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0416 - Im Namen der Hölle

0416 - Im Namen der Hölle

Titel: 0416 - Im Namen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewiesen. Von der Wohnung ist nicht mehr vielzurückgeblieben. Das war meine Rache. Sie hat auch Gladys Vacarro getroffen.«
    »Ebenfalls ein Opfer, wie?«
    »So ist es.«
    »Und für wen solltest du dich opfern?« wollte ich wissen.
    »Weshalb hat man deinen Kopf genommen? Und wo befindet sich dein Körper? Ist er verbrannt?«
    »Nein, das nicht. Mein Körper war Teil einer sehr langen und gut ausgeklügelten Rache.«
    Ich fing diesen Ball sofort auf. »Rache? Wofür und gegen wen?«
    »Gegen eine Frau!« Sie sprach schnell und wütend. »Gegen eine verdammte Verräterin, die endlich ihr Schicksal erleiden muss, das kann ich euch versprechen!«
    Ich hatte den Namen auf der Zunge liegen, aber es war Bill Conolly, der ihn aussprach. »Jane Collins!«
    Auf einmal lachte die Puppe. Aber es war kein richtiges Lachen, mehr ein Kreischen. Triumphale Freude. Jedenfalls klang es widerlich und übel.
    Bis ich die Hand zur Faust ballte und sie dicht vor das Gesicht der Puppe hielt. Da verstummte das Lachen.
    Ich war innerlich aufgeputscht. Auf den Namen Jane Collins reagierte ich heftig. Ich wusste, in welch permanenter Gefahr sie schwebte, und meine nächste Frage an die Puppe Lizzy klang drohend. »Was ist mit Jane geschehen?«
    »Sie wird sterben!«
    »Wer will sie umbringen?«
    »Das Höllengericht! Ein altes Trio, das es früher einmal gegeben hatte. Es arbeitete für den Teufel, tötete Mädchen, und der Satan versprach ihm das ewige Leben. Wie so oft. Es hat es lange nicht mehr gebraucht und es sich für Jane Collins aufgehoben. Mein kopfloser Körper war dabei der Lockvogel.«
    »Was ist mit Jane geschehen?«
    »Wir haben sie in die Falle gelockt und weggeschafft. Sie wurde vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt!«
    »Wann ist das geschehen?«
    »Das liegt einige Zeit zurück!«
    »Wie lange?«
    »Ich habe keinen Begriff für Tage oder Stunden. Aber ihr seid zu spät gekommen, wenn ihr sie noch retten wollt. Viel zu spät, kann ich euch versichern.«
    Ich dachte nur noch auf einer Schiene. »Wo soll Jane sterben?« schrie ich die Puppe an. »Wo?«
    Zuerst lachte sie mich aus. Da griff ich zu härteren Mitteln und hielt mein Kreuz offen. Die Falten in ihrem Gesicht schienen zu Holz zu werden, so veränderte sie sich. »Muss ich noch einmal fragen?«
    »Nicht hier.« Jetzt zitterte die Stimme. Diese lebende Puppe hatte eine Heidenangst vor dem Kreuz.
    »Ich will den Ort wissen!«
    »Eine, eine Insel. Mehr weiß ich nicht. Vielleicht eine Festung. Alles ist möglich. Sie wird von den dreien beherrscht.«
    Ich wandte meinen Blick von der Puppe ab und schaute meinen Freund Bill an.
    Der hob die Schultern. »No Ahnung, John.«
    »Und Sie, Riley?«
    »Ich überlege noch.« Er sprach zögernd. Es war ihm anzusehen, dass er intensiv nachdachte.
    »Kommen Sie, Bob, Sie kennen sich hier aus. Sie müssen auch von Inseln wissen, die vor der Küste liegen.«
    »Ja, schon.«
    »Dann ran.«
    Plötzlich wurde sein Gesicht starr. Man las von seinen Zügen ab, welch phantastischer Gedanke ihm gekommen war. »Ja«, sagte er zuerst leise, dann lauter werdend. »Ja, ich weiß, welche Insel gemeint sein könnte.«
    »Und welche?« fragten Bill und ich fast gleichzeitig.
    »Alcatraz, das ehemalige Zuchthaus!«
    ***
    Jane Collins lebte noch, aber sie war mehr tot als lebendig, denn sie siechte dahin. Manchmal hatte sie den Wunsch, lieber sterben zu wollen, als so leben zu müssen.
    Entführt hatte man sie. Wohin, das wurde ihr erst später bewusst.
    Sie hatte die Augenblicke in der Schlucht wie ein böses Trauma erlebt, in einem rauschartigen und depressiven Zustand. Dann waren sie über das Wasser gefahren. Die Wellen hatten das Boot geschaukelt, sodass ihr übel geworden war. Ohnmacht, Apathie, dann der Gang über Land, eine lange Treppe hoch, anschließend die hallenden und knirschenden Schritte, schließlich das Gefängnis.
    Eine Zelle.
    Schmutzig, verlaust, verwanzt. Mauer und Gitter, dazu die schreckliche Angst, die in ihr bohrte.
    Das Ende einer langen Reise.
    Zurückgekehrt in ein Loch, dieser Vorstufe zum Grab, auf dem Weg zum Tod. Jane wusste, dass die anderen sie nicht leben lassen würden. Sie sollte für Taten büßen, die sie nicht begangen hatte, doch das war der Gegenseite egal. Zu lange hatten andere auf die Erfüllung ihrer Rache warten müssen.
    Jetzt waren sie dabei, die Tat durchzuführen.
    Tage mussten vergangen sein. Stunden einer langen Qual, die Jane so bewusst erlebte. Vor Schwäche wäre sie schon längst

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