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0420 - Aibons Schlangenzauber

0420 - Aibons Schlangenzauber

Titel: 0420 - Aibons Schlangenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Januarnacht und fröstelte. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Finsternis. Ich hielt sie offen, zwinkerte und konnte trotzdem erst allmählich die über mir liegenden und sich verteilenden Schatten erkennen, die wie lange, dürre Totenfinger wirkten.
    Wenig später sah ich besser. Es waren keine Totenfinger, die drohend über mir schwebten, sondern knorrige Äste. Ich stand unter ihnen auf einem weichen Boden, der vom harten Wintergras bedeckt war und einen Teppich aus Laub zeigte.
    Vor meinen Lippen dampfte der Atem. Er stieg warm an meinem Gesicht hoch. Noch immer war ich ein wenig benommen, und als ich die ersten Schritte ging, verspürte ich ein Schwindelgefühl.
    Es legte sich schnell, so daß ich daranging, meine Umgebung näher in Augenschein zu nehmen.
    War ich in Aibon gelandet?
    Der Wald und der weiche Untergrund ließen darauf schließen.
    Aber ich erinnerte mich sehr genau an Aibon, an das Paradies der Druiden, das auch ein bestimmtes Klima hatte. Jedesmal, wenn ich dort gewesen war, hatte ich den wunderschönen warmen Frühling erlebt. Sehr sanft, sehr weich und freundlich.
    Hier war es kalt.
    So kalt wie in London.
    Also mußte ich mich noch in meiner Welt und in der Gegenwart befinden. Nur eben an einem anderen Ort, zu dem mich die magische Kraft hinteleportiert hatte.
    Seit einiger Zeit besaß ich eine neue Lampe. Sie war zwarklein, aber ihr Licht wurde von einer dieser Halogenlampen abgegeben.
    Ich holte die Lampe hervor und schaltete sie ein.
    Der gebündelte weiße Strahl zerschnitt die Dunkelheit und tauchte ein ins Unterholz. Er holte die Baumstämme aus dem Finstern, die aussahen wie die knorrigen Beine eines gewaltigen Riesen.
    Geisterhaft war er, und er paßte irgendwie auch in diesen nächtlichen Wald.
    War jemand in der Nähe?
    Ich wußte es nicht genau, sah auch keinen, hatte aber trotzdem das Gefühl, nicht allein zu sein. Wahrscheinlich die Sängerin »mitgekommen«. Allerdings brauchte sie sich nicht unbedingt in meiner Nähe aufzuhalten. Vielleichthatte man mich bewußt an einen anderen Platz geschafft als sie.
    Meine Überlegungen wurden unterbrochen, als ich etwas hörte.
    Es war eine Melodie.
    Das Aibon-Lied… Ein leises, fernes Glockenspiel drang an meine Ohren. Wunderschön anzuhören und doch für mich in diesem Moment irgendwie unheimlich klingend, so daß mir eine Gänsehaut über den Rücken rann.
    Erinnerungen wurden wach. Gedanken an Aibon…
    Ebenfalls an ein geheimnisvolles Glockenspiel, das durch den Wald schwang. Ich sah mich wieder in der Welt stehen, dem Glockenspiel zuhörend, und hatte wenig später das Glück gehabt, ein engelähnliches Wesen zu sehen, das auf einem Schimmel ritt und vom Klang der Glocken begleitet wurde.
    Eine Elfe möglicherweise, vielleicht ein Engel, aber keiner wie einer der Erzengel, der seine Zeichen auf meinem Kreuz hinterlassen hatte, denn ich dachte daran, wie Aibon der Legende nach entstanden war.
    Eine Elfe möglicherweise, vielleicht ein Engel, aber keiner wie einer der Erzengel, der seine Zeichen auf meinem Kreuz hinterlassen hatte, denn ich dachte daran, wie Aibon der Legende nach entstanden war.
    Damals, als alles begann, gab es bereits Gut und Böse. Das Böse, an der Spitze Luzifer, lehnte sich gegen das Gute auf. Es kam zum großen Kampf, den die Engel gewannen. Das Böse stürzte in die ewige Verdammnis. Und auf dem Weg dorthin waren einige der Getreuen »hängengeblieben«, Engel und geisterhafte Wesen, die nicht voll den abtrünnigen Luzifer unterstützt hatten. Sie waren in einer anderen Welt gelandet, in einem rätselhaften Reich, das den Namen Aibon bekommen hatte.
    Dort wurden die Legenden und Sagen der Menschen wahr. Dort gab es tatsächlich die Wesen, über die in Märchenbüchern geschrieben wurde. Und jetzt sollte ich es auf der Erde erleben, in meiner Zeit, vielleicht nicht einmal weit von London entfernt?
    Ich wartete ab und drehte meinen Kopf in die Richtung, aus der der Klang kam. Auch die Hand mit der Lampe hatte ich dorthin bewegt und sah zwischen den Büschen und den Stämmen der Bäume die Bewegung.
    Da kam ein Reiter!
    Nein, es war eine Reiterin, ein gefallener Engel. Ich hielt noch immer mein Kreuz fest und spürte, daß es sich erwärmt hatte. Die magische Ausstrahlung des gefallenen Engels, auch Elfe genannt, war von ihm genau registriert worden.
    Wie damals in Aibon, so trug auch dieses Wesen eine Kette aus kleinen Glocken um den Hals, und wie damals verspürte ich auch hier so etwas wie Ehrfurcht,

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