Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0420 - Sie holten sich den grauen Joe

0420 - Sie holten sich den grauen Joe

Titel: 0420 - Sie holten sich den grauen Joe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Brooklyn. Erschossen. Ich bekam die Nachricht, weil ich heute routinemäßig angefragt habe, ob er bei der City Police bekannt ist. Der Lieutenant erinnerte sich an den Namen und verständigte mich sofort.«
    Schon an der Tür, drehte ich mich noch kurz um. »Den anderen kennen wir inzwischen ebenfalls. Poe Flushing aus Winnsdale. Liegt bei El Paso. Kennen Sie dort jemand?«
    »Ich glaube schon«, sagte Mr. High und nahm sich den Aktendeckel vor, den ich auf seinem Tisch liegen gelassen hatte. Inzwischen stürmte ich in den Hof zu meinem Wagen. Die Müdigkeit war wie weggeblasen. Sollte es einen Kampf unter Geiern um die Verteilung gegeben haben? Aber wer war dann erpresst worden? Alles noch offene Fragen, aber in wenigen Minuten würde ich mehr erfahren. Ich stellte das Funkgerät auf die Polizeifrequenz ein und hörte die Durchsagen mit.
    Noch war die Leiche nicht abtransportiert worden, sodass ich nicht vergebens nach Brooklyn jagte. In der Rekordzeit von 16 Minuten legte ich die Strecke zur Clinton Street zurück. Sofort fielen mir die drei Wagen der Mordkommission auf, die vor dem altertümlichen Laden parkten. Ich zeigte dem Wache schiebenden Cop meinen Ausweis und nahm drei Stufen auf einmal.
    Als ich ihn sah, erkannte ich ihn sofort. Es war noch gar nicht lange her, dass ich ihn persönlich in das Polizeigefängnis von New Brunswick eingeliefert hatte. Der Ausbruch in die angebliche Freiheit hatte sich für Ciro Ellis nicht gelohnt.
    ***
    Drei Stunden Schlaf waren verdammt wenig, aber mehr konnte ich mir nicht gönnen. Kurz nach sechs Uhr war ich wieder im Büro. Phil stand unrasiert neben mir. Er hatte sich offenbar nur auf eine Pritsche geworfen. Als Erstes zeigte er mir das Fernschreiben aus Washington. In der Zentralkartei war nichts über Braniff bekannt. Er blieb weiterhin unsichtbar, obwohl wir seine Prints hatten. Und die Hinweise auf seine Tätigkeit.
    »Hier ist eine Liste all der Firmen, die Schleifmaschinen herstellen«, sagte Phil. »Es sind genau vierzehn. Die meisten davon an der Ostküste. Ich habe zwei Dutzend Telegramme losgejagt. Bis Mittag hoffe ich, eine genaue Aufstellung zu haben, an wen sie geliefert haben. Danach können wir die Besteller durchleuchten.«
    »Wenn die. Verbrecher nicht die Steine ins Ausland bringen oder einfrieren lassen«, sagte ich. »Dass sie versucht haben, sie bei einem Hehler zu Geld zu machen, widerspricht unserer Theorie. Vielleicht haben sie doch keine Möglichkeit, die Steine selber umzuarbeiten?«
    »Wozu dann das Material bei Braniff?«, brummte Phil. »Da sie die Dinger ja wieder mitgenommen haben, begnügen sie sich doch offensichtlich nicht mit den Bucks, die sie mitgehen ließen.«
    »Es waren angeblich 39 000 Dollar«, sagte ich nachdenklich. »Etwas wenig für die Beute, die über eine Million schwer sein soll. Wenn die Steine geschickt umgearbeitet werden, erzielen sie noch leicht 400 000 dafür.«
    »Eben. Ich glaube nicht, dass sie darauf verzichten.«
    Phil las sich die Notizen durch, die ich am Tatort gemacht hatte. Die Mikrofonanlage ging nicht nur ins Nebenzimmer, sondern auch in den Laden. Gramercy ließ wohl jedes Mal als Sicherung seinen Komplizen mithören, wenn er Besuch bekam. Und der Mann beschwor, dass sich der Kunde als Braniff vorgestellt hatte. Auf meine Frage, ob er Braniff persönlich kenne, hatte er geschworen, ihn nie gesehen zu haben. Aber das nahm ich ihm nicht ab. Ich hatte das sichere Gefühl, dass er uns in diesem Punkt belog. Einen entsprechenden Hinweis hatte ich dem vernehmenden Lieutenant der City Police gegeben.
    »Der Chef hat den Kontakt mit Winnsdale hergestellt«, brummte Phil müde. »Flushing hat sich eine Zeit lang täglich gemeldet, aber seit genau drei Wochen ist er untergetaucht. Die Routinefahndung ist längst heraus, aber bis jetzt blieb er unsichtbar.«
    »Jetzt fehlt noch die Gewissheit, dass Braniff ebenfalls aus Winnsdale stammt, und wir haben den Zufluchtsort, falls sie nicht zum Nordkap fliegen«, sagte ich.
    Ich musste mich jetzt mit der Zulassungsstelle für Privatflugzeuge in Texas in Verbindung setzen. Es sollte eine einmotorige Maschine in Weiß gewesen sein, die bei Rosoffs Entführung eine Rolle spielte. Flugzeuge wurden selten gestohlen. Es war eher möglich, dass sie einem Bandenmitglied gehörte.
    Der Telefondraht lief heiß, und die Spesenrechnung stieg. Aber um halb zwölf Uhr hatten wir unsere Recherchen beisammen, jeder ein Dutzend Zigaretten verbraucht und angesägte Nerven. Die zähe

Weitere Kostenlose Bücher