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0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone

0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone

Titel: 0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schmerz hatte sich wieder verflüchtigt. »Ich mag es nun mal nicht, wenn man mich schlägt. Dabei ist es mir egal, wo das geschieht. Wir sind in friedlicher Absicht gekommen, um einige Fragen zu stellen. Sie haben die scharfe Note in diese Unterhaltung gebracht.«
    Shrivers stand auf. Er strich durch sein blondes Haar und bedachte mich mit einem nachdenklichen Blick. »Beim nächsten Mal, Sinclair, werde ich vorsichtiger sein.«
    »Meinetwegen braucht es dazu nicht mehr zu kommen.«
    Der Falke lachte. Die beiden Vögel saßen nach wie vor starr auf den Schulterstücken, dann drehte er sich um und ging in einen anderen Teil des hallenartigen Raumes. »Sie haben meinen Respekt verdient«, krächzte er und freute sich dabei. »Nicht alle Gäste sind so. Die meisten vergehen vor Angst. Sie dagegen nicht. Ich biete Ihnen deshalb einen Platz an.«
    Kommissar Muroto nickte mir zu und schlich näher. »Das ist allerhand«, sagte er. »Wir können es uns als Ehre auf unsere Fahnen schreiben. Wirklich.«
    »Mal sehen.«
    Es bestand kein Grund, der Einladung nicht zu folgen, deshalb schritten wir auf die flachen Sitzkissen zu und ließen uns nieder.
    Auch Shrivers durfte sich setzen. So hockten wir ihm und dem Falken gegenüber.
    »Als Gastgeber möchte ich Ihnen etwas anbieten«, sagte der Zwerg. »Darf es Tee sein?«
    »Gern.«
    Auch die anderen waren einverstanden. Der Zwerg klatschte in die Hände. Es war das Zeichen für die beiden Mädchen, auf der Bühne zu erscheinen. Sie trugen die traditionelle japanische Kleidung, die mich an die Berufskleidung der Geishas erinnerte. Mit ihnen hatte ich auch bereits meine Erfahrungen gesammelt. Ich dachte an das Abenteuer in einem japanischen Club, wo mitten in London Geishas und ein Ghoul zusammengearbeitet hatten und Shao fast ihr Leben verloren hätte.
    Die Gesichter der Mädchen waren weiß geschminkt, sodass die Haut wie dünnes Porzellan wirkte.
    Wir sprachen kein Wort. Erst als die Mädchen die Tassen geholt und sie vor uns auf den schmalen Tisch gestellt hatten, übernahm der Falke wieder das Wort. Er schaute uns an, hob seine Tasse und wünschte uns Gesundheit und ein langes Leben.
    Das gab Kommissar Muroto zurück. Ich wartete darauf, dass der andere endlich zur Sache kam. Er tat mir den Gefallen. Seinen Kopf bewegte er zur Seite, die Lippen waren verzogen, die Augen leicht geschlitzt und der Blick angespannt. Ruhig saßen die Vögel auf seinem Körper, und er sprach einen Begriff oder Namen nur flüsternd aus, als hätte er Furcht davor, laut über ihn zu reden.
    »Shimada…«
    Ich war beeindruckt. Noch nie hatte jemand mit einer solchen Betonung den Namen dieses Dämons ausgesprochen. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass der Falke über Shimada Bescheid wusste und selbst einen gehörigen Respekt vor ihm hatte.
    »Darum ging es!« sagte ich.
    »Wie können Sie seinen Namen erwähnen?«
    »Ganz einfach. Ich kenne ihn.«
    »So?« Seine Antwort klang ärgerlich, als hätte ich ihn damit auf den Arm genommen.
    »Ja, ich kenne Shimada und habe schon einige Male gegen ihn gekämpft. Bisher bin ich noch am Leben, er hat es alsonicht geschafft, und ich halte ihn deshalb nicht für unbesiegbar, wie Sie sicherlich auch verstehen.«
    »Aber niemand kann gegen ihn bestehen. Er sitzt in seiner Festung.«
    »Ich unterbreche Sie schon wieder, Falke. Das stimmt, er sitzt in der Festung. Ich war dort, und ich kenne seinen gefährlichen Todesgarten und die heimtückischen Fallen. Das Verschieben der Wände, die plötzliche Leere, der blaue Nebel, das ist mir alles bekannt. Ich bin der Festung oder dem Höllenschloss entkommen, aber heute möchte ich nicht nur ihn, sondern noch zwei andere Dinge erledigen. Wir suchen einen Freund, der hier in Japan verschollen ist. Er hat die Schulung der alten, weisen Lehrer hinter sich und leitet jetzt ein Kampfkloster in den Vereinigten Staaten von Amerika, nahe der großen Stadt San Franzisko. Dieser Mann ist also nach Japan gekommen, um die Krone der Ninja zu finden, denn er selbst gehört dieser außergewöhnlichen Kampftruppe an. Er ist ein Meister des Ninja, aber ich weiß inzwischen, dass sich auch andere für die Krone interessieren. Unter anderem Shimada, der sie ebenfalls haben will, um noch stärker zu werden, damit er die Sonnengöttin Amaterasu tiefer ins Dunkle Reich stoßen kann.«
    Ich hatte eine ziemlich lange Rede gehalten und sah zum ersten Mal Erstaunen im Gesicht des Falken. »Du bist ein Fremder«, erklärte er. »Du kommst in

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