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0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegeneinander. »Ich will Sie nicht beleidigen, deshalb frage ich höflich: Glauben Sie eigentlich an das, was Sie da sagen?«
    »Natürlich.«
    »Dann glauben Sie weiter.« Er drehte sich um, weil er wieder in den Wagen steigen wollte.
    »Moment noch, Captain.«
    Er drehte sich wieder um. »Was haben Sie denn noch?«
    »Ich möchte nur fragen, wo ich Sie erreichen kann.«
    »Wir fahren zu unserem Headquarter. Das sind die Baracken am Ende der Stadt. Die schmalen und flachen Steinhäuser. Man kann auch Kasernen sagen.« Seine Antwort klang spöttisch, als hätte er sie einem Kind gegeben.
    Ich wollte noch etwas erwidern, doch der dünne Schrei hielt mich davon ab.
    Er war hinter mir aufgeklungen. Ich drehte mich um, schaute über den hier ziemlich breiten Gehsteig, sah die wenigen Passanten, die noch etwas eingekauft hatten oder sich aus sonst für Gründen bei diesem Wetter im Freien herumtrieben, aber keiner von ihnen hatte den Schrei ausgestoßen.
    Es war ein anderer gewesen.
    Der Friseur.
    In seinem Laden war plötzlich der Teufel los. Der Mann selbst stürzte schreiend aus der Tür. Doch sein Brüllen ging in dem Krach unter, der durch das Bersten der Fensterscheibe entstand, als diese zertrümmert wurde.
    Aus dem Loch wuchtete sich eine gewaltige Gestalt hervor.
    Der Säbelzahntiger!
    ***
    Der erwischt dich , dachte ich und sprang mit einem gewaltigen Satz zur Seite.
    Der Säbelzahntiger war eine Ausgeburt des Schreckens, und in ihm steckte die Kraft der Hölle. Er hatte sein Maul bis zum Zerreißen geöffnet und sprang auf die Straße, während hinter ihm die unzähligen Scherben der zerberstenden Fensterscheibe auf den Gehsteig fielen und dort in noch kleinere Stücke zerplatzten.
    Der Tiger landete.
    Nur nicht auf dem Asphalt, sondern auf der Kühlerschnauze eines anfahrenden Autos, dessen Fahrer so erschrocken war, dass er weder hatte ausweichen noch bremsen können.
    Die Wucht und das Gewicht des Säbelzahntigers drückten das Blech der Haube platt.
    Ich war fast ausgerutscht und hatte mich soeben noch fangen können. So schnellte ich hoch und sah, dass auch Captain O’Brian seinen Schreck überwunden hatte.
    Er war nicht in den Wagen gestiegen, sondern zurückgesprungen und gab mit schreiender Stimme seine Befehle, denn er musste das Brüllen der Passanten übertönen, die ebenfalls die Flucht ergriffen und nach allen Seiten davonliefen.
    O’Brian war verrückt. Der musste doch wissen, wiegefährlich diese Bestie war. Wenn er seine Männer gegen sie schickte, würden diese von dem Raubtier zerfleischt werden.
    Ich hörte ihn noch immer schreien und sah ihn an der Tür stehen.
    Seine Mütze war verrutscht, das Gesicht hochrot angelaufen, und von der Ladefläche sprangen die ersten Soldaten der Miliztruppe.
    Das alles dauerte. Normalerweise ist so ein Raubtier verdammt schnell, doch dieser Säbelzahntiger ließ sich zunächst einmal Zeit, als wollte er die Panik auskosten.
    Die Menschen waren weggerannt, aber bei ihnen siegte doch die Neugierde. In respektabler Entfernung waren sie stehen geblieben, um sich die folgende Show nicht entgehen zu lassen.
    Sie nahmen mir zwar einen Teil des Blickfelds, aber ich konnte trotzdem den Bentley noch erkennen, bei dem die linke Tür aufgestoßen wurde. Suko verließ den Wagen.
    Das beruhigte mich ein wenig, aber zunächst musste ich mich um die verdammte Bestie kümmern.
    Captain O’Brian war nicht zu belehren, obwohl ich ihn anfuhr, endlich zu verschwinden.
    »Nein!« brüllte er zurück. »Jetzt habe ich die Chance, die Bestie zu vernichten!«
    »Captain, Sie schicken die Männer möglicherweise in den Tod!« warnte ich.
    »Unsinn!« Er schaute mich noch einmal hart an. Dabei hatte ich das Gefühl, als wären seine Augen ebenfalls die eines Raubtieres.
    O’Brian stand unter Hochspannung und Erfolgszwang. Das war eigentlich mehr, als ein Mensch vertragen konnte.
    Er gab die entsprechenden Befehle, und ich hinderte ihn auch nicht mehr daran, in sein Unglück zu laufen. Seine Soldaten parierten aufs Wort.
    Jeder wusste, was zu tun war. Sie bauten sich in einem Halbkreis auf, luden die Gewehre durch und hielten sie schussbereit. Wo wir standen, schien sich ein Vakuum zubefinden, denn die Gaffer kamen keinen Schritt näher und mieden uns.
    Ich hatte meine Beretta gezogen. Vom Wagen der Miliz ging ich weg. Begleitet wurde ich vom Knirschen des Glases, das ich zertrat.
    Der Säbelzahntiger, ein gewaltiges Tier, war wieder von der Motorhaube gerutscht.
    Im Wagen selbst

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