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0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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halbgefüllte Postsäcke hingen an den Wandhaken. Der eine war zu klein für Pakete und schien nur Briefe zu enthalten. Der andere war der Länge nach aufgeschlitzt. Wenn das gesuchte Paket mit der Tasche hier drin gewesen war, hatte es der Täter an sich genommen. Jedenfalls fand ich keine Spur von Burwells Beute.
    Über das Funksprechgerät verständigte ich Funkstreife und Ambulanz. Der Fahrer würde noch eine Weile brauchen, bis er aufwachen würde und uns Einzelheiten erzählen konnte.
    Inzwischen sah ich mir den Hinterhof etwas genauer an. Er war nicht sehr groß und an zwei Seiten von hoch aufragenden Hauswänden aus alten Backsteinen begrenzt, deren sämtliche Fenster geschlossen waren- Niemand war zu sehen.
    An den beiden anderen Seiten gab es mannshohe Mauern. Vor der einen stand eine Batterie Mülltonnen, die eine ideale Rampe abgaben für jemanden, der über die Mauer klettern wollte. Ich schwang mich empor und blickte in ein ähnlich trostloses Loch. Nur daß noch etliche Kistenstapel herumstanden.
    Durch den anderen Ausgang im zweiten Hof erreichte man die Parallelstraße. Zweifellos hatte der Verbrecher diesen Weg gewählt. Er hatte inzwischen gut vier Minuten Vorsprung. Zeit genug, um unterzutauchen.
    Ambulanz und Funkstreife trafen gleichzeitig ein. Das Bellevue Hospital lag am nächsten, so wurde der Postfahrer dorthin zurückgeschafft, wo er kurze Zeit vorher abgefahren war. Der Lieferwagen wurde von einem Beamten zum nächsten Postamt gefahren.
    Ich gab dem Streifenführer einen kurzen Bericht, während ich überlegte, wer von dem Paket wissen konnte und wer ein so großes Interesse daran haben konnte, daß er sogar einen Mord nicht scheute.
    Gerade als ich fertig war, fiel mir Schwester Birgit ein. Von ihr hatte ich den Tip. Wem hatte sie sonst davon erzählt? Der Mann, der den Überfall ausgeführt hatte, wußte, daß sie ihn entlarven konnte.
    Oder steckte sie mit im Bunde? Jedenfalls mußte ich sofort feststellen, mit wem sie darüber gesprochen hatte.
    Ich hatte es plötzlich eilig.
    Dem verdutzten Sergeant gab ich keine Erklärung mehr. Die Adresse lag ganz in der Nähe, jenseits des East River in Brooklyn. Ich mußte allerdings bis Queens Midtown Tunnel fahren und mich dort in die Schlange einfädeln, um die Gebühr, zu bezahlen.
    Auf der anderen Seite des Tunnels bog ich sofort rechts in die Newtown Avenue ein und erreichte gleich darauf die Brott Street. Nummer 185 lag auf der linken Seite. Es war ein modernes Apartmenthaus mit etwa 20 Stockwerken.
    Fieberhaft suchte ich auf dem Klingelknopf den Namen. Birgit Lanfstrom wohnte im 6. Stock. Der Lift war unten. Dreißig Sekunden später glitt er lautlos und sanft aus, und ich stand in einem hellen Flur, von dem vier Türen abzweigten! Die dritte war die richtige.
    Ich war wachsam wie ein Soldat auf Posten, als ich den Klingelknopf drückte. Die rechte Hand konnte in Sekundenschnelle die Smith and Wesson zücken. Leise Schritte kamen näher, dann wurde die Tür einen Spalt aufgemacht.
    Voller Spannung wartete ich darauf, wer mich empfangen würde.
    ***
    Als seine Füße den gepflasterten Hof berührten, drehte sich Malvin Mottville kurz um. Der Gangster war kaltblütig genug, um erst sämtliche Fenster zu mustern, bevor er sich den Hut in den Nacken schob und den Jackettkragen herunterklappte.
    Zufrieden stellte er fest, daß ihn offensichtlich niemand beobachtet hatte. Das eilig verschnürte Paket hatte er unter den Arm geklemmt. Er brauchte nicht erst die Adresse zu studieren, die Form sagte ihm genug. Mit drei Handbewegungen riß er das braune Packpapier ab, dann hatte er die Aktentasche in der Hand.
    Mit einem Blick sah er, daß das kleine Schloß an der breiten Lederschlaufe unversehrt war. Burwell hatte also keine Zeit mehr gehabt, den Inhalt zu kontrollieren.
    Malvin fiel ein Stein vom Herzen. Er verließ den Hinterhof durch die Toreinfahrt, die wie üblich unversperrt war. Gleich darauf mischte er sich unter die Passanten und schlenderte zur nächsten Straßenecke. Hier bog er rechts ab und gelangte drei Minuten später zum Roosevelt Drive.
    Malvin hatte vor, die U-Bahn zu nehmen, um auf dem schnellsten Wege zur Pennsylvania Station zu gelangen, um noch den Morgenzug zu erwischen. Gerade als er seinen Fuß um die Ecke setzte, riß es ihn wie von der Tarantel gestochen zurück.
    Seine Lider verengten sich zu schmalen Schlitzen, als er den Jaguar über die Straße schießen sah. Genau in die Einfahrt hinein, in der er ein paar Minuten

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