0431 - Grauen der Lüfte
euch zu kämpfen. Der erste Biß muß schon sitzen. Denn sie sind gefährlich. Sie verstehen es nur zu gut, zu kämpfen. Besser als Watah…«
Doch das letzte verstanden die fliegenden Blutsauger nicht. Sie wußten doch nicht, wer Watah gewesen war. Sie waren später in diese Welt geströmt, als Watah längst nicht mehr lebte, und selbst wenn sie vorher da gewesen wären, hätten sie sich niemals für den Namen eines Opfers interessiert.
Dennoch nahmen sie die Warnung zur Kenntnis. Und sie befolgten die Anweisung. Sie kreisten über dem Tempel der Ankunft und waren bereit zum Angriff.
Und im offenen Innenhof stand Taniquel, welche sie als ihnen zugehörig erkannten, obgleich sie von menschlicher Abkunft gewesen war.
»Greift an!«
Taniquel stieß einen lauten, durchdringenden Schrei aus, um die ersten Mönche aus dem Schlaf zu schrecken, damit die Vampire ihre Opfer fanden…
***
Yared blieb vor der Schalttafel stehen. Gryf trat neben ihn. Er sah die Wiedergabe in der Bildkugel an. »Und das hat also vorher nicht so ausgesehen?«
»Nein«, erklärte Yared. »Es ist merkwürdig. Der Zielknoten ist erloschen, aber die Linie, die zu ihm führt, existiert nach wie vor.«
»Das deutete auf eine Störung im Empfang hin«, sagte Teri. »Vielleicht hat jemand das Gegengerät abgeschaltet.«
»Das ist in dieser Form unmöglich«, behauptete Yared. »In dem Moment, in welchem ich eine Strecke eingebe, wird das Gegengerät automatisch eingeschaltet. Wie das genau funktioniert, weiß ich nicht. Aber es geht.«
»Blödsinn«, sagte Gryf. »Das widerspricht doch der Behauptung, von den mit Dreiergruppen kodierten Zentralen aus sei das gesamte Netz zu kontrollieren und sogar völlig zu blockieren.«
»Kein Widerspruch«, behauptete der Abtrünnige. »Wenn ich von einer dieser Zentralen, also von hier aus, eine Verbindung schalte, ist das doch vorrangig. Von den sogenannten normalen Transmittern aus mag es nicht möglich sein, aber von der Zentrale aus durchbreche ich doch jede Blockierung.«
»Das heißt also, daß eine Zentrale die Anweisungen einer anderen aufheben kann«, folgerte Gryf.
Der Ewige nickte.
Teri legte den Zeigefinger an einen Nasenflügel. »Könnt es sein, daß ihnen eine dieser anderen Zentralen ins Handwerk gepfuscht hat?«
»Schwer vorstellbar«, sagte Yared. »Es hat sich doch an der Einstellung nichts geändert. Nur die Zielknoten und das Alpha-Symbol erlosch.«
Gryf streckte den Arm aus. Er tastete dreimal die eins.
»He!« entfuhr es Teri. »Bist du verrückt? Was machst du da?«
Der Zielknoten leuchtete wieder auf, und neben ihm glomm das Alpha-Symbol!
»Ist dir klar, was du getan hast? Wenn sie an ein anderes Ziel gebracht worden sind, hast du ihnen jetzt den Rückweg abgeschnitten!«
»Null-eins-null«, brummte Gryf. »Wie schon oben im Haus gesagt - sie können sich ja jederzeit wieder hierher einprogrammieren.«
Ohne ein weiteres Wort ging er auf den Transmitter zu.
»Warte!« schrie Teri auf. »Das kannst du nicht machen! Du weißt doch nicht, ob…«
Yared starrte die Tastatur an. Seine Gedanken rasten. Er suchte nach der Schaltung; mit der er den Transmitter blockieren und damit Gryfs Reise verhindern konnte. Zumindest vorläufig, bis sie mehr wußten!
Der Druide mußte den Verstand verloren haben, daß er das Risiko einging, in ein zerstörendes Nichts abgestrahlt zu werden. Und die Wahrscheinlichkeit war extrem hoch, daß die Empfängerstation ihn nicht aufnahm.
Aber im nächsten Moment verschwand Gryf bereits in dem flirrenden Kraftfeld.
Und der Zielknoten und das Alpha-Symbol erloschen…
***
Außerhalb der kleinen Kammer, in der der »Schrein« untergebracht war, hatten die beiden Adepten gewartet, die der Tradition folgend die Priesterin stets zu begleiten hatten. Ehrfürchtig starrten sie den Mann und die Frau in den silbernen Overalls an, die der Priesterin aus der Kammer heraus folgten. So sahen also die Götter aus…
Bis auf ihre Kleidung unterschieden sie sich in nichts von den Menschen dieses Landes. Sie waren weder größer gewachsen noch kleiner, ihre Gesichter hatten den gleichen Schnitt…
Aber deutlich war die Magie zu spüren, die von ihnen ausging. Die Adepten mit ihren besonders geschulten Sinnen erkannten die Kraft ebenso, wie die Priesterin sie erkannt hatte.
Langsam sanken, die beiden jungen Männer auf die Knie.
»Also, das wollen wir doch erst gar nicht einführen«, sagte Zamorra. »Schließlich sind wir…«
»Götter«, unterbrach
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