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0416 - Der Monstermacher

0416 - Der Monstermacher

Titel: 0416 - Der Monstermacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sperren hätte sie zumindest die Bewußtseinsaura erkennen müssen, die Existenz an sich!
    Aber sie konnte weder die Fremden noch Coron fühlen.
    Hatten sie zusammen die Burg verlassen? Oder war die Abschirmung so hervorragend, daß sie nicht nur einen zeitlosen Sprung verhindern konnte, sondern auch dafür sorgte, daß jede Art von Telepathie versagte?
    Entschlossen griff Giana nach der Türklinke und drückte sie nieder.
    Die Klinke bot erheblichen Widerstand. Und die Tür ließ sich anschließend nicht aufschieben. Es war der Druidin, als versuche sie ein massives Stück Mauer zu bewegen. Sie fühlte auch eine seltsame Kraft, die aus der Türklinke zu fließen begann und in sie eindrang…
    Hastig zog sie ihre Hand zurück. Sie fühlte ein eigenartiges Kribbeln, das noch nachwirkte.
    »Bei Merlin«, murmelte sie. »Das gibt’s doch gar nicht.« Coron hatte sein Labor auf eine Weise versiegelt, die ihr unbekannt war. Oder hatten es tatsächlich die beiden Fremden getan?
    Da setzte sie ihre Druiden-Kraft ein, begann die Tür und ihre Verriegelung zu analysieren. Sie erschrak. Das ganze Labor schien auf ein anderes atomares Energieniveau angehoben worden zu sein, war in eine andere Dimension abgeglitten – möglicherweise um nur einen winzigen Hauch von der eigenen Welt verschieden. Das ließ sich mit relativ wenig Aufwand bewerkstelligen – wenn man es konnte.
    Druiden waren dazu nicht in der Lage…
    Sie kannte es nur aus der Theorie. Aber hier sah sie es in der Praxis vorgeführt. Die Sache wurde ihr unheimlich. Um so dringlicher war es aber, etwas zu unternehmen.
    Abermals setzte sie Druiden-Magie ein.
    Mit einem gewaltigen Schlag, der die Tür in grünes Feuer hüllte, erzwang sie sich den Zutritt durch die Barrieren hindurch. Sie konnte plötzlich durch die geschlossene Tür gehen, als wäre sie nicht existent – und in gewisser Hinsicht war das jetzt auch so.
    Aber es nützte Giana nicht viel.
    Sie stellte fest, daß sie sich in einem Gewirr von Schatten befand. Sie konnte nichts klar erkennen. Alles blieb verschwommen, ungreifbar. Sie sah die Umrisse eines Mannes, der in eine Kutte gekleidet war – Coron!
    Sie sah die Einrichtungsgegenstände des Labors als dunkle Schemen, unberührbar fern und kaum voneinander zu unterscheiden, und sie sah eine andere Gestalt auf dem Boden liegen.
    Und sie sah die Echse…
    Die Umrisse zumindest schienen zu beweisen, daß es sich um genau jenes Reptil handelte, daß sie draußen auf der Ebene gesehen hatten und das floh, als Giana und Tal auftauchten. Diese Drachen-Echse, die es im ganzen System der Wunderwelten nicht geben durfte!
    Giana konnte nur sehen, aber nichts bewirken. Es half ihr nichts, daß sie sich gewaltsam Zutritt verschafft hatte. Sie war nicht in der Lage, etwas zu tun.
    Sie konnte nur zusehen, daß das Reptil das Labor nicht wieder verließ.
    Konnte nur Hilfe anfordern. Vielleicht würde ein Ring von sieben oder dreizehn Druiden in der Lage sein, das Labor abzukapseln. Vielleicht konnten sie Coron helfen…
    Vielleicht auch nicht.
    Keinesfalls konnte Giana allein entscheiden, was geschehen sollte. Sie war mit ihrem Wissen und ihrem Können am Ende. Sie verließ das Labor wieder, und als sie den Bereich der veränderten Wirklichkeit wieder verließ, spürte sie einen kalten Hauch, der sie durchfloß. Etwas berührte sie innerlich und ließ sie nicht mehr los.
    Kälte erfüllte sie.
    Und Angst.
    Sie rannte durch die Korridore, hastete die Treppen wieder hinauf.
    Angst peitschte sie, wurde in ihr immer größer. Sie mußte zu Tal! Nur Tal konnte ihr noch helfen, er mußte zur Hauptstadt, mußte den Hohen Lord informieren, Hilfe herbeiholen, andere Wächter-Druiden…
    Wenn es nicht schon längst zu spät war…
    ***
    Aus weit aufgerissenen Drachenaugen starrte Zamorra den Schatten an, der durch die verschlossene Tür eingedrungen war. Er versuchte, hinter den Umrissen eine Person zu erkennen, aber mehr, als daß es sich um eine Frau handelte, fand er nicht heraus.
    Sie wirkte verwirrt, so, wie sie sich bewegte. Möglicherweise sah sie ihre Umgebung ebenfalls nur schattenartig. Zamorra erinnerte sich an das, was Coron behauptet hatte: er habe das Labor so abgekapselt, daß niemand mehr es betreten könne…
    Das schien nur teilweise zu stimmen. Sicher war aber, daß die Schattenfrau nicht in der Lage war, etwas zu unternehmen. Zamorra sah, wie sie eine Tischkante berührte und ihre Hand einfach hindurchglitt…
    Dann wandte die Schattenfrau sich um und

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