Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0408 - Der Drachenblut-Vampir

0408 - Der Drachenblut-Vampir

Titel: 0408 - Der Drachenblut-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die Arme hob und sie vor der Brust verschränkte, als wäre er hier derjenige, der alles überblickte.
    Dem wollte Suko einen Riegel vorsetzen.
    Er wusste nicht, ob dieses Wesen ihn verstand, trotzdem versuchte er es und sagte mit flüsternder Stimme: »Rühr dich nicht vom Fleck, Blutsauger, sonst brenne ich dir eine Kugel auf den Pelz.«
    Suko erhielt keine Antwort. Der andere lächelte nur, wobei Suko das Gefühl hatte, ausgelacht zu werden.
    Dieser Vampir war sich seiner Macht bewusst.
    Bei einem anderen hätte Suko längst geschossen, hier zögerte er, denn er wusste, dass dieser Blutsauger nicht mit normalen Maßstäben zu messen war und wahrscheinlich einer völlig anderen Vampir-Generation entstammte.
    »Wer bist du?«, fragte er.
    Wider Erwarten erhielt Suko eine Antwort, sogar in seiner Sprache. »Ich bin Tyrrtoll, der Drachenblut-Vampir!«
    Vielleicht hatte der Vampir gedacht, Suko würde zusammenzucken oder vor Ehrfurcht im Boden versinken, das geschah nicht. Der Chinese nickte nur und stellte eine weitere Frage: »Und was hast du hier zu suchen?«
    »Ich jage Banshees!«
    »Ach.« Suko deutete mit der freien Hand auf die alte Frau. »War sie eine Banshee?«
    »Nein!«
    »Dann hättest du nicht herzukommen brauchen. Weshalb bist du bei ihr eingedrungen?«
    »Sie kennt Banshees. Sie hat den Ruf der Banshees vernommen, der weit über das Land hallte und auch mich aus meinem Reich holte.« Er streckte einen Arm aus, wies über das Bett und zielte auf Suko. »Versuche niemals, mich aufzuhalten! Ich bin der Drachenblut-Vampir und unbesiegbar!«
    »Das werden wir noch sehen«, erklärte Suko kalt. »Ich habe es mir im Gegensatz zu dir zur Aufgabe gemacht, keine Banshees zu jagen, dafür aber Vampire, und du stehst bereits auf meiner Liste. Das hier war dein letzter Einsatz.«
    Tyrrtoll lachte, dann sprang er. Es sah so aus, als würde er mit dem Kopf gegen die Decke donnern, und Suko feuerte auch sofort.
    Auf diese Entfernung hin konnte er einfach nicht vorbeischießen.
    Das Echo des Schusses schmetterte als peitschender Klang durch den Raum, und die Kugel prallte etwa dort von der Kleidung des Vampirs ab, wo bei einem Menschen das Herz schlägt.
    Doch es passierte nichts!
    Suko glaubte sogar, den silbernen Querschläger zu sehen, der seinen Weg quer durch das Zimmer fand und als deformierter Klumpen in die Wand schlug, wo er stecken blieb.
    Aber der Drachenblut-Vampir jagte bereits mit einem gewaltigen Satz über das Bett hinweg und stürzte auf Suko zu.
    In ihm hatte er sich gerade den richtigen Gegner ausgesucht. Der Inspektor hatte seine Überraschung innerhalb eines Sekundenbruchteils verdaut und drosch zu.
    Einmal mit der rechten Hand, in der er noch die Beretta hielt, zum anderen mit der linken Karatehand. Es wurden beides Volltreffer.
    Der grüne Blutsauger stieß keinen Schrei aus, dafür Suko, denn er hatte das Gefühl, gegen eine Wand gehämmert zu haben, so hart war der Körper des Vampirs.
    Suko kippte zurück. Er fiel gegen den Türrahmen. Tyrrtoll prallte halb auf ihn, wollte ihn zurückdrücken, um seine beiden langen Zähne in den Hals des Chinesen zu schlagen, als es Suko gerade noch gelang, seine ausgestreckte Hand zwischen seinem und dem Gesicht des Blutsaugers zu schießen.
    Der Biss ging ins Leere.
    Dafür riss Suko sein Knie hoch. Er traf Tyrrtoll voll in den Leib und hatte das Gefühl, mit der Kniescheibe gegen eine Platte geschlagen zu haben. Trotzdem kippte der Drachenblut-Vampir zurück, wälzte sich über den Boden, wobei der lange Mantel in die Höhe wallte wie ein dunkler Vorhang, der auch zurückfiel und wieder hochgeschleudert wurde, als er auf die Beine gelangte.
    Diesmal griff er nicht an. Er drehte sich noch auf der Stelle und jagte auf das schmale Fenster zu, dessen Rahmen ein Kreuz zeigte.
    Kurz davor stieß sich Tyrrtoll ab.
    Wie ein grün-schwarzer Schatten jagte er durch das Fenster.
    Die Splitter und Holzteile lagen noch nicht am Boden, als Suko bereits das Fenster erreichte und nach draußen schaute.
    Es hatte keinen Sinn, den Drachenblut-Vampir zu verfolgen. Die Dunkelheit und der Nebel schützten ihn wie eine doppelte Decke.
    Nur eines hörte der Inspektor noch. Es war ein krächzendes, hässliches und widerlich klingendes Lachen, das nur allmählich verstummte.
    Suko drehte sich wieder um. Er schüttelte den Kopf, denn er hatte etwas Unfassbares erlebt.
    Seine geweihte Silberkugel hatte den Vampir getroffen, doch sie war abgeprallt und als deformierter Querschläger

Weitere Kostenlose Bücher