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0439 - Nacht der Hexen

0439 - Nacht der Hexen

Titel: 0439 - Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kehrte sie wieder in die kleine Kapelle zurück. Dort lagen weitere Dinge, die für das Ritual benötigt wurden.
    Das Gewand des Todes gehörte dazu.
    Und auf den magischen Befehl der Hexe hin begann Rafaela, ihre Kleidung abzulegen, um in das Gewand des Todes zu schlüpfen.
    Das Opfer war bereit.
    Es wartete jetzt nur noch auf den Beginn des Rituals.
    ***
    Carlotta sprang auf. Aus großen Augen sah sie Nicole an. Auch Zamorra und Ted zeigten sich erstaunt.
    »Rafaela?« fragte Zamorra.
    »Was weißt du von Rafaela? Woher kennst du sie?« brachte Ted Ewigk verwundert hervor.
    »Ich? Nichts… aber Carlotta dachte so intensiv daran…«
    Die wurde knallrot im Gesicht. Nicole erhob sofort abwehrend und beschwichtigend die Hände. »Carlotta, ich habe nicht in deinen Gedanken geschnüffelt! So etwas liegt mir fern! Aber du hast dermaßen intensiv an diese Rafaela gedacht, daß du mir diesen Gedanken förmlich an den Kopf geschleudert hast, als du mich gerade so geistesabwesend angesehen hast… ich konnte einfach nicht abblocken. Deine Hintergrundgedanken kann ich dabei nicht einmal erraten…«
    Carlotta schloß die Augen. Von Ted wußte sie, daß Nicole telepathisch begabt war - allerdings mußte Nicole die Person sehen können, auf deren Gedankenwelt sie sich konzentrierte. In allen anderen Fällen funktionierte diese fantastische, aber auch unheimliche Fähigkeit nicht. Aber es ist nicht jedermanns Sache, es mit einem Telepathen zu tun zu haben, selbst wenn dessen Fähigkeiten einem solchen Handicap unterliegen.
    »Rafaela ist Carlottas augenblickliches Sorgenkind«, sagte Ted Ewigk.
    »Sie ist verschwunden«, sagte die Römerin nach kurzem Zögern.
    »Und Carlotta bringt sich vor Sorge um sie fast um und zerstört uns damit den gemeinsamen Abend - den ihr zwei allerdings noch nachhaltiger gestört habt«, ergänzte Ted Ewigk.
    »Das muß aber ein ziemlich großes Sorgenkind sein«, sagte Nicole, »daß Carlotta trotz unserer fantastischen Entdeckung dennoch so intensiv an diese Rafaela denkt… worum geht es dabei überhaupt?«
    »Eine - Privatsache«, wich Carlotta aus.
    Ted witterte plötzlich eine Chance. »Aber Zamorra und Nicole könnten vielleicht helfen«, sagte er. »Sie haben die Möglichkeit, mit dem Amulett festzustellen, wohin Rafaela gegangen ist.«
    »Wirklich?« staunte Carlotta.
    »Wenn ich’s dir doch sage und unsere Freunde helfen dir sicher gern!«
    Er grinste. Zamorras und Nicoles Gesichter besagten, daß sie sich den Abend eigentlich ganz anders vorgestellt hatten. Aber ehe einer von ihnen etwas sagen konnte, sprach Ted weiter: »Schließlich haben sie bei uns beiden noch eine Rechnung offen. Eine Rechnung wegen groben Unfugs mit Weinflaschen, Kellerräumen und Irreführung eines harmlosen Erdenmenschen…«
    »Hm«, machte Nicole. »Sag mal, cheri, kann es sein, daß wir uns gerade ziemlich stark verhört haben?« wandte sie sich an ihren Lebensgefährten und Chef.
    »Kommt mir auch so vor… außerdem wollten wir doch gerade gehen. Im Château wartet ’ne Pool-Party auf uns…«
    »Wie kommt es bloß, daß ich euch diese faulen Ausreden einfach nicht glauben kann?« fragte Ted spöttisch. »Also, Freunde! Ihr habt euren Spaß gehabt, jetzt kommt die Gegenleistung. Himmel, so schlimm kann es doch nicht sein, einfach mit dem Amulett einen Blick in die jüngste Vergangenheit zu werfen und Rafaelas Weg in die nächste Discothek zu verfolgen, wo sie gerade mit irgend einem jungen Burschen herumknutscht…«
    Zamorra seufzte. »Das meinst du wirklich ernst, ja?«
    Ted nickte langsam und bedeutungsschwer. »Wer sich in die Höhle des Löwen beziehungsweise die Villa Eternale begibt…«
    »Also gut. Bringen wir es hinter uns«, sagte Zamorra. »Aber so schnell wie möglich, ja? Und euren gemeinsamen Abend könnt ihr abschreiben, weil wir euch anschließend zur Strafe so lange belästigen, bis morgen früh der Hahn kräht.«
    »Hier gibt’s keinen Hahn weit und breit, der krähen könnte«, behauptete Ted.
    »Du wirst doch wohl ’nen Wasserhahn im Haus haben?« fragte Nicole.
    »Seit wann krähen Wasserhähne?«
    »Na, die geben manchmal auch die merkwürdigsten Geräusche von sich… auf jeden Fall wirst du uns jetzt so schnell nicht wieder los! Fährst du uns dorthin, wo die Spur beginnt?«
    Ted seufzte.
    »Alles muß man selber machen…«
    ***
    Stygia, die Dämonin, befand sich ganz in der Nähe des Friedhofes von Marino. Sie verzichtete darauf, sich der Hexe und ihrem Opfer schon jetzt zu

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