »Was hast du jetzt vor?« fragte Suko. »Wie ich dich kenne, liegt doch schon ein Plan vor.«
    »Ja, ich werde ihn mit meinem Kreuz in Verbindung bringen.«
    »Und dann?«
    »Warten wir ab.«
    Suko legte die Stirn in Falten. »Das ist im Prinzip nicht schlecht. Ich würde auch so denken. Zudem erinnert es mich daran, dass wir schon einmal einen Dolch mit deinem Kreuz konfrontiert haben. Es waren Mandra Korabs Waffen. Aber hast du auch an deinen Dolch gedacht, John?«
    »Den Baal hat?«
    »Ja.«
    Ich nickte! »Und wie ich daran gedacht habe!« Ich deutete auf die Waffe zwischen uns. »Mir ist nicht bekannt, wie viel Baal dieser Opferdolch wert ist. Ich hoffe aber, dass ich ihn irgendwie beschwören kann, um ihn zu einem Tausch zu bewegen.«
    »Du meinst deinen gegen seinen Dolch.«
    »So ist es.«
    Suko lehnte sich zurück. »Das ist allerhand und ein verdammt hohes Risiko.«
    »Ich muss es eingehen.«
    Ich hatte während unseres Gesprächs bereits das Kreuz indie Hand genommen. Eine Reaktion entdeckte ich nicht. Auch nicht, als ich das Kreuz näher an den Dolch heranbrachte.
    Bis ich ihn berührte.
    Suko saß mir gegenüber. Ich konnte ihn genau ansehen, doch plötzlich, ohne dass ich etwas dazu getan hätte, schob sich etwas zwischen uns. Zuerst war es nur ein Schatten, der sich verdichtete und die Form eines Gesichts annahm.
    Das war nicht Suko, sondern ein anderer. Ein düster blickender Geselle mit langen, pechschwarzen Haaren und von Lust und Laster gezeichneten Zügen.
    Das Gesicht hatte ich noch nie gesehen und spürte wieder, wie ich leichenblass wurde.
    »Wer bist du?« ächzte ich.
    Nicht nur der andere hatte die Worte verstanden, auch mein Freund Suko. Und der fragte: »John, was hast du? Mit wem redest du?«
    Ich kümmerte mich nicht um den Inspektor, denn ich kam mir vor wie in einer anderen Welt, von meinem Partner räumlich weit getrennt. Noch einmal fragte ich. »Wer bist du? Nenn mir deinen Namen. Bist du die Reinkarnation des Baal?«
    Die Antwort konnte ich von den Lippen ablesen: »Rasputin!«
    ***
    Lady Sarah war wie vor den Kopf geschlagen. Ohne es bewusst zu wollen, floss die Antwort über ihre Lippen. »Das ist der Mann, der das Kreuz geschaffen hat.«
    Ludmilla zeigte sich überrascht. »Was sagen Sie da? Das Kreuz? Von welchem Kreuz redest du?«
    Sarah Goldwyns Antwort klang leise, war aber sehr bestimmt.
    »Das Kreuz für John Sinclair, den Sohn des Lichts.« Sie wirkte in den folgenden Sekunden geistesabwesend. Die Augen nahmen einen fremdartigen Blick an. Sie schienen etwas zu sehen, was der Kartenlegerin verborgen blieb. Man merkte der Horror-Oma an, dass sie mit ihren Gedanken sehr weit weg war und sich auf die Dinge, die sie umgaben, nicht mehr konzentrierte. In der Tat dachte sie über das Gehörte nach. Hesekiel, die Tarock-Karten, dann die schillernde Figur des Rasputin. Wie passte das alles zusammen? Und gab es überhaupt einen gemeinsamen Nenner?
    Ludmilla wusste nicht, was sie von Lady Sarahs Reaktion halten sollte, und fragte: »Weshalb hat Sie der Name Hesekiel eigentlich so erschreckt? Was ist mit ihm gewesen? Wenn Sie das Alte Testament kennen, werden Sie wissen, dass er zu den geheimnisvollen Propheten zählt und vieles vorhergesagt hat. Er hatte den Blick für Dinge, die uns verborgen geblieben sind. Man hat ihn sogar entführt. Er war bei den Babyloniern gefangen, und dort soll er die Regeln für das Tarock-Spiel entwickelt haben.«
    »Ist das

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