042 - Dämonenbrut
die New Yorker ein Hauptausflugsziel
zum Wochenende.
Ein geheimer
Lift brachte den PSA-Agenten zwei Stockwerke in die Tiefe. Außer dem Besitzer
des Restaurants, einem Mittelsmann der PSA, wußte niemand etwas von dem
verborgenen Unterweltleben dieses Hauses.
Larry
passierte den breiten, freundlichen Korridor. Alles war sehr sauber und steril.
Wie in einem Krankenhaus. Weiße Kacheln bedeckten die Wände. Verborgene
Neonröhren leuchteten die Flure schattenlos aus.
Mechanisch
hatte X-RAY-3 die Identitätskontrolle über sich ergehen lassen. Er steuerte
direkt auf die dritte Tür zu, auf der seine Deckbezeichnung stand. Die Büros
für die weiblichen Agenten befanden sich genau gegenüber. Für den Bruchteil
einer Sekunde spielte Larry mit dem Gedanken, zur gegenüberliegenden Tür zu
gehen, die mit der Bezeichnung X-Girl-C versehen war. Doch dann unterließ er
es.
Verschmitzt
vor sich hinlächelnd, suchte er sein Büro auf. Auf dem Schreibtisch neben dem
versenkbaren Tonbandgerät lag wie angegeben das Kassettenband. Er schob es ein.
Der Bericht, den er entgegennahm, dauerte knapp zehn Minuten. In allen
Einzelheiten wurden die rätselhaften Vorgänge in Wilmington geschildert. Man
stellte ihm die Familie Morgan vor, er lernte Sheila und Ed kennen und auch den
kleinen Danny.
Mit diesem
Jungen, so schien es jedenfalls, hatte es eine besondere Bewandtnis. X-RAY-1,
der das Band besprochen hatte, fühlte sich veranlaßt, in dieser Richtung
einiges zu erläutern.
»... aufgrund
der letzten Überprüfungen der Berichte durch die Computer, kommen wir zu dem
Schluß, daß dieser Junge eventuell als Tatperson in Frage käme. Captain Jeffers
von der Mordkommission hat alle Möglichkeiten überprüft. Es steht fest, daß
außer dem Jungen niemand in der Wohnung war oder sie betrat. Der Mörder befand
sich an Ort und Stelle, daran gibt es für uns keinen Zweifel! Sie werden sich
nun fragen, weshalb wir uns gerade ein Kind vornehmen, weshalb wir über dieses
Kind Näheres wissen wollen.«
Es war in der
Tat die Überlegung, die Larry Brent durch den Kopf ging.
»Im ersten
Augenblick könnte es fast ein Parallelfall zu den Geschehnissen sein, die Sie
erst vor ein paar Monaten in London und Umgebung erlebten.
Das dachten
wir auch. Aber dann kam heute in den frühen Morgenstunden etwas hinzu, was die
Computer zu ganz anderen Schlüssen brachte.
In Wilmington
ist ein neuer Mord passiert. Unter gleichen Bedingung. In der Wohnung einer
Italienerin wurde ein Mann ermordet. Der Vater der jungen Frau. Er war damit
beauftragt, ein kleines Kind zu beaufsichtigen. Mit diesem Kind hat es seine
besondere Bewandtnis. Es wurde erst wenige Tage nach dem kleinen Danny Morgan
vor fünf Jahren geboren, zweitens ist auch dieses Kind im Vergleich zu seinen
Altersgenossen größer, stärker und geistig weiter voran, als es für Vier- bis
Fünfjährige normalerweise der Fall ist.
Unsere sofort
eingeleiteten Überprüfungen haben ergeben, daß man diese Kinder ohne weiteres
für neun oder zehn Jahre alt halten könnte.«
X-RAY-1
machte hier eine Pause, als hätte er geahnt, daß Larry Brent diese Dinge erst
mal überdenken und verdauen mußte.
Dann ging der
Monolog weiter. »Wir wissen natürlich nicht, ob wir mit unseren Vermutungen
richtig liegen. Es ist deshalb dringend erforderlich, aus unmittelbarer Nähe
etwas zu erfahren.
Wir wollen beide
Kinder über eine unbestimmte Zeitspanne beobachten lassen, von Spezialisten
unserer Abteilung. Wir wissen auch, daß wir mit unserem Vorgehen böses Blut
schaffen können. Kinder als unheimliche Mörder? Wenn es sich um größere Kinder
handeln würde, könnte man vielleicht noch unsere Gedankengänge verstehen und
billigen.
Es ist von
größer Wichtigkeit für Sie wie für uns, X-RAY-3, daß in dieser Angelegenheit
mit feinstem Fingerspitzengefühl vorgegangen werden muß.«
Larry
verstand das nur zu gut. Die PSA würde sich lächerlich machen, wenn vorzeitig
etwas an die Öffentlichkeit drang.
Mit normalen
Mitteln jedoch kam die Polizei nicht weiter. X- RAY-3 konnte sich gut
vorstellen, daß die Mordkommission alles aufbot, einen Phantommörder zu fangen.
Die PSA ging in ihren Überlegungen einen Schritt weiter. Big Wilma und The
clever Sofie hatten Möglichkeiten aufgezeigt und Wege gewiesen. Denen mußte man
nachgehen. Mit den besonderen spezialisierten Agenten der PSA glaubte man Licht
in das Dunkel der mysteriösen Vorgänge tragen zu können.
»Dann auf
nach Wilmington«, sagte Larry im
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