0427 - Sie entführten ihren Killer
Motorbootes. Ich wusste, dass ich raus musste. Mühsam stemmte ich mich mit beiden Armen hoch, mein Körper schien mit Blei ausgegossen zu sein. Ich sackte zurück. Mein Blick fiel auf die beiden leblosen Körper von Miss Hackett und Dr. Brainard.
Ich schaffte es, hochzukommen, torkelte zur Tür und stellte fest, dass sie verriegelt war. Ich klammerte mich an den Riegel und versuchte, ihn zurückzuschieben. Mein Kopf schien sich schon wieder mit Blei zu füllen, ich merkte, wie meine Hände nachgaben, wollte mich zwingen, weiterzumachen, aber es half nichts. Ich sank zusammen.
Aber mein Lebenswille war stärker. Obwohl ich den Zweck nicht mehr begreifen konnte, rappelte ich mich wieder auf, krallte mich mit beiden Fäusten in den Riegel. Ich stürzte und zog im Fallen den Metallriegel zurück. Die Tür flog auf, und ein kühler Wind strömte wie Wasser herein. Ich kroch auf allen vieren zur Tür.
Ich weiß nicht mehr, wie lange ich dort auf den Stufen gelegen hatte, aber lange kann es nicht gedauert haben, denn ich hörte immer noch das schwache Tuckern des Bootes. Als ich wieder klar denken konnte, stand ich auf. Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus. Dann pumpte ich meine Lungen mit frischer Luft voll und rannte zurück in das Zimmer, dessen Sauerstoffgehalt jetzt schon fast bei null liegen musste., Ich packte Brainard bei den Schultern, weil er mir am nächsten saß, schleifte ihn schnell hinaus und ließ ihn auf den weichen, trockenen Sand fallen.
Dann stürzte ich mich wieder in das dumpfe Loch und schleppte Miss Hackett heraus. Einen Moment wartete ich, aber beide lagen völlig leblos da. Ich kontrollierte bei Brainard den Puls, er war so weit in Ordnung, nur sehr langsam, aber bei Miss Hackett sah es schlimm aus. Ihr Puls war nicht mehr auszumachen.
Ich beugte mich über Miss Hackett. Sie schien immer noch leblos, während sich der Doktor langsam bewegte. Ich 44 hockte mich hinter Miss Hackett und drückte ihre Arme auf ihre Rippen, um die Lungen wieder zu zwingen, ihre Arbeit aufzunehmen.
Ich merkte, dass hinter mir Brainard wieder zu sich kam, aber ich sah mich nicht um. Verbissen arbeitete ich weiter.
»Was ist los?«, stöhnte Brainard.
»Kommen Sie hoch, Sie müssen mir helfen!«, knurrte ich. Er war erstaunlich schnell neben mir. Erschrocken beugte er sich über Miss Hackett. Gerade in dem Augenblick begannen plötzlich ihre Augenlider zu flattern. Aber die Blässe, die in der Dunkelheit besonders unheimlich wirkte, blieb.
»Sagen Sie, was ist los? Hat man uns vergiftet?«, fragte Brainard hastig und löste mich ab.
»Allerdings. Ihr Whisky und meine Zigarette waren mit einem starken Betäubungsmittel getränkt, nur dadurch, dass mein Magen gegen den Alkohol auf nüchternen Magen rebellierte, bin ich rechtzeitig wieder zu mir gekommen. Aber was ist mit Miss Hackett?«
»Sie ist schwer leberleidend. Das Gift hat ihr vermutlich sehr zugesetzt. Kann ich hier Licht haben?«
»Wir müssen sie reinbringen. Ich werfe die Gasflaschen raus.«
Eine Minute später nahmen wir Miss Hackett hoch und trugen sie in das Haus. Ich zog schnell zwei Sessel und einen Hocker zusammen, nahm von den anderen Stühlen die Kissen, und dann legten wir sie vorsichtig auf das provisorische Bett. Dann schaltete ich das Licht ein und fragte den Doc: »Kann ich Ihnen noch helfen?«
»Ja, holen Sie bitte Wasser und einen Eimer. Ich muss das Gift wieder rauskriegen!«
Während er weiterarbeitete und ich von dem Regal einen Eimer holte, fragte er: »Die Männer sind weg?«
»Ja, vor ein paar Minuten habe ich noch den Motor ihres Bootes gehört.« Ich ging hinaus und lief zum Meer, um Wasser zu holen. Aber das Wasser war von einer Ölschicht bedeckt.
Ich rannte um das Haus herum und fand eine Tonne, die halb mit Regenwasser gefüllt war. Auch nicht gerade sauber, aber immer noch besser. Ich brachte den Eimer hinein und sah dem Doc bei seinen Bemühungen zu.
»Was haben Sie mit der ganzen Sache zu tun?«, fragte ich.
»Ich? Nichts! Wie kommen Sie auf die Idee?«
Er sah beim Sprechen nicht auf, sondern versuchte unentwegt weiter, Miss Hackett wieder zum Leben zu bringen.
»Erzählen Sie, was Sie wissen!«, forderte ich ihn auf. Sein schmaler Rücken krümmte sich noch mehr, als er sprach.
»Eines Tages kam Collin Coleman zu mir. Ich sollte ihn untersuchen. Ich stellte fest, dass er Kehlkopfkrebs hatte, und er hat mich natürlich gefragt, wie lange er noch singen könnte. Ich habe ihm gesagt, wenn er sich schont und
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