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0434 - Die Mörderspinne

0434 - Die Mörderspinne

Titel: 0434 - Die Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Reichweite-Problems.«
    »Nun gut«, seufzte Dembowsky. »Dabei wollte ich gerade auf arbeitsscheu schalten… aber Marina kann dieser freie Tag durchaus guttun. Und hoffentlich erfüllt Ihr Wunderknabe Zamorra in diesem Fall tatsächlich Ihre Erwartungen…«
    »Sie können ihn ja nachher anrufen und selbst mit ihm reden. Dabei teilen Sie ihm am besten auch gleich mit, daß die Einreiseformalitäten geregelt sind…«
    Dombowsky seufzte.
    Sie stürzten sich in ihre Arbeit. Warum keiner von ihnen von den gestrigen abendlichen Spinnen-Erlebnissen sprach, konnte später nicht mehr festgestellt werden…
    ***
    Nikola erwachte und verließ geradezu fluchtartig den Garten, um unverzüglich die Polizei zu informieren. Die rückte mit drei Mann an.
    »Spinnen, die so groß sind und in ihren Netzen Mäuse fangen, gibt’s nicht«, behauptete der Streifenführer.
    Dann sah er das Netz und die darin eingesponnene Maus. Da wurde auch ihm anders. Seine beiden Kollegen hatten plötzlich ihre Dienstpistolen in den Händen, um auf die Spinne zu schießen, sobald die sich irgendwo zeigte.
    »Bloß nicht!« fuhr der Streifenführer sie an. »Höchstens, wenn sie euch angreift… aber könnt ihr euch vorstellen, was unsere Eierköpfe dafür geben würden, das Biest lebend in ihre Labors zu bekommen, Genossen?«
    »Vielleicht ist es da gerade ausgerückt«, bemerkte einer der beiden anderen Beamten. »Wollen doch mal anrufen, ob denn die Herren Biologen eine Versuchs-Spinne vermissen…«
    »Und ruf gleich auch bei den Gen-Forschern an. Die könnten sich auch dafür interessieren.«
    »Vielleicht ist die Spinne durch die radioaktive Strahlung, die bei der Tschernobyl-Katastrophe freiwurde, mutiert…«
    »Mal bloß den Teufel nicht an die Wand!« knurrte der Streifenführer. »Stell dir mal vor, es gäbe noch mehr dieser Biester… vielleicht ein paar Millionen über die Erde verteilt! Nein, danke…«
    Nikola Jazelski hatte sich längst entfernt. Ihr war nicht daran gelegen, sich das Gerede der Beamten anzuhören oder gar mitzuerleben, wie sie das Spinnen-Monster einfingen. Sie hatte ihr Erlebnis zu Protokoll gegeben, das genügte. Jetzt hatte sie sich in ihrer Wohnung eingeschlossen und überlegte, ob sie nicht vielleicht den ganzen Tag daheimbleiben sollte. Sie konnte sich doch krank melden…
    Und eigentlich war sie das doch auch. Psychisch. Die riesige Spinne hatte ihr einen Schock versetzt.
    Als sie aus dem Fenster sah, bemerkte sie einen Shiguli-Kombiwagen, der zu den Bungalows hinaus fuhr. Der Wagen gehörte zum Bio-Institut. Dort war man an dieser Spinne tatsächlich brennend interessiert.
    Aber dann war das Insekt nicht mehr aufzufinden. Nur das Netz konnten die Wissenschaftler samt der darin gefangenen ungewöhnlichen Beute vorsichtig aus dem Garten lösen und zu Forschungszwecken mitnehmen. Die Spinne konnte längst über alle Berge sein. »Wenn die tatsächlich so groß ist, dann entwickelt sie das Tempo eines Hundertmeter-Sprinters und wir können nicht auf Verdacht die ganze Stadt und die weitere Umgebung absuchen… wir können nur dafür sorgen, daß jedermann die Augen offenhält und uns sofort informiert, wenn das Insekt irgendwo gesichtet wird.«
    ***
    Professor Saranow rief Zamorra dann doch selbst an, sobald er es von der Uhrzeit her riskieren konnte. Schließlich wußte er, daß Zamorra und seine Gefährtin mit Vorliebe lange schliefen. Trotzdem war er zu früh dran und durfte sich Zamorras Knurren anhören.
    »Hast du vergessen, daß es hier bei uns an der Loire drei Stunden früher am Tag ist als bei euch im finstersten Hinter-Sibirien? Oder seid ihr schon die Mongolei?«
    Die Telefonverbindung zwischen dem Château Montagne und Saranows Büro war erstklassig. Zamorra hörte das Klatschen, mit dem der Russe sich vor die Stirn schlug. »An die Zeitzonen habe ich nicht gedacht, Brüderchen… ich komme ja auch nicht so weit und so oft in der Weltgeschichte herum wie du… aber über das Hinter-Sibirien reden wir noch, wenn ihr hier seid, ma dorogoi!«
    »Lieber jetzt… wie ist denn das Wetter bei euch? Auch so saukalt wie bei uns mit über dreißig Grad im Schatten?«
    »Frost?« keuchte Saranow entsetzt, der sich für die Großwetterlage des europäischen Kontinents noch nie besonders interessiert hatte. Zamorra lachte. »Hitze, Towarischtsch! Leider gibt unsere Wetterkarte über eure Gegend nichts her…«
    »Hier ist Sommer, Zamorra.«
    »Hintersibirisch kalter? Oder mongolischer…?«
    »Ich erschlage dich

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