0408 - Amoklauf der Mutanten
Sir."
Rhodan und Atlan tauschten einen schnellen Blick. Wie kam USO-Major Vigeland an Bord dieses Schiffes? Normalerweise hielten sich Offiziere der USO nicht an Bord von Wachschiffen auf, es sei denn, ein Sonderauftrag führte sie dorthin.
„Was ist mit dem Kommandanten, Major?" fragte Rhodan scharf.
„Er ist bewußtlos, Sir."
„Bewußtlos? Erklären Sie das! Die Bewußtlosigkeit des Kommandanten ist kein Grund für die Flucht und die Verweigerung der Identitätserklärung. Schließlich gibt es einen Ersten Offizier."
„Der ist ebenfalls bewußtlos, Sir."
„Was?" Rhodan merkte, daß an Bord der RODENSTAAD ein Mann am Funkgerät stand, der aus irgendwelchen Gründen die Wahrheit verschwieg.
Atlan winkte die beiden Woolvers zu sich heran. Während Rhodan weiter mit Vigeland sprach, befahl Atlan den beiden Wellensprintern, sich in einen Funkstrahl einzufädeln und an Bord der RODENSTAAD zu springen. Sie sollten nachsehen, was dort gespielt wurde.
„Kehren Sie sofort um, wenn es die Situation erfordert", sagte Atlan zu Rakal Woolver. „Vor allem dann, wenn sich kranke Mutanten an Bord aufhalten."
Inzwischen war das Gespräch zwischen Rhodan und Nos Vigeland immer heftiger geworden. Rhodan bezichtigte den Major des Verrats, und der Ertruser verteidigte sich mit unfreundlichen Worten.
„Kommen Sie herüber, wenn Sie meinen Worten nicht glauben", sagte Vigeland aufgebracht.
„Genau das werden wir tun", versetzte Rhodan. „Die beiden Woolvers springen jetzt zur RODENSTAAD hinüber. Sie werden schnell feststellen, was an Bord dieses Schiffes vorgeht."
Atlan beugte sich zu Rhodan vor. „Hoffentlich war das kein Fehler, ihnen zu sagen, was wir vorhaben", flüsterte er Rhodan zu. „Jetzt wissen sie, was sie erwartet."
Er drehte sich um und gab den beiden Woolvers ein Zeichen.
Rakal und Tronar entmaterialisierten, um sich von einem Energiestrahl des Funkgeräts zur RODENSTAAD hinübertragen zu lassen.
Vigeland hatte auf Rhodans letzte Bemerkung bisher nicht geantwortet. Auch Rhodan sprach nicht weiter. Atlan und er blickten gespannt auf die Bildschirme. Rhodan hoffte, daß die Besatzung der RODENSTAAD angesichts der Überlegenheit der Verfolger jetzt aufgeben würde.
Zwei Explosionen, die im Weltraum vor der RODENSTAAD entstanden, ließen Perry zusammenzucken. Ohne daß er es merkte, krallte sich seine Hand in Atlans Arm.
„Major Vigeland!" schrie er ins Mikrophon. „Was bedeuten diese Explosionen?"
Eine unmenschlich klingende Stimme antwortete: „Rakal und Tronar Woolver sind tot. Wir haben den lächerlichen Versuch vereitelt, dieses Schiff aufhalten zu wollen."
„Das war Kitai Ishibashi", murmelte Atlan. „Die Mutanten halten sich also an Bord der RODENSTAAD auf."
„Aber sie können doch nicht ..." Rhodans Stimme versagte. Noch immer starrte er ungläubig auf den Bildschirm, wo die beiden Explosionswolken sich allmählich verflüchtigten. Er konnte nicht glauben, daß die Woolvers tot waren. Es mußte sich um einen Trick handeln, zu dem die RODENSTAAD-Besatzung gegriffen hatte.
„Ich warne euch!" klang Ishibashis Stimme auf. „Verfolgt uns nicht weiter."
„Dranbleiben!" rief Rhodan dem Kommandanten der CREST XII zu.
In der Zentrale herrschte atemlose Stille. Rhodan brauchte nur in die entsetzten Gesichter der Männer zu blicken, um zu wissen, was in ihnen vorging. Er hatte das überwältigende Gefühl, alles rückgängig machen zu müssen, aber mit schmerzlicher Klarheit breitete sich die Erkenntnis in seinem Verstand aus, daß es dazu zu spät war.
Die CREST XII hielt den gleichen Abstand zur RODENSTAAD.
„Du mußt dir darüber klar werden, was wir jetzt tun sollen", sagte Atlan. „Ich bin dagegen, Gucky und Ras Tschubai hinüberzuschicken, denn sie könnten auf die gleiche Weise ausgeschaltet werden wie die Woolvers."
Rhodan nickte langsam. Er dürft Guckys und Tschubais Leben nicht riskieren.
Aber was sollte er unternehmen?
Wenn er auf die RODENSTAAD feuerern ließ, bestand die Gefahr, daß die Mutanten und die unschuldige Besatzung des Wachkreuzers getötet wurden. Bildeten die Mutanten schon eine so große Gefahr, daß er ein solches Opfer bringen mußte?
Rhodan wußte, daß er eine der schwersten Entscheidungen seines Lebens zu treffen hatte.
Plötzlich stoppte die RODENSTAAD ab und ließ die CREST XII aufschließen.
„Vorsichtig!" rief Rhodan dem Epsaler zu. „Wir müssen herausfinden, was dieses Manöver ... des ... anderen Schiffes bedeutet."
Fast hätte er
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