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0431 - Grauen der Lüfte

0431 - Grauen der Lüfte

Titel: 0431 - Grauen der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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flirrende Kraftfeld des Transmitters. An ihm hatte sich nichts geändert. Es war in Betrieb - seit sicher weit mehr als tausend Jahren.
    »Macht ihr, was ihr wollt«, sagte er. »Ich versuche das Ding wieder in den Griff zu bekommen. Ein bißchen habe ich damals von der Technik der Ewigen schließlich auch mitbekommen. Und ich möchte mir hinterher nicht vorwerfen müssen, eine Chance verschenkt zu haben.«
    »Ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn du allein hier zurückbleibst«, sagte Zamorra.
    »Außerdem könntest du über die Verhältnisse in diesem… Land… eine Mords-Reportage machen«, ergänzte Nicole.
    Ted winkte heftig ab. »Die kauft mir auf der Erde keiner ab, weil jeder es für Fantasy hält, und hier sieht es mir nicht so aus, als gäbe es Zeitungen und Fernsehen. Außerdem weiß ich mich zu wehren, falls mir hier jemand ans Leder will.«
    »Daran dachte ich weniger, sondern an Unfallgefahr«, wandte Zamorra ein.
    »Unkraut vergeht nicht«, sagte Ted. »Helft den Eingeborenen bei ihren Schwierigkeiten und laßt mich hier machen. Wenn ich fertig bin, stoße ich zu euch…«
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Vermutlich werden wir ihn erschlagen müssen, wenn wir ihn an seiner Verrücktheit hindern wollen«, sagte Nicole. »Paß auf dich auf, Ted. Du lebst nur einmal, zum Gegensatz zu Robert Tendyke.«
    »Und auch den hat es schließlich doch noch erwischt«, murmelte Zamorra düster, der ganz in der Nähe gewesen war, als Tendyke, der Mann mit den »sieben Leben«, wie er manchmal scherzhaft genannt worden war, ermordet wurde.
    Ted berührte seinen Dhyarra-Kristall in der Gürtelschließe. »Noch so ein Überschlagsblitz erwischt mich nicht«, sagte er. »Ich schirme mich ab.«
    »Und Sara Moon peilt dich an«, warnte Zamorra.
    Dhyarra-Kristalle, wenn sie aktiviert und benutzt wurden, konnten aufgrund ihrer Energieentfaltung angepeilt werden. Je stärker die freiwerdende Kraft war, um so leichter ließ sich feststellen, wo und wann das geschah. Falls es auf dieser Welt Ewige oder auch nur Männer in Schwarz gab, konnten sie feststellen, daß hier jemand aufgetaucht war, der nicht zu ihnen gehörte, weil sie von seiner Anwesenheit nichts gewußt hatten. Und dann würde die Jagd beginnen…
    Und zumindest in der Vergangenheit mußten irgendwann einmal Ewige hier gewesen sein. Denn sonst gäbe es den Transmitter nicht, der von den Eingeborenen zu einem Tempel-Heiligtum gemacht worden war.
    »Bis sie ihre Schergen schickt, habe ich Zeit, mich darauf vorzubreiten«, sagte Ted. »Je länger wir hier herumstehen und unnütz diskutieren, desto mehr Zeit verlieren wir. Also laßt mich endlich in Ruhe arbeiten.«
    »Nun gut, du willst es nicht anders«, sagte Zamorra. Aber es war ihm anzusehen, daß er Ted am liebsten am Kragen gepackt und mitgeschleppt hätte. Solange sie nicht mit hundertprozentiger Sicherheit wußten, wo sie sich befanden und was sie erwartete, hielt er es nicht für gut, sich zu trennen. Selbst, wenn es nur für kurze Zeit war…
    Aber dann nickte er der blinden Priesterin zu und erinnerte sich erst anschließend, daß sie diese Geste ja doch nicht sehen konnte. »Gehen wir. Zeige uns, welche Gefahr dein Volk bedroht«, sagte er.
    Da schritt Galathea ihnen voran, um sie aus der Kammer des Schreins hinaus zu führen in die eigentlichen Tempelräume - und sie mit Taniquel zu konfrontieren…
    ***
    Taniquel hörte das Flappen und Rauschen der Flughäute, und sie wunderte sich, denn als sie selbst überfallen worden war, hatte der Blutsauger sich fast völlig lautlos durch die Luft bewegt. Dann aber begriff sie, daß jener gesegelt sein mußte. Diese hier aber mußten bergauf fliegen und konnten sich nicht im Gleitflug treiben lassen. Deshalb verzichtete sie darauf, die Vampire mit der Kraft ihrer Gedanken zurechtzuweisen.
    Aber sie gab ihnen Anweisungen.
    »Ihr müßt überall zugleich zuschlagen«, flüsterte sie, und ihre Worte wurden gleichzeitig zu konzentrierten gedanklichen Befehlen. Taniquel machte sich keine Sorgen, ob sie die Vampire vielleicht nicht erreichen oder ob jene sie nicht genau verstehen würden - sie wußte , daß sie ihre Sprache verstand, seit ihr Herz auf gehört hatte zu schlagen und sie auf eine andere Art lebte als zuvor.
    »Ihr müßt euch verteilen. Es wird Lärm geben, und die Mönche und Adepten werden aus dem Schlaf gerissen und aus ihren Klausen kommen. Dann müßt ihr da sein, müßt überraschend auf sie stürzen. Sie dürfen keine Chance bekommen, gegen

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