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0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

0426 - Gangster in feiner Gesellschaft

Titel: 0426 - Gangster in feiner Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachzuladen. Das reicht für euch alle.« Er stand auf, lehnte sich an die Wand neben dem Fenster. So konnte er die Auffahrt draußen und den Raum gleichzeitig überblicken.
    Niemand hatte Lust, eine Unterhaltung anzufangen. Die Mitglieder der Familie Barnes saßen herum, sahen den Gangster an oder starrten in eine Ecke. Sid Buckany schien auf seinem Posten ungeduldig zu werden. Immer häufiger wechselten seine Blicke zwischen der Frau und dem Fenster hin und her.
    Als Sid Buckany seinen Platz am Fenster aufgab und zur Tür huschte, wussten sie, dass jemand die Auffahrt entlangkam.
    Man hörte die Eingangstür ins Schloss fallen. Gleich darauf näherten sich auf dem Gang Schritte. Es wurde an die Tür geklopft. Der Gangster riss sie auf. Draußen stand ein Mann. Den Mund, den er eben zum Sprechen geöffnet hatte, brachte er nicht mehr zu.
    »Steck die Pfoten hoch und komm rein!«, knurrte Buckany. Der Mann kam der Aufforderung nach. Halb zur Seite gewandt, drückte er sich vorbei. Er machte einen Schritt ins Zimmer hinein und warf sich herum. Seine Bewegung gelang ihm nur im Ansatz. Kaum war er an Buckany vorbei, schlug dieser mit dem Kolben seiner Waffe zu. Genau hinter dem rechten Ohr getroffen, taumelte der Mann vorwärts und brach in die Knie. Linda stieß einen spitzen Schrei aus. Der Mann schüttelte unwillig den Kopf, versuchte wieder hochzukommen. Sid schlug ein zweites Mal zu. Diesmal legte sich der Mann endgültig auf dem Parkett schlafen.
    »Ist das Renner?« Der Gangster sah die Anwesenden der Reihe nach an. Linda nickte krampfhaft. Buckany beugte sich nieder, zog ihn an den Beinen ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich wieder. »Dann sind wir wohl alle versammelt. Fehlt noch jemand, der zum Haus gehört?«
    »Nein«, presste Barnes mühsam heraus.
    »Lügen haben kurze Beine«, grinste der Gangster. Mit der Linken tastete er den Bewusstlosen ab. Plötzlich hielt er eine Luger in der Hand. »Sieh mal einer an«, meinte er nachdenklich. »Gehörte das zu seinem Beruf?« Er führte die Mündung der Waffe an seiner Nase vorbei. »Heute oder gestern ist daraus geschossen worden. Was wisst ihr darüber?«
    Niemand antwortete ihm. Nur Barnes zog erstaunt die Brauen hoch. Er schien nachzudenken. Buckany drückte auf den Knopf auf der linken Seite des Kolbenhalses und ließ das Magazin herausgleiten. Nach einem prüfenden Blick stieß er es wieder hinein und schob die Waffe in seine Tasche.
    »Zu viele Leute hier«, knurrte der Gangster. »Kommt!«
    Sie verstanden seine Aufforderung nicht recht. Barnes war der erste, der sich zögernd erhob.
    »Los! Macht schneller!« Er ging hin und riss Rita Barnes am Arm hoch. »In den Keller!«
    Nacheinander stapften sie die Stufen hinunter. Mammie bildete den Schluss. Im Heizungskeller fanden sie sich wieder. Sid prüfte die schmalen Fenster. Er ging rückwärts zur Tür und hatte einige Mühe, den rostigen Schlüssel herumzudrehen.
    »Es dauert nicht lange, Baby«, sagte er zu Linda. »Du kommst als erste wieder heraus!«
    Die schwere Stahltür schien niemand so leicht aufbrechen zu können.
    »Jetzt wollen wir beide uns erst einmal gemütlich unterhalten«, sagte Buckany zu Francis Barnes, der im feuchten Kellergang auf ihn wartete.
    ***
    »Tut mir leid, Cotton!« Lieutenant Breasted zog sich den Aschenbecher in Reichweite und zündete sich eine Zigarette an. »Schuld sind Sie eigentlich selber. Warum haben Sie uns nichts davon gesagt?«
    »Fahren wir hin«, schlug ich vor, nicht gerade in der besten Stimmung. »Was ist eigentlich mit dem Cop, der in der Bowery niedergestochen wurde?«
    »Immer noch bewusstlos. Wir konnten bis jetzt keine Aussage erhalten, aber es steht so ziemlich fest, dass dieser Jeff es gewesen ist.« Aus der Tasche seines Mantels holte der Lieutenant eine Zeitung, die er mir aufgeschlagen auf den Tisch legte. Ein Artikel darin war rot angekreuzt. Ein Foto zeigte Barnes auf einem Schießstand, einen Colt in der Hand, wie er gerade sein Ziel anvisierte. Der Artikel besagte, dass Barnes auf dem Vergleichskampf des New York City Gun Klub, wie im Vorjahr schon, die höchste Anzahl von Ringen geschossen hatte.
    Phil schaute mir über die Schulter. »Interessant?«
    »Sehr! Einer der besten Schützen in dieser Stadt will einen Warnschuss abgeben und trifft versehentlich einen Menschen tödlich!«
    »Das kann passieren, Cotton!«, sagte Breasted.
    Der Arzt hatte den Toten schon freigegeben, als wir in der Bowery ankamen.
    Es gab verhältnismäßig wenig

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