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0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

Titel: 0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks Kostenlos Bücher Online Lesen
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untersuchen.«
    »Bestimmt ist das Ganze völlig harmlos«; versicherte mir Stanhope.
    »Ich hoffe es«, sagte ich und gab ihm die Hand. Seine Rechte war schlaff und unangenehm feucht. Als ich durch die Halle zum Ausgang schritt, wischte ich mir die Hand an der Hose ab.
    Mein Jaguar stand vor dem Haus im Schatten des Balkons, der den Eingang überdachte.
    Auf dem Beifahrersitz saß eine Blondine.
    Sie war jung, so um die Zwanzig herum, und sie lächelte mir in die Augen, als hätte sie endlich ein neues Filmidol entdeckt. »Hallo«, sagte sie mit dunkler, aufregend heiserer Stimme. »Hast du ein bisschen Zeit für mich?«
    ***
    Ich stieg ein.
    Das Mädchen wandte sich mir zu.
    Das hautenge Kleid aus billardgrünem Material umschloss sie eng. Die Kleine hatte runde, violett schimmernde Augen und einen vollen Mund. Er war ein wenig geöffnet und zeigte die festen weißen, sehr scharfen Zähne. Ihr Haar war gefärbt, aber es hatte genau den richtigen Schimmer, um aufregend zu wirken.
    »Haben Sie eine Zigarette da?«, fragte sie mich.
    Ich gab ihr das Gewünschte. Als ich ihr das brennende Feuerzeug hinhielt, zog sie meine Hand so nahe zu sich heran, dass ihr seidenweiches Silberhaar schmeichelnd über meine Hand glitt.
    Ich nahm die Hand zurück. »Sie haben doch sicherlich einen Namen, Miss?«
    »Mag sein. Aber er ist nicht wichtig. Oder? Nennen Sie mich doch einfach Cynthia. Cynthia finde ich hübsch. Irgendwie antiquiert, aber romantisch. Wir alle sind irgendwie und irgendwo Romantiker. Finden Sie nicht?«
    Ich lehnte mich zurück.
    »Meine Arbeit lässt mir wenig Zeit für romantische Betrachtungen«, stellte ich fest.
    »Apropos Arbeit«, sagte sie. »Sie sind doch Jerry Cotton?«
    »Nennen Sie mich Jeremias«, spottete ich, »Jeremias finde ich hübsch. Irgendwie antiquiert, aber…«
    »Hören Sie auf!«, unterbrach sie mich lachend. Im nächsten Moment wurde sie ernst. »Sie gefallen mir«, erklärte sie.
    »Wie oft sagen Sie das einem Mann?«
    »Oft genug«, gab sie zu. »Aber ich meine es nicht immer ehrlich. Was würden Sie davon halten, wenn ich Sie zu Laura Stanhope führe?«
    »Ich würde sagen, dass das eine Frage ist, die viele Gegenfragen herausfordert.«
    »Aber nicht jetzt und nicht hier!«
    »Warum nicht? Wir haben uns ein schattiges Plätzchen ausgesucht. Machen wir also ein bisschen Konversation.«
    Das Mädchen blickte nervös zur Eingangstür des Hauses. »Nein, nicht hier, bitte.« Plötzlich hatte sie zwei tiefe, harte Kerben an den Rändern ihres rot schillernden Mundes. Mit einem Schlag wirkte sie um ein paar Jahre älter.
    »Dass, worüber wir sprechen wollen, ist kein Konversationsthema«, erklärte sie mit leiser, scharfer Stimme. »Das wissen Sie ganz genau!«
    Ich schwieg.
    »Laura ist in Gefahr!«, sagte das Mädchen.
    »Und Robbins?«
    »Von dem weiß ich nichts.«
    »Ist er tot?«
    Das Mädchen blickte mich nicht an. »Ich sage Ihnen doch, dass ich nichts von ihm weiß«, stieß sie hervor und hob das Kinn.
    »Wo ist Laura?«, fragte ich. »Hier in New York?«
    »Ja, wir können in vierzig Minuten bei ihr sein«, erwiderte das Mädchen.
    »Warum kommt sie nicht her?«
    »Das geht nicht. Es gibt da ein paar, nun Schwierigkeiten.«
    »Ich verstehe. Sie ist in den Händen von Kidnappern?«
    Das Mädchen betrachtete das glimmende Ende der Zigarette. »Sie kann nicht weg, das ist alles. Fahren wir jetzt los?«
    Ich umfasste das Lenkrad und überlegte.
    »Haben Sie Angst, in eine Falle zu tappen?«, fragte das Mädchen.
    Ich drückte auf den Starterknopf. »Es wäre zwar nicht die Erste, die ich mit meinem Besuch beehre, aber das soll mich nicht stören.«
    »Fahren Sie runter bis zur Brooklyn Bridge«, sagte sie. »Ich erkläre Ihnen dann, wie’s weitergeht.«
    Wir zischten ab. Unterwegs wurde nicht viel gesprochen. Es lag auf der Hand, dass das Mädchen den Auftrag hatte, keinerlei konkrete Auskünfte zu geben.
    »Sie machen einen Umweg«, sagte sie einmal, ziemlich nervös, wie mir schien.
    »Ich habe noch etwas zu erledigen.«
    »Wenn es in Ihrer Absicht liegen sollte, uns einen FBI-Schatten anzuhängen, steige ich aus«, erklärte sie.
    ***
    Ich hatte Glück. Die Einfahrt zur Kellergarage von Woodsworth, dem Juwelier auf der 5 th Avenue, zeigte grünes Licht. »Was wollen wir denn hier?«, fragte das Mädchen. »Haben Sie vor, mir ein goldenes Armband zu verehren?«
    Ich grinste und lenkte den Wagen in die einzige freie Parklücke. Dann zog ich den Zündschlüssel ab. »Vielleicht

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