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0408 - Amoklauf der Mutanten

Titel: 0408 - Amoklauf der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ins Kreit-System bringt, denn dort muß er zuerst mit Spionagetätigkeit unserer Agenten rechnen. Ich bin sicher, daß die acht Kranken auf einer abgelegenen Welt abgesetzt wurden."
    Flanders warf seinem neuen Chef einen nachdenklichen Blick zu.
    Galbraith Deighton war einer von Mercants Stellvertretern und dessen engster Vertrauter gewesen. Noch war Deighton Admiral, aber seine Ernennung zum Solarmarschall stand unmittelbar bevor. Deighton war Gefühlsmechaniker und als solcher in der Lage, emotionelle Strömungen von Einzelmenschen und größeren Menschengruppen zu analysieren. Seine angeborene Fähigkeit war auf einer Spezialschule der Solaren Abwehr ausgebildet worden. Deighton galt als ein Mann schneller Entschlüsse.
    Mehr als jeder andere stand Galbraith Deighton noch unter der Schockeinwirkung des plötzlichen Todes von Allan D. Mercant.
    Dunkle Ringe unter den Augen des Ersten Gefühlsmechanikers bewiesen Flanders, daß sein neuer Chef in den letzten Nächten kaum geschlafen hatte. Wahrscheinlich war Deighton pausenlos mit der Auswertung eintreffender Nachrichten beschäftigt gewesen.
    „Deighton hat recht!" Die Stimme des arkonidischen Lordadmirals riß Flanders aus seinen Gedanken. „Wir werden die Mutanten erst dann finden, wenn sie sich entdecken lassen wollen. Das wird zu einem Zeitpunkt sein, da sie sich jedem Angriff gewachsen fühlen."
    „Wir dürfen nicht so sprechen, als seien diese Menschen unsere Feinde", sagte Rhodan entschieden. „Vergessen wir nie, daß es sich um Kranke handelt, die unserer Hilfe bedürfen."
    Niemand antwortete. Flanders las aus den harten Gesichtern der anderen, daß Perry Rhodan mit seiner Ansicht allein stand. Die Mehrzahl der Verantwortlichen hatte erkannt, daß die Mutanten eine unheimliche Gefahr bildeten.
    An der Tür entstand Lärm, und Flanders drehte sich in seinem Sessel herum, um beobachten zu können, was geschah. Einer von Deightons Adjutanten kam mit hochrotem Gesicht herein. Er entschuldigte sich für sein unverhofftes Eindringen.
    „Wir haben Schwierigkeiten, Sir", sagte er zu Deighton. „Draußen im Gang hält sich eine alte Dame auf, die sich nicht abweisen läßt.
    Es ist uns ein Rätsel, wie sie überhaupt in dieses Gebäude gelangt ist."
    Deighton verzog unwillig das Gesicht.
    „Entfernen Sie sie!" befahl er. „Sie müssen doch mit einer alten Frau fertigwerden."
    Der junge Mann geriet in äußerste Verlegenheit.
    „Das ist nicht so einfach, Sir", sagte er. „Die Dame ist bewaffnet.
    Sie hat Waffen in ihrem Haarknoten und trägt außerdem einen gefährlichen Stock bei sich."
    Rhodan erhob sich und ging zur Tür.
    „Was will sie?" erkundigte er sich bei Deightons Sekretär.
    „Sie behauptet, im Besitz von wichtigen Informationen zu sein, Sir."
    „Bringen Sie sie herein!" befahl Rhodan.
    Deighton trat vor.
    „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Sir", sagte er erregt. „Wir bemühen uns um die Lösung eines wichtigen Problems. Ich erlaube mir, Ihren Entschluß zu kritisieren. Wir haben jetzt keine Zeit für eine Verrückte."
    „Wer behauptet, Tipa Riordan sei verrückt?" klang eine keifende Stimme vom Eingang her. „Diesem Lümmel werde ich sofort eine Lektion erteilen."
    Die Köpfe der Männer fuhren herum. An der Tür stand eine kleine, unglaublich magere Frau, die sich vornübergebeugt auf einen Stock stützte. Sie war vollkommen in Leder gekleidet. Ihr Haar hatte sie zu einem Knoten zusammengebunden. Ihr faltiges und eingefallenes Gesicht wurde von einer Hakennase beherrscht, die Lippen waren blutleer und schmal. Major Flanders schätzte, daß die Frau über einhundertzwanzig Jahre alt war.
    „Darf ich Ihnen die Wissenschaftlerin Tipa Riordan vorstellen, meine Herren", sagte Perry Rhodan. „Ich hatte das Vergnügen, sie vor sechs Wochen kennenzulernen. Sie ist eine ausgezeichnete Kosmotoxikologin. Wir müssen ihr dankbar sein, denn sie hat einem wichtigen Vertrauensmann des Solaren Imperiums im System Normon das Leben gerettet."
    Unerschrocken humpelte die alte Frau in die Mitte des Zimmers.
    Ihre grünen Augen blickten drohend. Als sie an Deighton vorbeiging, schlug sie ihm mit ihrem Stock leicht gegen das Bein.
    Deighton brachte sich mit einem Satz in Sicherheit. Er hatte einen elektrischen Schlag bekommen.
    „Ich habe mich von den Wissenschaftlern getrennt", sagte Tipa Riordan. „Ich halte den Zeitpunkt für günstig, Sie davon zu unterrichten, daß es seit zwei Wochen eine neue Machtgruppe innerhalb der Galaxis gibt: Tipa

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