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0413 - Der Nebel-Vampir

0413 - Der Nebel-Vampir

Titel: 0413 - Der Nebel-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß er männlichen Geschlechts war. Somit lag es nahe, daß er auch beim nächsten Mal eine Frau bevorzugen würde.
    Aber nichts war sicher…
    Zamorra hoffte nur, daß er einen Angriff auf Nicole rechtzeitig spüren würde, und daß Nicole geistesgegenwärtig genug war, irgendwelche Zeichen zu geben. Dauerhupton oder sonst etwas, was Zamorra dazu brachte, beschleunigt zu ihr zu fahren.
    Vorerst folgte er ihr im Schleichtempo, bog rechts ab und näherte sich nun ebenfalls der Kurvenstrecke.
    Auch er hatte die Gestalt am Straßenrand nicht gesehen…
    ***
    Weit vor Susan machte die Nebelschlußleuchte des Jaguar einen plötzlichen Schlenker, dann wuchsen die beiden weißen Augen eines entgegenkommenden Auto-Ungeheuers vor ihr auf. Sie wich so weit wie möglich nach links aus.
    Der Wagen zischte an ihrem Montego vorbei, streifte fast den Außenspiegel.
    Die Reporterin fühlte, wie ihr Herz raste. Der Schreck kam nachträglich. Es hätte zu einem Unfall kommen können…
    Sie überlegte, während sie langsam weiter fuhr, ob es die Sache wert war. Lohnte es sich, das Risiko auf sich zu nehmen, für eine Reportage, die wahrscheinlich nur schlecht bezahlt wurde?
    Aber nun hatte sie schon einmal den ersten Schritt getan…
    So schlimm konnte es ja gar nicht werden, versuchte sie sich zu beruhigen. Aber eine dumpfe Furcht blieb.
    Da sah sie den Schatten am Straßenrand.
    Sie wäre fast darüber hinweggerollt, weil sie ihn in der Dunkelheit beinahe zu spät erkannt hätte. Ein Baumstamm?
    Dafür war er zu kurz.
    »Verflixt«, murmelte sie. Der Wagen stand; die Räder berührten das dunkle Etwas fast.
    So etwas hatte ihr jetzt gerade noch gefehlt. Sie setzte ein paar Yards zurück und stellte fest, daß die Nebelschlußleuchte in der Ferne verschwunden war.
    Als sie an dem Hindernis vorbei fahren wollte, glaubte sie, in den Umrissen einen Menschen zu erkennen.
    Wieder stoppte sie.
    Beleuchtung an! Jetzt kam es auch nicht mehr drauf an, gesehen zu werden. Sie hieb auf die Taste der Warnblinkanlage. Vorsichtshalber. Dann stieg sie aus, um sich dieses menschenähnliche Hindernis näher anzusehen. Die Taschenlampe nahm sie aus dem Handschuhfach mit.
    Dann stand sie vor dem Toten.
    Gräßlich sah er aus, mumifiziert und blutleer. Als sie sein Gesicht berührte, konnte sie die Haut tief durchdrücken und fühlte, wie sie riß. Erschrocken zuckte die Reporterin zurück.
    Ein mumifizierter Toter…
    Sollte nicht auch Juliet Cameron so ausgesehen haben?
    Hatte derjenige, der Juliet getötet hatte, hier ein zweites Opfer gefordert?
    Susans Gedanken überschlugen sich. Juliet war aus dem gerichtsmedizinischen Institut verschwunden, nachdem sie tot sein mußte. Was würde mit diesem Mann geschehen? Würde er sich plötzlich ebenfalls erheben und flüchten?
    Uralte Schauergeschichten fielen Susan ein. Sie hatte nie an Spuk und Übersinnliches geglaubt. Aber tief in ihr wohnte etwas, das Angstimpulse durch ihren Körper jagte.
    Mit fliegenden Fingern begann sie den Mann zu untersuchen, für den jegliche Hilfe zu spät kam. Susan fand seine Brieftasche, und sie fand auch ein kleines Etui, in dem sich ein Dienstausweis befand. Dan Mocart gehörte zur Kriminalpolizei von York…
    Susan erschauerte. Sie fror in der Nachtkühle. Der Tote vor ihr war ein Polizist. Es war klar, daß er am Fall Cameron arbeitete, und daß er garantiert deshalb getötet worden war…
    Aber wer war der unheimliche Mörder? Cameron selbst? Aber in der Wohnung hatte nichts danach geklungen. Cameron war auf seine Weise selbst ein Opfer…
    Doch wer dann?
    Im Schein der Taschenlampe konnte Susan keine Verletzung erkennen. Die Kleidung des toten Polizisten war nicht beschädigt, seine Hände, sein Kopf wiesen keine Wunden auf, aus denen so schnell so viel Blut abfließen konnte. Außerdem war kein Blut zu sehen. Hatte man ihn vielleicht woanders getötet und hier aus dem Auto geworfen?
    Der Wagen, der ihr entgegen gekommen war, fiel ihr ein.
    Langsam richtete sie sich auf.
    An eine weitere Verfolgung des Franzosen war nicht mehr zu denken. Sie mußte den Leichenfund sofort melden. Zurück nach Helmsley war der einfachste Weg. Von dort aus konnte sie telefonieren. Vielleicht gab es auch einen Polizisten im Ort, der die nötigen Schritte einleiten würde.
    Sie seufzte. Die Furcht in ihr wurde immer stärker. Jäh wurde ihr klar, daß sie in diesem Moment ganz allein hier draußen in der menschenleeren Landschaft war.
    Wenn sie wenigstens eine Pistole bei sich

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