Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geköpft worden.
    Sein Torso zuckte noch nach, die Krallen rissen regelrechte Furchen in den Asphalt, aber auch sie konnten das Ende nicht mehr hinauszögern. Der Säbelzahntiger war erledigt.
    Ein prächtiges Tier hatte vernichtet werden müssen. Ein Rest aus einer längst vergangenen Urzeit, ein lebendes Denkmal, ein lebendiger Beweis für Dinge, die es leider nicht mehr gab.
    Suko trat zu mir und winkte, noch bevor er mich erreicht hatte.
    Ich nickte ihm zu. Ein knappes Dankeschön. Er hatte durch seine Einsatzbereitschaft möglicherweise eine Katastrophe verhindert, denn der angeschossene und wütende Säbelzahntiger hätte sich wie ein Berserker auf die Soldaten gestürzt und wäre auch nicht von deren Kugeln zu stoppen gewesen.
    Ich hob den Bumerang auf und steckte ihn in meinen Gürtel. Allmählich nahmen die anderen ihre Gespräche wieder auf. Was sie sagten, hörte ich nicht, da ich mir den Tiger ansah. Er musste magisch beeinflusst worden sein. Als ich gegen seine Flanke trat, löste sich das Fell an einigen Stellen auf. Es war trocken und spröde geworden. Der Nachwelt jedenfalls würde von diesem Tier nichts mehr zurückgelassen werden.
    Auch die Soldaten bestaunten die Überreste. Auf ihren Gesichtern las ich Unglauben. Sie konnten es einfach nicht fassen, dass das, was sie gesehen hatten, der Wahrheit entsprach.
    Aber keiner von ihnen traute sich, uns eine diesbezügliche Frage zu stellen.
    Bis auf einen, O’Brian. Der hatte seine Mütze in den Nacken geschoben, sodass wir auf seinem Gesicht die Schweißtropfen sehen konnten, die sich trotz der Kälte bildeten.
    »Was war das?«, fragte er.
    »Magie!«, erklärte ich.
    Er wollte lachen. Was da aus seinem Hals drang, war nur ein Krächzen. »Magie!«, murmelte er noch. »So etwas gibt es doch nicht.«
    Ich deutete auf den Tiger. »Sie hatten den lebenden und haben jetzt den toten Beweis.«
    Er suchte in seiner Tasche nach Zigaretten. Als er keine fand, gab ich ihm ein Stäbchen. Nachdenklich stand er da und rauchte.
    »Warum nur?«, flüsterte er. »Warum gerade in dieser Stadt? Und weshalb wir?«
    »Weil Ihre Männer das Mädchen jagten.«
    »Aber sie haben ihr nichts getan.«
    »Der Vorsatz reichte schon. Vielleicht will sie auch ungestört sein«, bemerkte ich.
    »Wobei?«
    Ich hob die Schultern.
    Beinahe spöttisch sagte er: »Sie wissen auch nicht weiter, Mr. Sinclair. Sie sind ebenso stumm wie wir.« Er lachte wieder. »Irgendwie kommt mir alles wie ein böser Traum vor. Ich frage mich weiter, aus welch einem Grund sie überhaupt erschienen sind. Das sind doch Monstren, die nicht mehr in unsere Zeit gehören. Tiere der Urwelt. Es fehlt nur noch, dass plötzlich ein Saurier erscheint.«
    »Damit müssen Sie auch rechnen, Captain!« Meine Stimme hatte sehr ernst geklungen.
    Er wollte lachen, hatte den Mund bereits verzogen, es wurde jedoch nur eine Grimasse. »Aber wieso?« fragte er dann, warf die Zigarette weg und trat sie aus. »Wieso?« Dabei starrte er uns an, als könnten wir ihm eine genaue Antwort geben.
    »Das wissen wir auch nicht,« sagte Suko. »Tut uns Leid.«
    O’Brian holte tief Luft. »Nichts geschieht ohne Grund,« flüsterte er. »Wie kann es sein, dass solche Tiere plötzlich erscheinen? Wie ist das möglich?«
    Ich blickte an ihm vorbei. Auch die Bewohner von Dardhing hatten ihre Scheu überwunden. Sie kamen näher. Jeder wollte einen Blick auf den verendeten Tiger werfen. Ich sah dies alles, dachte aber nicht weiter darüber nach, denn ich erinnerte mich an etwas anderes. Kurz bevor der Bumerang den Tiger getroffen hatte, war seine Farbe in ein helles Grün umgeschlagen.
    Gerade diese Tatsache, auch wenn sie innerhalb eines kurzen Zeitraums geschehen war, gab mir den Hinweis in eine bestimmte Richtung. Auf das geheimnisvolle Land der Druiden.
    »Captain!« wandte ich mich an den Offizier. »Haben Sie schon etwas von Aibon gehört?«
    »Nein.«
    »Denken Sie genau nach!«
    »Tut mir Leid, ich weiß nichts.«
    Ich runzelte die Stirn, nickte und glaubte ihm. Aibon warnicht zu begreifen, nicht zu errechnen, man musste schon damit konfrontiert werden, um es erfassen zu können. »Also nicht,« murmelte ich.
    Suko sprach mich an. »Du rechnest damit, dass Aibon hinter allem steckt?«
    »Ja.«
    »Und wieso haben wir immer das zweifelhafte Glück, gerade auf dieses Land zu stoßen? Wir befanden uns auf dem Weg nach Hause. Jetzt hängen wir wieder mitten im Schlamassel. Ziehen wir Aibon eigentlich magisch an?«
    »Nein, das glaube ich

Weitere Kostenlose Bücher