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0429 - Der G-man sah den Gangstermord

0429 - Der G-man sah den Gangstermord

Titel: 0429 - Der G-man sah den Gangstermord Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist, kommt nur der einfache Betrag zur Auszahlung. Wenn es ein Unfall gewesen wäre, dann hätten wir die doppelte Summe zahlen müssen. Aber ein Unfall war es doch nicht, oder?«
    »Nein, das war es nicht«, murmelte die Frau. »Nur zweitausend.«
    »Sehen Sie, dann ist ja schon alles klar. Wenn Sie jetzt hier unterschreiben wollen, Mrs. Rudington. Das ist noch nicht die Quittung über das Geld, nur der Antrag an die Gesellschaft, wegen des Eintritts des Versicherungsfalles den Betrag auszuzahlen. Ich werde mich selbst darum kümmern, dass Sie das Geld dann morgen bekommen werden. Ich weiß, dass Sie jetzt eine Menge Ausgaben haben werden und da ist eben jeder Cent willkommen. So, hier bitte.«
    Er drückte ihr den Kugelschreiber in die Hand und deutete auf die Stellen, wo sie unterschreiben musste. Sie unterschrieb.
    Nach der letzten Unterschrift schob Wilding die ausgebreiteten Formulare mit einer geschickten Handbewegung zusammen und ließ nur das unterste Blatt auf dem Tisch liegen.
    »Diese Ausfertigung ist für Sie, Mrs. Rudington. Sie müssen ja auch eine Ausfertigung haben. Alles muss eben seine Ordnung haben. Und jetzt brauche ich von Ihnen noch den Totenschein. Wenn Sie mir den bitte noch geben wollen. Ich muss ihn den Unterlagen für die Gesellschaft beifügen, verstehen Sie.«
    »Ich weiß gar nicht, wo ich ihn habe«, sagte die Frau nachdenklich. »Ich muss einmal nachsehen. Aber wozu brauchen Sie den Schein? Ihre Gesellschaft weiß doch, dass mein Mann gestorben ist. Sonst hätte man Sie doch nicht wegen des Antrages geschickt.«
    »Gewiss, liebe Mrs. Rudington. Wir wissen das schon. Wir müssen der Ordnung wegen aber auch die notwendigen Unterlagen in den Akten haben. Den Totenschein brauche ich also noch, sonst kann die Summe nicht ausgezahlt werden. Das steht so in den Bedingungen drin. Ich kann es Ihnen zeigen, wenn Sie wollen. Hier im Absatz 8 muss es stehen.«
    Die Frau stand auf und winkte ab.
    »Ich glaube Ihnen das auch so. Ich weiß bloß nicht, wo ich den Schein habe. Ich bin ein wenig durcheinander, wissen Sie.«
    »Ja, das kann ich verstehen, Mrs. Rudington. Das ist ja yerständlich. Aber sicher werden Sie den Schein finden, wenn Sie danach suchen. Wo haben Sie denn die anderen Unterlagen, zum Beispiel vom Beerdigungsinstitut und so?«
    »Das könnte sein«, erinnerte sich die Frau. »In der Küche.«
    Sie ging langsam zur Tür und verschwand für einen Augenblick. Als sie wiederkam, hatte sie ein Formular in der Hand. Wilding nahm den Schein entgegen und warf nur einen kurzen Blick darauf.
    »Das ist er«, sagte er. Auf einmal hatte er es schrecklich eilig. Er machte eine knappe Verbeugung, murmelte einen kurzen Gruß und war schon an der Tür, bevor Mrs. Rudington die Frage anbringen konnte, die sie noch auf der Zunge hatte.
    Als sie den Mund aufbekam, musste sie feststellen, dass sie wieder allein war. Mit einem dumpfen Knall war die Tür hinter Wilding ins Schloss gefallen.
    ***
    Am 192. Revier setzten wir den Patrolman ab, der wieder soweit fit war, dass er unsere Hilfe nicht mehr brauchte.
    Er wollte zum Abschied eine lange Dankesrede vom Stapel lassen, aber ich winkte ab und startete.
    »Fahren wir bei diesem Rudington in der Jones Street vorbei?«, wollte Phil wissen.
    »Da wird er ja wohl nicht mehr sein«, gab ich zurück. »Willst du zu Rudington oder zur Jones Street?«
    »Ich möchte ein paar Fragen an die Witwe stellen, falls es ’ne Witwe gibt. Oder sonst an die Hinterbliebenen und die Nachbarn.«
    »Was versprichst du dir davon?«, erkundigte ich mich und schlug die Richtung zur Jones Street ein.
    »Erstens möchte ich wissen, ob Rudington tatsächlich der Mann war, der mich niedergeschlagen hat. So scharf war das Bild in der Zeitung nicht, obwohl ich eigentlich keinerlei Zweifel habe. Aber ich möchte ganz sicher gehen und wahrscheinlich finden wir in der Jones Street ein paar bessere Aufnahmen.«
    »Mich interessiert viel mehr, ob der Mann tatsächlich auch süchtig gewesen ist«, sagte ich nachdenklich. »Nach dem Bild und wie du ihn beschrieben hast, kommt mir das doch etwas unwahrscheinlich vor. Ein Rauschgiftsüchtiger gleicht nicht einem Kraftprotz. Und das war dieser Rudington doch, sonst hätte er dich nicht mit einem Hieb niederschlagen können.«
    Phil fuhr sich mit seiner Rechten an den Hinterkopf.
    »Ein Kraftprotz war er tatsächlich«, sagte mein Freund. »Aber Spaß beiseite. Vielleicht hat man ihn erst vor kurzer Zeit süchtig gemacht.«
    »Das wäre eine

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