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0424 - Das lebende Bild

0424 - Das lebende Bild

Titel: 0424 - Das lebende Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinweg, der Mann stieß einen Schrei aus, und auch die anderen drei zogen ihre Waffen.
    Ich handelte ebenfalls.
    Georg von Spränge erhielt von mir einen Stoß, der ihn gegen die Wand beförderte, dann zog ich meine Beretta. Der kleine Gegenstand in meiner rechten Hand schien den Rothaarigen nicht zu beeindrucken. Er hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und wollte die Stufen zu mir mit einem Satz hochspringen.
    Dabei schwang er seinen Säbel kreisförmig über dem Kopf. Ich kannte diese Art von Attacken, genau zum richtigen Zeitpunkt würde er die Waffe nach unten sausen lassen.
    Seine drei Kumpane rückten schon nach, während ich Georg von Spränge sicherheitshalber ein wenig zurückzog, um aus der unmittelbaren Reichweite der Waffen zu gelangen.
    Ich schoß.
    Der Angriff des Rothaarigen wurde gestoppt. Er hatte mit dem rechten Fuß bereits die dritte Stufe berührt, knickte nun ein, preßte seine Hand gegen die rechte Brustseite, wo ihn das Geschoß erwischt hatte, und fiel zurück, weil ihn die Schwäche übermannte.
    Dabei kippte er so schnell, daß die anderen drei nicht mehr rasch genug zur Seite weichen konnten. Er riß sie mit in die Tiefe.
    Sekundenlang bildeten die Aufpasser ein Knäuel aus Menschenleibern. Sie mußten erst wieder zu sich finden, das kostete Zeit, die ich ausnutzen konnte.
    Den Rest der Treppe nahm ich mit einem Schwung, prallte dabei gegen den Tisch, der umkippte, und Georg erlebte plötzlich als Zuschauer eine Szene, wie er sie noch nie gesehen hatte.
    Sinclair in Action.
    Der erste kam wieder hoch. Sein Säbel zeigte noch zu Boden. Dafür geriet der Kopf in meine Nähe.
    Auf ihn schlug ich.
    Der Lauf meiner Beretta traf ihn verdammt hart. Er schüttelte sich, als hätte er einen Wasserguß abbekommen, und fiel wieder zu Boden.
    Blieben noch zwei.
    Den anderen erwischte ich ebenfalls. Ich zog ihm den Hut über die Augen, hämmerte ihm eine Linke dicht über die Gürtelschnalle in den Körper und schlug ihn, als er sich vorbeugte, ebenfalls bewußtlos.
    Der vierte Wächter hatte es geschafft, auf die Beine zu gelangen.
    Mit einem gewaltigen Sprung warf er sich zurück und prallte mit dem Rücken gegen das Gitter, dessen Stäbe durch den Druck vibrierten und durchgeschüttelt wurden.
    Seinen Degen hielt er fest. Und damit wollte er mich aufspießen.
    Der Söldner konnte nicht nur mit der Waffe umgehen, er war auch verdammt schnell, aber ich war schneller. Gedankenschnell tauchte ich zur Seite, bückte mich dabei und hob mit der freien Hand einen nicht zerbrochenen Weinkrug auf.
    Den schleuderte ich dem Mann entgegen.
    Es war ein blitzschneller Wurf, dem er nicht ausweichen konnte.
    Zwar traf ich ihn nicht am Kopf, ich erwischte seine Schulter, er wurde herumgewirbelt, der Krug fiel zu Boden, zerbrach endgültig, und dann war ich bei ihm.
    Mit einem Karatetritt lähmte ich seinen Waffenarm, ein zweiter Tritt erwischte ihn unter dem Kinn, sein Kopf flog zurück und knallte gegen das Gitter.
    Es reichte.
    Der Mann verdrehte die Augen und sackte zusammen. Mit dem Rücken rutschte er noch an den Stäben entlang. Er setzte sich auf seine vier Buchstaben und blieb so hocken.
    Ich sah mir die anderen an. Drei waren bewußtlos, einen hatte ich mit der Kugel erwischt. Die Wunde befand sich an der rechten Seite, dicht über dem Gürtel und nahe der Hüfte. Der Mann hatte seine Hand darauf gepreßt. Er war bleich geworden. Auf der Stirn der Schweiß als Perlen, die aussahen wie Fettaugen.
    Er würde überleben, wenn er in ärztliche Behandlung kam.
    »Wir werden später einen Arzt holen«, sagte ich zu ihm. Hinter mir hörte ich zögernde Schritte. Ich erhob michwieder, drehte mich um und sah in das blasse Gesicht des jungen Studenten, der mich anstarrte, als hätte er soeben ein Weltwunder erlebt.
    »Was ist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Was habt Ihr gemacht?«
    »Das seht Ihr doch.«
    Er blickte auf die vier Männer. »Das… das habe ich noch nie gesehen. Ich kann es auch jetzt nicht fassen.«
    Ich winkte ab. »Nehmt es leicht, Georg. Wichtig ist der Erfolg. Wir müssen in das Verlies.«
    »Das können wir ja jetzt.«
    »Sicher. Aber wißt Ihr, wo sich die Schlüssel befinden?«
    Er hob die Schultern, bevor er zusammen mit mir damit begann, die Bewußtlosen zu durchsuchen.
    Ich hatte Glück und fand die Schlüssel bei dem Rothaarigen. An seinem Rücken hatte er sie in den Gürtel gehängt. Es waren fünf.
    Ich löste den Ring und ging auf die Tür innerhalb des Gitters zu. Sie hatte ein flaches

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