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0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hockte noch der Fahrer. Er bewegte sich nicht.
    Zu tief saßen der Schreck und das Entsetzen in seinen Knochen. Sein Gesicht war bleich. Es wirkte hinter der Scheibe wie ein gespenstischer Klumpen aus Talg.
    Der Tiger wartete. Er sah so aus, als wäre er sich seiner Sache völlig sicher und würde nur noch überlegen, welches Opfer er sich zuerst vornehmen wollte.
    Das Bild war gespenstisch. Es passte überhaupt nicht in diese Welt hinein und wirkte auf mich deshalb so unwirklich. Gleichzeitig spürte ich den kalten Horror, den das urwelthafte Tier mit dem rotbraunen Fell ausströmte.
    Da stand mir eine geballte Ladung an Magie und Kraft gegenüber. Zu hören war davon so gut wie nichts.
    Ich hätte gern etwas unternommen, ließ es jedoch aus Sicherheitsgründen bleiben. Wenn ich anfing, wusste ich nicht, wie O’Brian handeln würde. Wenn es bei ihm zu einer unüberlegten Reaktion kam, war die Panik da, und es konnte für nichts garantiert werden.
    Ich schaute noch einmal zu Suko. Er war an den Kofferraum des Bentley getreten und hatte dort etwas hervorgeholt. Aus seiner Faust stach etwas Längliches, Gebogenes hervor.
    Mein Bumerang.
    Dass Suko so reagiert hatte, beruhigte mich einigermaßen.
    Noch lag die Stille lastend zwischen uns, bis der Schussbefehl des Captains sie zerriss.
    »Feuer!«
    Aus zahlreichen Gewehren peitschten die Schüsse.
    Ich sah die fahlen Mündungsblitze, die verzerrten, unter Anspannung stehenden Gesichter der Soldaten, und ichbekam mit, wie die Geschosse in den mächtigen Körper des Säbelzahntigers hieben.
    Normalerweise hätten sie ihn zerreißen müssen. Der Tiger zuckte zusammen, riss den Schädel hoch. Handtellergroße Löcher hatten das Fell zerfetzt, aber die Garbe hatte die Bestie nicht vernichten können. Zwar rollte sie sich über den Boden, riss auch ihr Maul auf und ließ ein dröhnendes Fauchen hören, doch im nächsten Augenblick schaffte es das Tier, wieder auf die Beine zu gelangen.
    Angeschossen, durchlöchert, gereizt bis in die letzte Kralle und bereit zum Angriff.
    Noch griff ich nicht ein. Ich blickte zur linken Seite hin, wo sich O’Brian aufgebaut hatte. Im Vertrauen auf die Wirkung der Gewehre lauerte er vergeblich darauf, den Tiger zusammenbrechen zu sehen.
    Er öffnete den Mund. Möglicherweise wollte er einen zweiten Befehl geben, dagegen hatte ich etwas und zischte ihm ein »Lassen Sie das, Captain!« zu.
    Meine Chance war gekommen.
    Und ich schoss.
    Ich hatte auf den Schädel gezielt. Dreimal jagte ich die geweihten Silberkugeln hinein, und an den Einschussstellen sah ich das grüne Blitzen. Der Kopf wurde zurückgeschleudert, abermals drang ein infernalisches Brüllen aus dem Maul und heulte als Echo über die Straße. Er war verwundet, aber nicht tot. Selbst dem geweihten Silber widerstand er, doch sein Gesicht war von den Kugeln gezeichnet, und er wollte auch nicht aufgeben, denn er wuchtete sich vor.
    Zum Glück war die Distanz zwischen ihm und mir groß genug, sodass mir Zeit blieb, etwas zu tun.
    Ich bewegte mich sehr schnell, um hinter dem Lastwagen Deckung zu finden, und hörte das Krachen, als die Bestie gegen die Wagentür wuchtete.
    Sie hielt dem Druck nicht stand. Der Wagen geriet ins Schaukeln.
    Ich rannte wieder um ihn herum, als ich Suko sah, der mir entgegenlief.
    Er hielt einen Arm ausgestreckt. »John, nicht! Weg mit dir!«
    Mitten im Lauf stoppte ich und zog gleichzeitig den Kopf ein, denn Suko hatte meinen Bumerang geschleudert. Die silberne Banane, wie ich sie stets nannte, fauchte ihrem Ziel entgegen. Sie war sehr schnell geworfen worden und jagte halbhoch über den Grund.
    Vielleicht spürte der Säbelzahntiger die Gefahr, möglicherweise hatte er sie auch unterschätzt. Wir wussten es nicht. Wir sahen nur, dass er seinen Körper herumwarf und ausgerechnet dabei in die Richtung geriet, aus der die silberne Banane geschleudert worden war.
    Bevor sie das Ziel traf, geschah mit ihr etwas Seltsames. Für einen Moment glühte sie grün auf, diese Farbe verschwand so schnell wieder, wie sie gekommen war, und dann hörten wir das Klatschen, als sie gegen den Körper flog, den mächtigen und breiten Hals traf und sich regelrecht hineindrehte.
    Der magische Bumerang räumte auf.
    Die Bestie sprang noch einmal hoch. Es war ein mächtiger Satz.
    Und als sie wieder nach unten fiel, da hatte es der Bumerang geschafft.
    Zuerst schlug der Kopf auf, dann der Körper.
    Und diesmal waren beide getrennt!
    Der mächtige Säbelzahntiger war tatsächlich

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