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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte nicht mehr herausfinden können, wer der Sender war, weil ein Unbekannter, der im Besitz eines Amulettes sein mußte, wie auch Zamorra es besaß, den Sender und seine Begleitpersonen vernichtet hatte, ehe Astardis Näheres herausfinden konnte!
    Luzifuge Rofocale war damit nicht ganz zufrieden. Er hatte den Fürsten der Finsternis bespitzeln lassen und hielt Astardis vor, daß der zwischendurch ein Gespräch mit dem Fürsten geführt hatte. Er konnte Astardis sogar den Wortlaut der Unterhaltung nennen. »… und deshalb ist nicht jener Mensch Ombre verantwortlich für die Vernichtung von Tendyke und seinem Anhang, sondern der Montagne und du habt gemeinsam diesen Plan entwickelt und durchgeführt!«
    »Einen Plan, der nicht durchführbar gewesen wäre, wenn dieser Ombre mit seiner magischen Superwaffe nicht auf den Plan getreten wäre!« fauchte Astardis zurück. Auch vor seinem hohen Herrn kuschte er nicht, weil er wußte, daß er mit seiner besonderen Fähigkeit unersetzbar für die Höllenmächte war, gerade in einer Zeit, in der die Dämonenjäger immer stärker zu werden drohten und kaum ein Teufel oder Rachegeist ungestört auf Seelenfang gehen konnte. »Herr, solltet Ihr nicht erleichtert darüber sein, daß es uns mit vereinten Kräften gelang, unseren Feinden eine Niederlage zuzufügen wie schon lange nicht mehr? Von diesem Schlag wird sich auch ein Professor Zamorra lange nicht mehr erholen! Deshalb sahen der Fürst der Finsternis und ich unser Vorgehen nicht nur als gerechtfertigt an, sondern sogar als unbedingt erforderlich, um eine einmalige Chance nicht ungenutzt verstreichen zu lassen! Herr, hättet Ihr uns nicht größte Vorwürfe gemacht, wenn wir das getan hätten?«
    Seiner Logik beugte sich Luzifuge Rofocale!
    Er akzeptierte Astardis’ Argumentation, aber er rügte ihn dennoch, eigenmächtig vorgegangen zu sein. »Es reichte nicht, diesen Plan zusammen mit dem Montagne durchzuführen. An erster Stelle hätte ich informiert werden müssen, denn ich war es, der dich aussandte, um Wissen zu sammeln, das du mir jetzt nicht mehr bringen kannst!«
    Er war unzufrieden, weil er nun nicht mehr erfahren konnte, wer ICH BIN! gerufen hatte. Aber jetzt war nichts mehr zu ändern.
    Astardis konnte gehen.
    Er kam nicht weit. Skelett-Krieger Leonardo deMontagnes fingen ihn ab und luden ihn mit ihren rasselnden Stimmen in ausgesuchter Grobheit ein, nun auch dem Fürsten der Finsternis einen Besuch abzustatten. Astardis folgte den Skelett-Kriegern, die Leonardo in unbegrenzter Zahl aus allen Zeitepochen und allen Söldnerheeren und Armeen rekrutieren konnte. Nur wenn man ihnen den Kopf abschlug, waren sie zu zerstören und damit erlöst, aber dennoch war dieses Heer von untoten Kriegern schier unerschöpflich. Warum das so war, konnte niemand sagen, denn bei Leonardos »Verbrauch« hätte die Masse jener untoten Krieger, die wegen ihrer Bösartigkeit der Hölle verfallen waren, trotz der Unzahl von Kriegern und Schlachten in der Geschichte der Menschheit seit dem ersten Aufrichten des Neandertalers längst aufgebraucht sein müssen. Schließlich hatte es genügend Krieger gegeben, die mit ihrem tödlichen Handwerk niemals froh geworden waren, weil sie gegen ihren Willen dazu gezwungen worden waren, und über deren Seelen hatte der Fürst der Finsternis keine Macht.
    Jene Bereiche, in denen Teufel und Dämonen hausten, waren eine ganze Welt für sich in fast unendlicher Ausdehnung, die selbst in vielen Äonen nie völlig erforscht worden war. In dieser Welt war oft genug auch einer des anderen Teufel, und deshalb hatten die Dämonen ihre unmittelbaren Herrschaftsbereiche weiträumig voneinander getrennt. Aber es gab Abkürzungen, die die Entfernungen notfalls zu ein paar Schritten zusammenschrumpfen ließen. Durch eine solche Abkürzung, die durch eine Art Raumkrümmung führte, erreichte Astardis den Einflußbereich Leonardos und stand wenig später wieder vor dessen Thron.
    Er registrierte, daß Leonardo deMontagne immer noch schattenlos dasaß. Er hatte seinen Schatten also noch nicht zu sich zurückgerufen. Demnach schien die gemeinsame Aktion doch noch nicht ausgestanden zu sein.
    »Du hast deine Rache gehabt, Astardis, denn dein Feind Robert Tendyke ist tot, aber ich bin noch nicht zufrieden. Ich habe dir geholfen, und nun ist es an dir, mich zu unterschätzen. Auch Ombre muß unschädlich gemacht werden, und da er ein starkes Amulett besitzt, bist du derjenige, der ihn vernichten kann, weil du in seine

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