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0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone

0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone

Titel: 0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehr gefährlich werden, das war mir klar. Als geflügelte Aufpasser hatte er sich zwei Falken besorgt, die auf seinen Schultern hockten und ihre Krallen in den dunkelroten Stoff des Kimonos vergraben hatten.
    Er sagte kein Wort, als wir in einer Reihe näher kamen. Seine Augen musterten uns.
    Auf Shrivers Zeichen hin blieben wir stehen. Drei Schritte von dem niedrigen Tisch entfernt.
    Die Falken auf den Schultern des Mannes bewegten nur kurz ihre Köpfe, als wollten sie uns mal eben prüfendanschauen. Dann nahmen sie wieder ihre ursprüngliche Haltung ein.
    Ich kannte die japanischen Gebote der Höflichkeit nicht genau, aber hier wurde uns nicht einmal ein Platz angeboten, und so etwas empfand ich als schlechtes Klima.
    »Sie kenne ich«, sagte der Falke plötzlich. Uns zu Gefallen sprach er Englisch. Bei den Worten hatte er eine Hand erhoben und zeigte auf Kommissar Muroto.
    »Ja, ich bin bei der Polizei.«
    »Die ich nicht mag.«
    »Das ist Ansichtssache.«
    »Aber«, so fuhr der Zwerg fort, und seine Stimme klang schrill, »ich mag auch die Unterwelt nicht.«
    Ich konnte nicht mehr an mich halten. Sehr locker und wie nebenbei fragte ich. »Wie steht es mit Shimada?«
    Der Zwerg verstummte. Er senkte den Kopf. Die glatte Haut in seinem Gesicht bekam Falten. Nervös bewegte er nur seine Finger.
    Gleichzeitig wurden auch die beiden Falken unruhig, die ihr Gefieder aufplusterten.
    »Sind Sie gefragt worden?« wollte er wissen. Der Kopf ruckte wieder hoch. Sein Blick bannte mich.
    »Nein.«
    »Mit mir redet nur jemand, den ich gefragt habe.«
    Ich war es nicht gewohnt, so behandelt zu werden, streckte deshalb den Arm aus, um meine folgenden Worte durch eine Geste zu unterstreichen. Dabei kümmerte ich mich nicht um das warnende Zischen des Kommissars. Okay, wir waren Gäste im Haus des Falken, aber dieser Mann behandelte uns fast wie Leibeigene.
    So etwas mochte ich nicht. Zudem dachte ich an den Finger, den man dem Kommissar geschickt hatte.
    Shrivers dachte anders. Ob er nun einen Befehl erhalten hatte oder von sich aus handelte, war eigentlich egal. Mit einer lässig wirkenden Bewegung zauberte er einen Kendo-Stock unter seiner Kleidung hervor. Es wirkte so, als hätte er ihn buchstäblich aus dem Ärmel geschüttelt.
    Mich griff er an.
    Ich sah den Stock dicht vor mir wirbeln und hörte die Stimme des Falken: »Eine kleine Lehre wird Ihnen nicht schaden, Mann aus Europa.«
    Zwei harte Hiebe trafen mich auf den Schultern. Die Schmerzen machten mich wütend.
    Als Suko sah, dass ich zurückwich, wollte er eingreifen, doch ich winkte ab. »Nein, nicht!«
    Shrivers war schnell. Der Stock tanzte zwischen seinen Händen.
    Er schien an einem Faden zu hängen, so sicher bewegte er sich.
    Bis zu den Schlägen, die mich erwischen sollten. Sie wurden so schnell geführt, dass ich nicht mehr ausweichen konnte und es auch nicht wollte, denn zu Shrivers Überraschung ging ich voll in ihn hinein.
    Wahrscheinlich hatte er mit dieser Attacke nicht gerechnet, sonst wäre er sicherlich konzentrierter ans Werk gegangen. So aber kam ich mit meiner rechten Faust durch.
    Die wirkte wie ein Dampfhammer. Es musste mir gelungen sein, den anderen kalt zu erwischen. Sein Kopf wurde in den Nacken gerissen, er ruderte mit den Armen, empfing den nächsten Treffer, und gleichzeitig riss ich ihm die Beine weg.
    Das besorgte ein Treffer mit meinem rechten Fuß. Ich konnte sehen, wie er sich selbstständig machte. Plötzlich lag der Holländer am Boden, drehte sich herum, setzte sich hin und schaute mich verwundert an. Selbst der Falke war aufmerksam geworden und aufgestanden. Dabei hatte er kaum an Größe gewonnen.
    Shrivers saß da und wusste nicht, wo die Glocken hingen. Ich ging sicherheitshalber einen Schritt zurück, da ich die Schnelligkeit dieser Kämpfer kannte.
    Auch Suko stand in Bereitschaft. Wenn es nötig war, würde er zeigen, was in ihm steckte, und das war verdammt nicht wenig.
    Der Kommissar hatte seine Gesichtsfarbe verloren. Er sah uns an, als wären wir lebensmüde. Wahrscheinlich hatten wirdie Gastfreundschaft der Japaner verletzt, doch so wollte ich mich einfach nicht behandeln lassen.
    Es war der Falke, der das Heft in die Hand nehmen musste. Er nickte mir zu, hob seine im Vergleich zum Kopf dünnen Arme an und klatschte in die Hände. »Ich weiß nicht, ob ich Sie bedauern oder bewundern soll, Mr. Sinclair. Sie haben etwas getan, was noch nie zuvor jemand gemacht hat. Alle Achtung.«
    Ich bewegte meine Schultern. Der

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