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0439 - Nacht der Hexen

0439 - Nacht der Hexen

Titel: 0439 - Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kilometern entfernt -sie hörte die Laute, und sie konnte sich ihnen nicht entziehen. Magische Geschöpfe ihrer Art waren normalen Menschen durch ihre okkulten Kräfte überlegen, unterlagen dafür aber anderen, stärkeren Zwängen. Stygia war angesprochen worden, und sie war gezwungen, zu reagieren, sobald der letzte Ton verklang. Spätestens dann mußte sie bei den drei Hexen sein. Der Pakt band sie.
    Noch war der Ruf schwach, noch konnte sie ihm widerstehen. Aber sie wußte, daß er von Minute zu Minute stärker werden würde, bis hin zu ùnerträglicher Schmerzhaftigkeit. Wenn Stygia verhindern wollte, daß der Pakt erneuert wurde, mußte sie sofort etwas unternehmen.
    Und sie entschied sich für etwas, das sie noch vor wenigen Tagen als absurd abgetan hätte.
    ***
    »Was ist das?« fragte Carlotta. »Ein Mönch?« Unwillkürlich faßte sie nach Teds Hand. Der Reporter machte sich bereit, den Dhyarra-Kristall einzusetzen. Er war nicht sicher, was er von der Gestalt halten sollte, die plötzlich aus der Finsternis auftauchte. Es konnte eine zufällige Begegnung sein; ein nächtlicher Wanderer, aber es konnte auch Gefahr bedeuten. Und ein magischer Kampf unter ungleichen Voraussetzungen reichte Ted. Er war bereit, beim ersten Anzeichen von Feindseligkeit zurückzuschlagen. Innerlich bereitete er sich schon einmal auf die Art vor, in welcher er reagieren wollte. Er war nur noch angespannte Konzentration.
    Auch Nicole und Zamorra waren mißtrauisch. Nicole spürte eine Aura der Bedrohung, die von der fremden Gestalt ausging. Im Gegensatz dazu stand die Art, wie sich das Wesen bewegte, von dem nichts anderes zu sehen war, als die schwarze Kutte mit der Kapuze. Einmal glaubte Nicole es leicht aufblitzen zu sehen, wo sich die Augen des Wesens befinden mußten.
    »Halt«, warnte sie, als der Kuttenträger nur noch ein Dutzend Meter entfernt war. »Keinen Schritt weiter. Wer sind Sie?«
    »Eine Freundin«, sagte die dunkle Stimme einer Frau. Ein Echo klang in Nicole auf, das Echo einer Erinnerung.
    Sie glaubte diese Stimme schon einmal gehört zu haben.
    Aber wann und wo?
    »Ihr müßt euch beeilen, wenn ihr noch etwas ausrichten wollt. Verhindert die Opferung. Fahrt nach Marino. Fahrt zum Friedhof. Schnell, so schnell wie ihr könnt! Dort findet ihr jene, die das Opfer bringen wollen, aber hütet euch vor der Macht der Drei. Die Macht der Einen habt ihr bereits erlebt…«
    Und im nächsten Moment wandte die Gestalt sich um, ging ein paar Schritte - und verblaßte einfach!
    »Verdammt«, murmelte Zamorra. »Das gibt’s doch nicht! Das ist eine Falle!«
    Carlotta zitterte. Sie hatte die Augen geschlossen. »Sie ist ein böses Wesen«, flüsterte sie heiser. »Sie kommt aus den Tiefen der Hölle. Aber - tut etwas! Helft Rafaela!« schrie sie auf. Sie umklammerte Teds Arme.
    »Es muß eine Falle sein«, sagte Zamorra noch einmal, und Ted Ewigk nickte. »Wir dürfen nicht blindlings hineinlaufen. Ich traue diesem Geschöpf nicht. Böse, ja… das könnte sein. Sie hat eine ganz eigentümliche Aura. Selbst ich konnte sie spüren. Nicole, Zamorra - diese angebliche Freundin ist niemals ein Mensch!«
    »Worauf auch ihr Abgang hindeutet«, ergänzte Zamorra. »Fehlte nur noch der Schwefelgestank.«
    »Du meinst, sie ist eine Teufelin?« flüsterte Carlotta. »Aber…«
    »Du sagtest selbst, sie sei böse und komme aus den Tiefen der Hölle. Und..«
    »Geschwätz!« unterbrach Nicole. »Einsteigen! Ted auf den Beifahrersitz, Dhyarra-Kristall bereit halten. Du bist der einzige, der sich von uns wehren kann, wenn wir tatsächlich in eine Falle geraten. Aber ich glaube nicht daran. Dieses dunkle Wesen hat uns eine wertvolle Information gebracht.«
    »Wo wir Rafaela finden - auf dem Friedhof von Marino.«
    »Daß wir es mit drei Gegnern zu tun haben, nicht mit einem«, korrigierte Nicole scharf. »Ich fahre nach deinen Anweisungen, Ted. Ins Auto, schnell. Wir dürfen keine Zeit mehr verschwenden. Wir haben ohnehin schon viel zu lange hier herumgestanden.«
    Zamorra und Carlotta falteten sich auf die Rückbank. Die beiden anderen setzten sich nach vorn, und Nicole fuhr los. Sie fuhr so schnell, wie sie auf der kurvenreiche Strecke gerade noch verantworten konnte.
    »Wir haben diese Kuttenfrau schon einmal getroffen«, sagte Nicole. »Ich habe ihre Stimme erkannt. Und - ihre Gedanken haben ihr Gehirn nicht verlassen. Ich konnte nichts wahrnehmen außer dieser bedrohlichen Aura.«
    »Dann ist es vielleicht doch eine Falle«, raunte

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