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0405 - Die Marionetten von Astera

Titel: 0405 - Die Marionetten von Astera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hinter und neben dem Panzer feuerten die eigenen Einheiten auf die Marionetten und legten eine breite Front von Explosionen und Verwüstung zwischen sich und die Angreifer. Der Panzer wurde schneller und schneller, steigerte seine Flughöhe und raste über einen Wald hinweg. Dann verebbte das Feuer, die Erschütterungen gingen zurück. Cascal schrie durch den Fahrtlärm: „Wohin fliegen wir, Commander?"
    „Dreißig Kilometer. In ein Gebirgstal!"
    „Danke!"
    Cascal erbat sich vom Funker des Panzers eine Zigarette, zündete sie an und lehnte sich zurück. Er schloß die Augen und entspannte sich, und die Männer glaubten, er sei eingeschlafen.
    Seine Gedanken gingen zurück.
    Mit vollem Namen hieß er Joaquin Manuel Cascal.
    Er war im Westen von Terrania City aufgewachsen und hatte jeden Tag und jede Nacht die Schiffe gesehen, die vom großen Flottenhafen aufstiegen oder auf ihm landeten. Sein Traum war seit den Jahren, in denen er lesen und schreiben gelernt hatte, dort hinzufliegen, wo diese Schiffe hinflogen. Er sah die Bilder von fernen Welten und exotischen Landschaften und schwor sich, alles zu tun, um diesen Weg beschreiten zu können. Er brauchte dazu fünfzehn Jahre, und dann war er endlich Erster Offizier eines Leichten Kreuzers. Sein Kommandant war ein kluger und waghalsiger Mann, und Joak, wie sie ihn nannten, lernte schnell und viel. Eines Tagen löste er den Kommandanten ab, wurde nach einem riskanten Einsatz befördert - den Rest der Geschichte hatte er Rhodan-Yoder selbst erzählt. Seit langen Monaten bemühte er sich, wegen dieser Dinge nicht zu sehr zu verbittern, aber die drei Wochen Dschungel von Astera hatten ihn nervlich erschöpft.
    Was Rhodan und auch Kaszant nicht wußten, waren die Geschehnisse, die während der langen Jahre des Lernens und Arbeitens, der Studien und der Prüfungen an ihm vor-übergegangen waren - oder auch nicht. Diese zahllosen kleinen Dinge hatten ihn weit mehr geprägt als die Jahre in der Flotte. Noch immer brannte der Wunsch in ihm, mit einem eigenen Schiff in den Raum hinauszufliegen und zu entdecken, zu sehen und zu forschen ... ohne den Zwang einer Institution oder der Flotte hinter sich.
    Joaquin Manuel Cascal war der geborene Abenteurer, aber im Gegensatz zu den Naturen, die ihr Leben als eine Folge riskanter Zufälligkeiten betrachteten, blieb Joak skeptisch, zurückhaltend und abwartend. Er dachte zuerst, dann handelte er. Wenn er handelte, tat er dies schnell und möglichst erschöpfend. Da im allgemeinen fünfundvierzig meist sehr bewußt gelebte Jahre, nach terranischer Norm, unzählige Gelegenheiten boten, dieses Verfahren auszuprobieren war Cascal heute in der Lage, dies alles zu wissen Er sah gespannt den Dingen auf Astera und in Silomon entgegen.
    Ausgerechnet an der Seite Perry Rhodans!
    Er öffnete die Augen, betrachtete trägen Blicks das Profil des Großadministrators und beschloß in dieser Sekunde mit Hilfe dieses Mannes seinen Kindheitstraum von den fernen, exotischen Welten zu verwirklichen. Was er tun konnte, um Rhodan zu helfen, würde er tun.
    „Commander!" sagte er laut und drückte die Zigarette an einem Schild RAUCHEN VERBOTEN aus.
    Kaszant, der die Sichtschirme und die Infrarotschirme studierte, drehte sich blitzschnell um.
    „Cascal?"
    „Sagen Sie Ihrem Piloten dort vorn, ich wäre schon luxuriöser geflogen worden."
    Kaszant lächelte dünn und erwiderte bissig: „Wenden Sie sich doch an Rhodan! Schlagen Sie ihm vor, diese Flugpanzer mit Plüschsesseln und mit einer positronisch gesteuerten Ausgleichsfederung auszurüsten."
    Cascal hob die Schultern und breitete die Arme aus.
    „Ach", sagte er, „diesen Vorschlag werde ich ihm einmal machen. Schließlich ist bei Rhodan nichts unmöglich!"
    Dann spürte er, wie der Flugpanzer abgebremst wurde und den Windungen eines Tales folgte. Das Ziel schien nahe zu sein.
    Da war es!
    Inmitten eines Felsens erschien ein rechteckiges Muster. Es waren die Schnittflächen eines hervorragenden getarnten und mit Felsen verkleideten Tores, durch dessen Rand man vor Sekunden Strom geschickt hatte, damit er sich erwärme und auf dem Infrarotschirm des Panzers sichtbar werde. Der Flugpanzer steuerte darauf zu, einige Funkkommandos wurden gewechselt, und dann klappte das Tor nach innen auf, wurde nach oben gezogen. Mit einem schnellen, aber vorsichtigen Manöver schwebte der Pilot ein und richtete sich wieder nach den Signallampen, die im Infrarotbereich strahlten. Hinter dem Schiff schloß sich das

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