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0411 - Brennpunkt Mimas

Titel: 0411 - Brennpunkt Mimas
Autoren: Unbekannt
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herumgereicht.
    Cascal blieb nahe dem Mittelpunkt stehen, deutete auf das Gewirr von Stegen und Laufbrücken und fragte halblaut: „Können Sie mir erklären, was das dort soll?"
    Vor ihm stand, aus dem Fundus der terranischen Flotten stammend, eine hochmoderne Space-Jet. Sie war auf Wegen, deren Natur Cascal nur ahnen konnte, vermutlich mit Hilfe Major Ergossonens herbeigeschafft worden. Die Form und der Verwendungszweck dieses Raumflugkörpers, der sich hier zwischen dem Boden und der mechanisch aufgehängten Nullfeldzentrale befand, waren ihm bekannt.
    Roms Kasinet, der junge Feldlinien-Kalkulator, deutete auf die Verstrebungen und sagte: „Die Nullfeldzentrale befindet sich genau im mathematischen Zentrum der Kuppel. Sie ist, wie Sie sehen, mechanisch aufgehängt, und die drei Laufbrücken führen zu den Rändern der Kuppel, sind dort mit diesen balkonartigen Vorsprüngen verbunden. Es ist ein halbes Wunder, daß wir die Jet noch haben hineinpferchen können."
    Cascal sah zu, wie die Bodenmannschaften die Jet mit den mitgebrachten Ausrüstungsgegenständen beluden.
    Der Kompensationskonverter der Space-Jet war kein Kalupsches Aggregat mehr, sondern ein hochmoderner Waring-Konverter. Sämtliche anderen technischen Einrichtungen des Raumschiffes entstammten den letzten und besten Fertigungsserien, über die man verfügen konnte. Sie würden unter Umständen dazu dienen müssen, Menschen in der Vergangenheit zu überzeugen. Diese Beweise waren vielleicht ebenso wichtig wie die Papiere und Dokumente, die Cascal mit sich führte.
    Ein lauter Summer ertönte. Eine Robotstimme sagte: „Start minus sechzig Minuten!" Gerinos de Lapal erschien plötzlich neben den Landestützen der Jet. „Sie sind bereit, Cascal?" fragte er. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich als Leiter dieses Einsatzes zu fungieren. Der Geistesrat steckte bereits in der leichten Bordkleidung, trug eine schwere Waffe und betrachtet lächelnd die Vorbereitungen. Überall wurden einzelne Sektoren überprüft, wurden Probeläufe veranstaltet. Natürlich mußte diese gesamte Kuppel energetisch autark sein, sich also selbst mit Energie versorgen können.
    Neun Mitglieder ... sie kontrollierten die Anlage.
    Die beiden jungen Wissenschaftler ...
    Lapal und Cascal - das ergab dreizehn Menschen, die den aufregenden Start in die Vergangenheit wagen würden.
    „Ich bin soweit fertig", sagte der Agent. „Wer soll diese Jet steuern? Bleibt es dabei, daß ich den Piloten spielen darf?"
    Gerinos de Lapal nickte wortlos. Dann lief er schnell hinüber zu einer Technikergruppe, die eine Schalttafel umstand und ein Problem zu haben schien.
    Der Feldlinien-Kalkulator Roms Kasinet kam heran, blieb vor Cascal stehen und sah auf eine Liste.
    „Wir haben sämtliche Ausrüstungsgegenstände in die Jet geschafft und an den Stellendeponiert, die wir zusammen ausgesucht haben, Joak. Ist das alles?"
    Cascal sah an ihm vorbei auf das schlanke Landebein des Kleinraumschiffes.
    „Wir sollten einen ausgedehnten Probelauf machen. Ich habe etwas dagegen, mein Leben von dem Funktionieren von Maschinen abhängig zu sehen."
    Der Hyperphysiker Taschin Gaszet kletterte aus der Jet und grinste. „Von uns ausgesehen, könnten wir starten. Wird ein höllisches Stück Arbeit werden, Joak, die Jet aus der Halle hinauszufliegen!"
    Cascal schätzte die Entfernungen und Größen ab und nickte.
    „Wir haben, wenn auch mit Schwierigkeiten, die Jet hier hereinbekommen - wir werden sie auch starten, Taschin!"
    Er hatte sich mit den beiden Männern etwas angefreundet, obwohl er ihre glühende Begeisterung für das „Projekt Mimas" nicht teilen konnte. Aber die führenden Kräfte um Gerinos de Lapal schienen alle vom Virus infiziert zu sein; niemand dachte an Kritik - jedem war es hundertprozentig klar, daß das Vorhaben nur gelingen konnte.
    Cascal hob den Kopf und zog den Saum seiner Uniform hoch.
    „Gehen wir hinein", sagte er. „Ich habe sonst keine Ruhe."
    Er kletterte in die Jet, schwebte im Antigravschacht hoch und setzte sich in den Pilotensitz, vor die Scheibe der durchsichtigen Kuppel. Durch das transparente Panzerplast sah er hinaus in die Halle und erkannte zwischen Maschinen, Kabelsträngen und Technikern den Geistesrat, der von Gruppe zu Gruppe lief und die Männer kontrollierte.
    Dann wieder der Summer. „Noch fünfundvierzig Minuten." Cascal stand unruhig auf und ging durch alle Räume und Gänge der Space-Jet. Sie war ebenso neu und glänzend wie sein Schiff noch
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