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0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war erst der Anfang.«
    Der Wirt meldete sich, als er neues Bier über die Theke schob.
    »Du tust gerade so, als wüsstest du mehr als wir.«
    Kilrain strich über seine Halbglatze, auf der sich die Sommersprossen verteilt hatten. »Vielleicht weiß ich auch mehr,« sagte er.
    »Und was?«
    »Das sage ich euch doch nicht.«
    »Dann weißt du auch nichts,« behauptete der Wirt.
    »Wetten doch!« Kilrain streckte seine Hand über die Theke. Sie verschwand fast im Grau des Qualms, denn der Wirt paffte eine dicke Zigarre.
    »Dann sag es.«
    »Ja« drängten auch die anderen. »Du willst uns hier nur auf den Arm nehmen. Sag es endlich.«
    »Also gut.« Er nickte. »Wenn ihr mir einen Doppelten ausgebt.«
    Das wollten seine Kollegen nicht. Sie sprachen von Erpressung, und auch der Wirt tippte gegen seine Stirn.
    »Sollen wir ?« fragte Suko.
    »Klar.«
    »Und wenn er Mist redet?«
    »Besser Mist als nichts.« Ich drehte mich auf dem Stuhl und blickte zu der Gruppe hin, die schweigsamer geworden war. »Ich zahle den Whisky, Mr. Kilrain.«
    Plötzlich wurde es an der Theke ruhig. Auch die Männer am gegenüberliegenden Tisch, die sich unterhalten hatten, schauten auf.
    »Sie?« fragte der Wirt.
    »Ja.«
    »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Engländer, das hört man!« giftete ein kleiner Mann, der neben dem Maler stand.
    »Sogar aus London,« gab ich ihm Recht.
    »Noch schlimmer.«
    Kilrain stieß ihn gegen die Schultern. »He, du Spinner, mach meine Gönner nicht an, ja?«
    »Okay, Saufbold. Du kannst dir ja von einem Engländer einen ausgeben lassen. Ich verschwinde.« Der Kleine nahmseine Mütze, setzte sie auf und passierte uns, ohne uns einen Blick zu gönnen.
    »Die Rechnung bezahle ich später,« rief er von der Tür her in die Gaststätte hinein.
    »Aber vergiss es nicht.«
    »Wollen Sie nicht zu uns an den Tisch kommen, Mr. Kilrain?« fragte ich den Mann.
    Er traute sich nicht so recht und sah erst seine Freunde an. Als die nickten, ging er.
    Seinen Whisky nahm er mit. Es war sogar ein Dreifacher, den der Wirt eingeschenkt hatte. Etwas unsicher grinsend nahm er neben Suko Platz und hob sein Glas. »Auf euch dann.«
    Wir hatten nur Wasser in den Gläsern und nahmen ebenfalls einen Schluck. »Ja, Cheerio.«
    »Und jetzt wollt ihr doch was wissen!«
    »Genau.«
    »Glaubt ihr mir denn?«
    »Möglich.«
    Es war still geworden. Die Männer am Tresen bekamen lange Ohren. Sie wollten ja auch wissen, was Kilrain zu sagen hatte. Er nahm erst einmal einen Schluck, stellte sein Glas weg und sah uns abwechselnd an. »Der Mond ist ein böses Omen. Dahinter steckt mehr, glaubt mir.«
    »Und was?«
    Kilrain hob die Schultern. »So genau kann ich das nicht sagen, aber ich habe sie gesehen.«
    »Wen?«
    »Das Weib, von dem da gesprochen wurde.«
    »Das wissen Sie auch?«
    »Klar, hier spricht sich alles schnell herum.«
    »Wann haben Sie denn dieses Weib gesehen?« fragte Suko.
    »Das liegt schon einige Tage zurück. Ich musste in einem anderen Ort eine Fassade streichen. Auf der Rückfahrt sah ich dann ihren Wagen.«
    »Ein Auto?«
    Er schaute mich an. »Es war ein alter Lastwagen, der einen Käfigwagen, wie er von Zirkusleuten benutzt wird, hinter sich herzog.«
    »Und der fuhr hierher nach Dardhing?«
    »Muss wohl so gewesen sein.« Er grinste schief.
    »Wo war denn das Mädchen?« fragte Suko.
    »Das Weib stieg gerade aus dem Führerhaus. Aber da hockte noch ein Mann im Wagen.«
    »Können Sie den beschreiben?«
    Er nahm das Glas in die rechte Hand und winkte mit der anderen ab. »Oh, das ist schwer. Ich bin zwar langsam mit meiner Maschine an dem Wagen vorbeigefahren, aber wer so ein Weib sieht, der hat für andere Dinge keine Blicke.«
    Ich nickte. »Da haben Sie wohl Recht. Trotzdem würden wir gern wissen, ob Sie etwas gesehen haben.«
    »Ja, der Alte war noch im Wagen.«
    »Alt war er,« sagte Suko.
    »Sicher.«
    »Wie alt ungefähr?«
    Jetzt erst trank Kilrain. »Konnte ich nicht sehen, auch sein Gesicht war kaum zu erkennen. Er trug aber einen Bart. Als die Puppe mich sah, verschwand sie wieder. Ich bin weitergefahren.«
    »Das war alles?«
    »Klar.«
    Ich ergriff wieder das Wort. »Wir haben vorhin einen Captain O’Brian kennen gelernt. Von dem haben Sie zufällig nichts gehört? Und wenn, haben Sie ihm die Geschichte auch erzählt?«
    Kilrain bekam einen roten Kopf. »Diesem Miliz-Schwein?«
    Ich wunderte mich. »Haben Sie etwas gegen die Leute?«
    »Sogar sehr viel. Die bringen nur Unruhe in den Ort, verstehen Sie? Die

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